Historisches

Im Forum wird gerade gefragt, welche Hinterlassenschaften irgendwelcher Vorbesitzer wir schon in unseren Autos gefunden hätten. Nachdem ich Golfi 2006 vom Hof eines Thüringer Renault-Händlers gekratzt hatte, musste er natürlich für den fälligen ersten TÜV under new Management ordentlich herausgeputzt werden. Dabei kam im unzugänglichen Spalt hinter der Windschutzscheibe dies zum Vorschein:

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Eine nahezu lückenlose Parkhistorie seit 1998. Scheint ein konstruktiver Mangel beim Dreier-Golf zu sein: das ticketfressende Armaturenbrett (vgl. der drachenfressende Baum bei Charlie Brown). Sicher lässt der Schäuble sowas bald allgemein ab Werk einbauen, damit seine potenziell terroristischen Landeskinder ihre Tatfahrzeuge nicht einfach unbemerkt irgendwo hinstellen können. Wo kämen wir hin.

Neues von der Straße

Mit neuen Autos habe ich’s ja nicht so. Der Gedanke, 30.000 Euro und mehr für einen VW Golf auszugeben, ist mir fremd. Und für die mindestens 100.000 Euro, die heutzutage ein schicker Sportwagen gerne mal kostet, fallen mir sofort Dutzende sinnvollere Verwendungen ein. Doch gerade habe ich einen Roadster gesehen, den ich – entsprechendes Lottoglück vorausgesetzt – tatsächlich sofort kaufen würde. Das Tollste: Er ist ökologisch korrekt, denn er fährt mit Biogas.

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Wem es so vorkommt, als hätte er ihn schon mal irgendwo gesehen, der hat Recht: Der PGO Cévennes Turbo-CNG zitiert den Klassiker Porsche 356 an jeder Kotflügelkante.

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Doch die wahren Werte des 210 km/h schnellen Roadsters liegen tiefer. Angetrieben wird der 980 Kilo leichte Zweisitzer von einem Motor, der Erd- und Biogas verträgt. Bedeutet: Wird er mit Letzterem betrieben, fährt er völlig CO2-neutral. Seine 150 PS beschleunigen ihn in immerhin 6,5 Sekunden auf 100 Sachen, der Verbrauch soll bei 4,6 Kilo Erdgas (CNG) auf 100 Kilometer liegen. Die Reichweite liegt bei nicht allzu üppigen 450 Kilometern – Gastanks sind halt voluminös.

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Retro an sich ist ja noch keine Leistung. Der gerade vorgestellte Dodge Challenger zum Beispiel ist in meinen Augen ein völlig überflüssiges Monster. Mit seinem 6,1-Liter-V8 mit 425 PS ist er genau die Art von Fortbewegungsmittel, die unser gebeutelter Planet garantiert nicht braucht. Dann schon lieber Tata fahren.

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Doch dieses Schmuckstück hier ist ein anderes Kaliber… ist es nicht schick? Ist es nicht todschick?

Zugegeben: Bis jetzt ist es ist nur eine bildhübsche Studie, die da auf dem Auto-Salon in Genf vom 6. bis 16. März vorgestellt werden soll. Aber der Wagen sei schon recht seriennah, heißt es in einer Presseerklärung des Herstellers. Entworfen haben ihn der französische Kleinserienbauer PGO und der deutsche Gasmotorenspezialist BRA. Der Endpreis soll angeblich bei 48.000 Euro liegen. Vorbestellungen werden schon angenommen.

Zugegeben: Das ist schon eine Stange Geld. Dafür bekäme man auch ein kleines Flugzeug oder ein halbes Häuschen im Grünen. Andererseits fördert man umweltfreundliche Technologie. Man kann sein Geld auch sicher noch deutlich nutzloser versenken als in einen PGO Cévennes.

Zugegeben: Ein eher unfiligran gebauter Klotz wie der Verfasser dieser Zeilen passt wahrscheinlich gar nicht in dieses winzige Schiffchen. Und das Geld hätte er auch nie auf der hohen Kante.

Aber der Gedanke, damit über südfranzösische Landstraßen zu bummeln? So richtig biologisch-dynamisch? Könnte schon reizen. Zugegeben.

[Update am 2. Mai 2013: Die Links auf die Bilder funktionieren immer noch, die Fotos faszinieren nach wie vor. Aber nach Jahren der Urheberrechtsdebatte traue ich mich nicht einmal mehr, alte Pressefotos ins Blog zu stellen. Auf teure Abmahnungen habe ich einfach keinen Bock. Irgendwie schade, das.]

Thekenglück

Heute Morgen, 9.15 Uhr. Schrottplatz Grüner Weg. Verkaufstresen.

„Ich bräuchte für einen Golf III das Gelenk, an dem die Sitzlehnen bei einer geteilt umklappbaren Rückbank in der Mitte befestigt sind. Kann ich mir das irgendwo rausschrauben?“

„Das verkauf ich nicht einzeln.“

9.25 Uhr, Volksagen-Zentrum Trierer Straße. Teiletresen.

„Genau, dieses Ding da in der Mitte zwischen den Lehnen. Können Sie mir sagen, was das kostet?“

„Moment… ja, das liegt bei 7,59 Euro.“

Glück gehabt. Beim Schrotti wäre ich noch bereit gewesen, 10 bis 15 Euro auf den Tisch zu legen.

Mangelhaft

Jetzt habe ich es doch getan. Und das, obwohl ich diesen unsäglichen Quatsch so lange boykottieren wollte wie möglich. Seit heute Morgen zieren zwei neue Plaketten den alten Golf. Eine gute und eine schlechte.

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Das ist die gute Plakette: „Fälligkeit nächster HU – Monat 01 – Jahr 10“ hat der nette Mitarbeiter vom TÜV Rheinland in den Kfz-Schein gestempelt. Ich mag es, wenn der Tag mit „geringen Mängeln“ anfängt (Bremsschlauch vorne links, Fangband der Fahrertür, Rost am Schwellerkopf Beifahrerseite). Ich weiß gar nicht mehr, wann zum letzten Mal eins meiner Autos ohne Wiedervorführung und größere Reparaturen durchgekommen ist. Und diesen Wagen wollte keiner mehr haben, damals.

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Das hier ist die böse Plakette. Feinstaub. Stufe 4 – grün – ist natürlich an sich gut, denn damit darf ich jetzt sogar wieder nach Köln, in eine von Deutschlands zwei ersten Feinstaub Umweltzonen. Genau, in die heilige Innenstadt linksrheinisch sowie nach Deutz und Mühlheim, wo man seit dem 1. Januar ohne Plakette nicht mehr reinkommt.

Und deren Bewohner, sofern sie einen Benziner mit U-Kat oder einen älteren Diesel fahren, für den es keinen Partikelfilter zum Nachrüsten mehr gibt, über Nacht schlichtweg enteignet wurden. Ja, Omi, du musst dir jetzt ein neues Auto kaufen, auch wenn du nur noch zweimal im Monat zum Grab deines Mannes fährst. Nein, Omi, es spielt keine Rolle, dass du vor ein paar Jahren noch für teuer Geld einen Oxi-Katalysator hast einbauen lassen.

Saubere Luft ist eine wunderschöne Sache, und ich bin absolut für eine Förderung von Abgasreinigung. Macht Partikelfilter zur Pflicht bei Neuwagen, gebt einen Steuerbonus für die Nachrüstung, soweit sie denn industrieseitig möglich ist. Da Neu- und Geschäftsfahrzeuge ohnehin den Löwenanteil des Verkehrs auf deutschen Straßen ausmachen, hättet Ihr so in kürzester Zeit den gewünschten Effekt. Wobei wir allerdings ausblenden sollten, dass der ganze Umweltzonenkäse die Feinstaubbelastung in Städten nur um stolze 2-3 Prozent senken dürfte. Und dass man mit der geschätzten Milliarde Euros, die der Mist an Verwaltung, Schildern, Umrüstung und Neuanschaffung von Autos und sonstigen Ausgaben kosten wird, auch viele andere schöne Sachen machen könnte. Abgesehen davon, dass Omi dann noch zum Friedhof fahren könnte.

Aber nein, es muss ja die ganz, ganz große Lösung sein. Die vollen 100 Prozent. Da kann man auf Großmütter keine Rücksicht nehmen, das müssen Sie verstehen, gute Frau.

Manchmal möchte man an diesem Land verzweifeln. Dieses völlig fehlende Gefühl für Verhältnismäßigkeit. Dieses Koste-es-was-es-wolle. Dieses totale Ignoranz der Bürokraten gegenüber dem Bürger. Dieser Unwille, nach Lösungen zu suchen, die ebenso zum Ziel führen, aber den Menschen etwas mehr entgegenkommen.

Da tröstet es denn auch nicht, dass das blöde Bapperl nur 5,50 Euro gekostet hat. Manche Plaketten haben ihre Mängel woanders.

Neues vom Karneval (3)

Geschafft! Jetzt bin ich doch noch zu meinem Karneval gekommen. Zwar verhinderte am Rosenmontag der Dienstplan den ersten Live-Kontakt mit dem rheinischen Fastelovend. Dafür bot der folgende freie Dienstag die Gelegenheit, sich doch noch ins bunte Getümmel zu tauchen – und zwar in Maastricht. Es war anders. Ganz anders.

Der Karneval in der niederländischen Metropole scheint hierzulande noch ein echter Insider-Tipp zu sein. „Können die Holländer denn überhaupt feiern?“, fragten heute am Aschermittwoch ungläubige Kollegen. Oh ja, sie können. Aber eben nicht so wie wir. Den typischen Karnevalszug gab es nicht, auch Kamelle habe ich nirgendwo fliegen sehen.

0580_K-Bandrunde163_800Dafür marschierten überall in der Innenstadt bunt kostümierte Musikgruppen und Tanzbands auf. An jeder Ecke wurde getrommelt und getanzt, oft gesellten sich auch spontan weitere Musikanten dazu. Alles wirkte ganz offen und improvisiert – hast du Trommel, hast du Freunde.

1100_K-Bilderrahmen266_800Und erst die Kostüme. Der Oberhammer war die Parade der schwarzen Fantasy-Wesen, siehe Bild ganz oben. Als Freestyle-Mischung aus Orks, Vampiren und Gothic-Freaks marschierten sie trommelnd durch die Stadt.

1000_K-Hoelle217_800Auf den Köpfen halbe Tierschädel und Objekte, die aussahen, als wären sie beim Krieg der Sterne in der Schlacht um den Todesstern mitgeflogen, und zwar auf Seiten des Imperiums. Doch es ging auch friedlicher.

0880_K-Torte214_800Gumminase im Gesicht und Luftschlange um die Schulter reichen jedenfalls nicht aus, um hier mitzuspielen. Da musste schon mehr kommen…

K-Tragefrau184_800…so wie etwa diese Dame hier. Auch wenn der Schnappschuss unscharf ist, sie ist ein Hingucker: Ihre Beine waren ebenso unecht wie der Oberkörper des Mannes, der sie zu tragen schein.

0800_K-DNA-Test244_800Dieser verrückte Professor bot in seinem Bauchladen Instant-DNA-Tests mit Wattestäbchen und Reagenzgläsern an. Auf so eine Geschäftsidee muss man erstmal kommen.

0643_K-Fellleute172_800Einen abgehärteten Eindruck machten diese Fellwesen…

0640_K-Fellbeine212_800…deren Pelz an einigen Stellen arg dünn war.

0810_K-Naerrin251_800Viele Narren präsentierten aufwändiges Make-Up…

0622_K-Napoleonoben189_800…und eine Ausstaffierung mit Liebe zum Detail, wie dieser etwa zwei Meter große (!) Napoleon.

0621_K-Napoleonwumme190_800Beeindruckend auch die Vorsorge, mit der sich die Stadt auf den Ansturm der feiernden Massen vorbereitet hatte.

K-Bierhalter182_800Auf der Partymeile waren die Geschäfte mit witzig bemalten Holzplatten verbarrikadiert. Haltebretter warteten auf Gläser.

K-Toiletten177_800Diese Konstruktionen standen am Ende der Nahrungskette. Ebenso schlicht wie funktionell. Besser als die ewig besetzten und schmuddeligen Dixie-Klos.

Gut, Ballermann-Musik (gelegentlich sogar in deutscher Sprache) gab es auch. Jede Kneipe hatte ihre eigene Außenbeschallung. Aber insgesamt spielte Alkohol zumindest tagsüber eine deutlich kleinere Rolle als bei vergleichbaren Veranstaltungen auf der östlichen Seite der Grenze. Na gut, wir wollen ja nicht unhöflich sein…

0300_K-Biertablett193_800…vor allem nicht, wenn es uns so charmant angeboten wird. Hartelijk bedankt!

0730_K-Pinguin210_8000720_K-Schwein240_8000700_K-Strauss220_8000680_K-Weltraumkringel261_800
0530_Hammer145_800
0600_K-Piraten173_8000520_K-Baby209_8000500_K-Trommler256_8000200_K-Rosakids230_8000076_Gemuesefrau159_8000060_Elvispaar157_8000530_Hammer145_8000080_Rotband151_8000100_K-Losmarsch166_8000900_K-Maeuse208_8000750_K-Harpyienkopf249_8000850_K-Kuschelleute247_800Fazit: Ende gut, alles gut. Nun sind wir – nach AKV-TV-Selbstversuch und Fettdonnerstag in der Redaktion – endgültig Freunde geworden, der Karneval und das zugewanderte Nordlicht. Hat auch gar nicht weh getan.

Gut. Jetzt habe ich ein Jahr lang Zeit, mir ein Kostüm für 2009 zu überlegen. Hat jemand eine Idee? Was trägt eigentlich ein Blogger?

Strahlemann

Ich weiß. Es ist bloß die Winterschlampe. Nur ein oller Golf III in der Allerweltsfarbe Weiß. Er hat vermutlich mehr als 280.000 Kilometer auf der Uhr und er hat mich seinerzeit ganze 100 Euro gekostet.

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Trotzdem habe ich ihn gestern auf Hochglanz poliert. Den Innenraum gesaugt. Kleine Lackschäden mit Farbe abgetupft. Nicht nur, weil ich nächste Woche mit ihm zum TÜV muss. Ich kann einfach nicht anders. Ich bin so. Auch mein Winterauto soll mir gefallen, wenn ich es angucke.

Und sagt selbst: Sieht er nicht mindestens wie 150 Euro aus?

Blaulichtbezirk

Zum ersten Mal in diesem Jahr war der Wintergolf heute Morgen nicht das einzige Auto in der Straße mit einem schneeweißen Dach. Zeit also, ihn auf den Winter vorzubereiten. Der Auspuff klappert, das Endrohr ist rostig, die Halterung zwischen Motor und Vorderrohr soll endlich montiert werden. Zum Glück haben Dirk und sein Schweißgerät Zeit. Zwischendurch ein Moment der Besinnung.

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„Was ist das?“
„Das ist blaues Licht.“
„Und was macht es?“
„Es leuchtet blau.“

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Außerdem ist mir jemand in mein Nummernschild gefahren. Die Delle ist deutlich. Schade, dass es keine Anhängerkupplungen für vorne gibt.

Mit repariertem Unterboden fahren wir von dannen. Außerdem sind zwei lose Kontakte am Verdampfer (?) der Gasanlage wieder festgesteckt. Jetzt hat der Wagen auch nicht mehr diese rätselhaften Zündaussetzer.

Ikonen der Automobilgeschichte

…gibt es, der Titel deutet es an, neu auf ikonengold.de. Die Geschichte von Knöpfle, Lesern des VdH-Magazins „Benzheimer Flosskeln“ bereits bekannt, ist jetzt auch webgerecht aufbereitet.

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Knöpfle, benannt nach dem Konstanzer Unternehmen, das ihn 1971 in einen Abschleppwagen umbaute, ist ein Lastwagen des Typs 406 mit Bilstein-Bergekran. Sowie diversen stabilitäts- und gewichtsfördernden Verstärkungen. Eberhard erwarb das gute Stück im vergangenen Jahr und überführte es in den Fahrzeugbestand der Heckflossenfreunde. Wobei sich der eigentliche Überführungsvorgang bei einer Maximalgeschwindigkeit von etwa 50 km/h in der Ebene etwas hinzog.
Schon leer vermisst der Wagen mit seinen 55 schmächtigen Dieselpferdchen ein wenig an Fahrdynamik, wie sich das mit aufgeladenem Unfallwagen anfühlt, das möchte ich mir nur vorstellen müssen. Man beachte die bildhübschen Bilder – da hatte jemand Auge für’s Detail.

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Eberhard merkt noch an, dass es Charme hat, wenn Moorbraun auf Ikonengold verlinkt, das wiederum mit Surfblau zusammenarbeitet. In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass folgende Farben noch nicht bei der DENIC registriert sind:

  • www.chinablau.de (wie wär’s, Kaype?)
  • www.taigabeige.de (Franz-Josef vielleicht?)
  • www.liasgrauen.de (Roman?)
  • www.erbswurstsuppengruen.de (dito www.kaledoniengruen.de)
  • www.leasingsilber.de
  • www.grundiert.de

(Und dass Pedro immer noch nicht Moorbraun in der Farbtabelle auf Astralsilber.de ergänzt hat. Schämst du disch!)

Tod auf der Kreuzung, Hinrichtung vor Gericht

Der Fall: Ein 17 Jahre alter Junge fährt nachts auf seinem Fahrrad eine Landstraße entlang. Er ist unterwegs zum Campingplatz, wo er mit seiner Familie die Sommerferien verbringt. Als er die Straße überquert, gerät er vor den Audi A8 eines 43-jährigen Geschäftsmanns. Der Wagen erfasst das Fahrad, der Junge wird 20 Meter weit geschleudert. Er stirbt. Am Unfallort ist Tempo 90 vorgeschrieben, der Fahrer war deutlich schneller unterwegs – die Gutachten gingen von mindestens 113 oder sogar bis zu 174 Stundenkilometern aus. Auch hatte er Alkohl getrunken.

So weit, so tragisch. Das war im August 2004, im nordspanischen Weinbaugebiet La Rioja. Heute, Mittwoch, fand der Prozess statt.

Nicht gegen den Unfallfahrer.

Gegen die Eltern des Jungen.

Der Fahrer, ein angeblich durchaus gut verdienender Unternehmer, hatte die Angehörigen auf 20.000 Euro Wiedergutmachung verklagt. Für die Schäden an seinem Auto und die Mietgebühren für einen Ersatzwagen.

Es gibt Fälle, da bleibt einem der Mund offen stehen.

Der Mann machte geltend, der Junge habe weder Warnweste noch Helm getragen und ein Stoppschild überfahren. Letzteres bezweifeln die Eltern, außerdem sei das Fahrrad des Jungen von hinten getroffen worden und nicht von der Seite.

Das Treffen vor Gericht war dann allerdings sehr kurz. Es hatte sich nämlich ein gewisser öffentlicher Gegendruck aufgebaut. Wie der Anwalt des Autofahrers klagte, sei sein Mandant in den Medien regelrecht gelyncht worden. Allein vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten 200 wütende Spanier gegen den Unfallfahrer.

Der zog seine Klage zurück. Jetzt kommt es noch schlimmer für ihn: Die Staatsanwaltschaft will das Strafverfahren gegen ihn anhand neuer Beweise noch einmal überprüfen.

[Quellen: Frankfurter Neue Presse, 20 Minuten, Auto Motor Sport]