Mit neuen Autos habe ich’s ja nicht so. Der Gedanke, 30.000 Euro und mehr für einen VW Golf auszugeben, ist mir fremd. Und für die mindestens 100.000 Euro, die heutzutage ein schicker Sportwagen gerne mal kostet, fallen mir sofort Dutzende sinnvollere Verwendungen ein. Doch gerade habe ich einen Roadster gesehen, den ich – entsprechendes Lottoglück vorausgesetzt – tatsächlich sofort kaufen würde. Das Tollste: Er ist ökologisch korrekt, denn er fährt mit Biogas.
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Wem es so vorkommt, als hätte er ihn schon mal irgendwo gesehen, der hat Recht: Der PGO Cévennes Turbo-CNG zitiert den Klassiker Porsche 356 an jeder Kotflügelkante.
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Doch die wahren Werte des 210 km/h schnellen Roadsters liegen tiefer. Angetrieben wird der 980 Kilo leichte Zweisitzer von einem Motor, der Erd- und Biogas verträgt. Bedeutet: Wird er mit Letzterem betrieben, fährt er völlig CO2-neutral. Seine 150 PS beschleunigen ihn in immerhin 6,5 Sekunden auf 100 Sachen, der Verbrauch soll bei 4,6 Kilo Erdgas (CNG) auf 100 Kilometer liegen. Die Reichweite liegt bei nicht allzu üppigen 450 Kilometern – Gastanks sind halt voluminös.
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Retro an sich ist ja noch keine Leistung. Der gerade vorgestellte Dodge Challenger zum Beispiel ist in meinen Augen ein völlig überflüssiges Monster. Mit seinem 6,1-Liter-V8 mit 425 PS ist er genau die Art von Fortbewegungsmittel, die unser gebeutelter Planet garantiert nicht braucht. Dann schon lieber Tata fahren.
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Doch dieses Schmuckstück hier ist ein anderes Kaliber… ist es nicht schick? Ist es nicht todschick?
Zugegeben: Bis jetzt ist es ist nur eine bildhübsche Studie, die da auf dem Auto-Salon in Genf vom 6. bis 16. März vorgestellt werden soll. Aber der Wagen sei schon recht seriennah, heißt es in einer Presseerklärung des Herstellers. Entworfen haben ihn der französische Kleinserienbauer PGO und der deutsche Gasmotorenspezialist BRA. Der Endpreis soll angeblich bei 48.000 Euro liegen. Vorbestellungen werden schon angenommen.
Zugegeben: Das ist schon eine Stange Geld. Dafür bekäme man auch ein kleines Flugzeug oder ein halbes Häuschen im Grünen. Andererseits fördert man umweltfreundliche Technologie. Man kann sein Geld auch sicher noch deutlich nutzloser versenken als in einen PGO Cévennes.
Zugegeben: Ein eher unfiligran gebauter Klotz wie der Verfasser dieser Zeilen passt wahrscheinlich gar nicht in dieses winzige Schiffchen. Und das Geld hätte er auch nie auf der hohen Kante.
Aber der Gedanke, damit über südfranzösische Landstraßen zu bummeln? So richtig biologisch-dynamisch? Könnte schon reizen. Zugegeben.
[Update am 2. Mai 2013: Die Links auf die Bilder funktionieren immer noch, die Fotos faszinieren nach wie vor. Aber nach Jahren der Urheberrechtsdebatte traue ich mich nicht einmal mehr, alte Pressefotos ins Blog zu stellen. Auf teure Abmahnungen habe ich einfach keinen Bock. Irgendwie schade, das.]
da gibts noch andere – der pgo ist ja eigentlich nicht nur dem porsche nachempfunden. der daihatsu copen kam ja meines wissens sogar ein wenig früher raus. die “normalen” versionen beider gibts nun aber auch schon jahre…
Der Copen ist auch ein Zuckerchen. Wenn ich 1,65 Meter groß wäre, würde ich wahrscheinlich schon Geld zurück legen. Es hat allerdings auch Nachteile, wenn sich das Handschuhfach eines Autos unter der Kofferraumklappe verbirgt.