Neues vom indischen Subkontinent

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Kennen Sie das Kaschmir-Gefühl? Kaschmir, das muss man vorwegschicken, ist eine landschaftlich überaus reizvolle Region nordöstlich von Pakistan, nordwestlich von Indien und südwestlich von China. Genau das ist ihr Problem. (Was das mit Aachen zu tun hat, erkläre ich weiter unten.)

Denn von ihren herrlichen Bergen und wunderschönen Seen haben die Kaschmiri, wie sich die freundlichen Einwohner nennen, nicht viel. Seit Indien und Pakistan vor über 60 Jahren unabhängig wurden, liegen sich die beiden Mächte über Kaschmir böse in den Haaren. Dreimal – 1948, 1965 und 1971 – gab es schon Krieg. Natürlich herrscht auch keine Klarheit darüber, was und wo genau Kaschmir eigentlich ist. Weil das alleine noch nicht kompliziert genug wäre, mischen noch ein paar Terroristen, die üblichen religiösen Extremisten und natürlich die Chinesen mit.

Derzeit ist die malerische Bergregion von indischen Truppen besetzt. Diszipliniert halten sie sich an die Jahrtausende alte Tradition, dass Besatzungssoldaten in ihrem Gastland nicht allzuviele Beliebtheitspunkte sammeln sollten. Die Einwohner Kaschmirs selbst, die sich am liebsten in einem eigenen, von allen Nachbarn unabhängigen Staat dem Bau von Hausbooten und der Verarbeitung ihrer berühmten Kaschmir-Ziegenwolle widmen würden, werden in der ganzen Angelegenheit natürlich nicht gefragt. Wo käme man hin.

Das Kaschmir-Gefühl, um wieder zum Anfang zurückzukommen, ist also die Gewissheit, hilflos fremden Mächten ausgeliefert zu sein, seit Ewigkeiten nicht mehr selbst entscheiden zu dürfen, was gut für einen ist und ständig unfreundlichen Leuten zu begegnen, die einen herumkommandieren.

Mir ist schleierhaft, wie ein Hersteller von Hautpflegeprodukten auf die Idee kommen kann, von einem derartigen Gefühl in der Badewanne überkommen zu werden, sei wünschenswert. Dennoch habe ich soeben in einem von mir sehr geschätzten Aachener Supermarkt ein Produkt entdeckt, das derartiges vorspiegelt:

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Supermärkte – was wäre ein Blogger ohne ihren steten Quell an Inspiration. Ich sage nur eckiges Rührei und marktwirtschaftliche Neuerungen. Jetzt also Kaschmir-Momente. Ob schon jemand ein Patent auf Sauerländer Pralinen oder Sushi à la Napoli angemeldet hat? Norwegischen Karamelkäse gibt es ja leider schon.

Wer mir jetzt oberschlau unter die Nase reibt, im Englischen werde die Region heutzutage nur noch „Kashmir“ geschrieben, während die alte Schreibweise „Cashmere“ sich ausschließlich auf die Wollprodukte beziehe, den frage ich höflich, ob er denn das Gefühl schöner findet, in Ziegenhaaren zu baden. Na also.

Neues aus Norwegen

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Sie nennen ihn Brunost. Das ist Norwegisch und heißt „brauner Käse“. Was kein Zufall ist, denn Brunost kommt aus Norwegen und ist – Sie ahnen es – brauner Käse. Das ist aber auch schon alles, was so ist wie erwartet an diesem karamellfarbenen Quader, der da so harmlos auf seinem Teller wartet.

Vorweg muss ich erklären, wie ich an das gute Stück der Marke „Gudbrandsdalsost“ komme. Außerhalb der Staatsgrenzen ist das appetitlich gefärbte Molkereierzeugnis nämlich praktisch unbekannt. Was ebenfalls kein Zufall ist, aber zum Geschmack komme ich noch. Eine ins Land der Fjorde ausgewanderte Freundin hat ihn mir geschickt.

Brunost, so lese ich auf der englischsprachigen Webseite der Zeitung Aftenposten, wird von den Norwegern mit einer an Religiosität anmutenden Inbrunst („Inbrunost“?) verehrt. Kleinen Kindern schmiert man ihn gleich nach der Muttermilch aufs Butterbrot. Kein Norweger reist ins Ausland, ohne einen Kilovorrat (geschätzt: etwa eine Zigarettenschachtelgröße) an Brunost im Gepäck zu haben. Er entsteht, indem der Milchzucker im Lauf der Herstellung durch Aufkochen karamellisiert. Wie mir die Wahlnorwegerin berichtet, ähnelt das Ergebnis in seiner Konsistenz am ehesten Plastiksprengstoff. Was beim Einchecken am Flughafen zu Erklärungsnot führen kann.

Genug der Vorrede. Kommen wir zu dem, was den Brunost auszeichnet: Sein – man muss es wohl so nennen – Geschmack. Greifen wir also zum Ostehovel, dem traditionellen norwegischen Käsehobel, und trennen wir eine hauchfeine Scheibe vom Block ab. Sieht sie nicht lecker aus?

Nun ist äußerste Vorsicht geboten. Auf der Zunge entwickelt sich erst ein zartes Aroma nach Karamell, das den Augenschein zu bestätigen scheint. Doch nach der ersten Kaubewegung wird dem Essenden klar, dass hier etwas ganz und gar nicht so läuft, wie es sollte. Geschmacksrichtungen prallen aufeinander, die nach dem Willen der Natur auf ewig getrennt bleiben sollten. Wie kommen ein Bissen Ziegenkäse und ein Stück Lakritz gleichzeitig in meinen Mund? Über all dem hängt der Karamellgeschmack. Und lacht sich kaputt.

Man kriegt den Brunost schließlich hinunter. So ähnlich, wie die Natur mit einem Vakuum umgeht – indem sie tut, als existiere es gar nicht. Uff.

Nun liegt er da, auf seinem Teller, der Brunost. Er wird wohl noch ein Weilchen weiter liegen. Materie siegt über Mensch.

Mir egal, soll er liegen und leben. Aber eins weiß ich: Ob Norwegen jemals in die EU kommt, das müssen sich beide Seiten gut überlegen.

Derweil bin ich meiner Fjordfreundin heimlich dankbar, dass sie mir nicht noch die andere norwegische Nationalspeise geschickt hat: Lutefisk. Trockenfisch, für längere Zeit in Ätznatronlauge eingelegt, zu Gelee zerronnen und angeblich von der Genfer Konvention geächtet. Der Gestank soll wochenlang nicht aus dem Haus zu kriegen sein (schreibt auch die taz).

Es könnte eben auch alles viel schlimmer sein. Mag jemand einen echten norwegischen Käse probieren?

Neues vom Fax

Manchmal macht Google fassungslos. Dass die oberste aller Suchmaschinen besonders häufig in Blogs sucht, ist bekannt – Blogs werden nun einmal öfter aktualisiert als statische Webseiten. Doch wie häufig Blogs inzwischen abgescannt werden, zeigte sich vor ein paar Minuten. Als jemand die Faxen dicke hatte.

Der Jemand war mein Kollege Tom Thelen, dessen Bockblog längst nicht nur im Haus eine feste Fangemeinde hat. Vor gut einer Stunde hat er in seinem jüngsten Beitrag „Ich behaupte, dass…!“ dem FC Köln mal wieder einige ernsthafte Mahnungen ins Stammbuch geschrieben. Weil er die Fatzen dicke hatte, wie er schrieb.

Beim Lesen stutzen die Kollegen. Fatzen? Faxen? Geht beides? Also einfach mal schnell „Fatzen dicke“ in Google geworfen. Und dann einfach nur gestaunt:

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Toms Tippfehler – denn nichts anderes war es – stand, gerade eine halbe Stunde nachdem er passiert war, schon auf Platz 2 bei Google. Wer jetzt mit den Schultern zuckt, ist einfach zu jung, um sich an die quälenden Anfänge der Suchmaschinen-Ära vor mehr als zehn Jahren zu erinnern. Als es nur Altavista und Yahoo gab und die Adresse einer geheimnisvollen Uni-Seite namens MetaGer unter der Hand weitergereicht wurde.

Wenn Googles Zeitangabe „vor 34 Minuten gefunden“ unter dem Eintrag halbwegs korrekt war, wurde der Bockblog-Text praktisch in der selben Minute (etwa 13.20 Uhr) von der Suchmaschine gelistet, in der er freigeschaltet wurde. Ich weiß nicht, ob jeder Leser hier das kleine technische Wunder ebenso erstaunlich findet wie ich – Bockblog-Fangemeinde hin oder her, wir reden hier schließlich vom kleinen AZ/AN-Blog und nicht von Spiegel Online oder dergleichen.

Whow. Von jetzt an muss man beim Bloggen also noch vorsichtiger sein, was man schreibt. Wer hätte gedacht, dass das Uralt-Medium Fax nochmal solche Erkenntnisse bringt.

PS: Dicke „Fatzen“ sind übrigens als Formulierung im Web ziemlich weit verbreitet. Wahrscheinlich, weil im Deutschen ein „tz“ einfach gängiger klingt als ein „x“. Auch das verrät Google. Und, dass es eine Fatzer-Sprache gibt, entstanden im 19. Jahrhundert, verbreitet durch böhmische Wanderarbeiter, und verwandt mit der Gaunersprache Rotwelsch. Jetzt ist aber genug gegoogelt, bevor der geneigte Leser noch die Fa-… äh, die Nase voll hat.

[PPS: Nachtrag um 16 Uhr – war ja klar, oder?]

Neues vom Licht

Früher war alles anders. Manche sagen: besser. Auf alle Fälle: einfacher. Wenn früher zum Beispiel die Steuern gar zu drückend wurden, schnappte man sich ein paar Fackeln, rottete sich mit den anderen Dorfbewohnern zusammen und steckte die Burg des Grafen in Brand. Und heute?

Wollen wir doch mal sehen. Das mit den hohen Steuern funktioniert auch heute noch, zeigt mir ein Blick auf meine jüngste Gehaltsabrechnung. Das ist nicht mehr der gute alte „Zehnte“, den uns die Büttel der Obrigkeit da abpressen. Das ist eher der „Zweite“. Sowas hätten sie mal im Mittelalter versuchen sollen.

Wäre es da nicht mal an der Zeit, noch weitere alte Volksbräuche wieder zum Leben zu erwecken? Man reiche mir etwas zum Brandschatzen… dieses Teelicht dürfte genügen. Doch was flattert da für ein Zettel zu Boden?

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Es ist eine Packungsbeilage. Für Kerzen. Ja, Sie lesen richtig. Eine Gebrauchsanleitung. So etwas gibt es wirklich. Weil Kerzen ja nicht ganz unproblematisch in der Handhabung sind. Hier der Text:

Kerzen nicht unbeaufsichtigt brennen lassen.

Kerzen außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren brennen lassen.

Die Kerze nicht auf oder in der Nähe von leicht entflammbaren Gegenständen brennen lassen.

Zugluft vermeiden.

Kerzen senkrecht aufstellen.

Wenn Kerze rußt Docht etwas kürzen.

Das geschmolzene Wachs frei von Streichhölzern und anderen Verunreinigungen halten, um das Entflammen Zu vermeiden,

Eine brennende Kerze nicht bewegen.

Immer die Flamme ersticken. Nicht ausblasen. Nie eine Flüssigkeit zum Löschen verwenden.

Ein geeignetes Glas oder Behälter verwenden.

Die Krönung folgt zum Schluss, wie es sich für eine Krönung gehört:

Achtung!
Artikel wird heiß, bitte nicht berühren.

Oh je, das konnte keiner ahnen.

Da ist es wieder, dieses Rührei-Gefühl. Diese dumpfe Ahnung, dass wir alle auf dem Holzweg sind. Dass diese Gesellschaft zum Untergang verurteilt ist wie weiland der verirrte Fußgänger in den Sümpfen des Hohen Venn.

Es wird also nichts mit dem Brandschatzen. Es sei denn, wir zünden erstmal den Kerzenfabrikanten an. Oder zumindest seine Rechtsabteilung. Aber wie kommen wir dahin? Weiß jemand, wie man sich Schuhe anzieht? Hallo?

Neues aus Herzogenrath

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Kein Kinn, kein König. Schon die alten Ägypter wussten, dass für einen Mächtigen der Kiefer wichtiger ist als die Krone. Wie hätte Tut-Ench-Amun ohne seinen markanten Säulenbart ausgesehen? Wie Karl Marx ohne seine proletarisch-kraftvolle Manneszier? Was uns direkt nach Herzogenrath bringt.

Ein Ort, bei dem die Nähe zur Macht schon im Namen – Herzog! – liegt. Ein Ort, der am Sonntag einen neuen Bürgermeister wählte. Zwar ist hierzulande die Zeit vollbärtiger Politiker seit Rudolf Scharping langsaaam vorbei. Doch der Mangel an Gesichtsbehaarung bei Tut-Ench-Amuns Nachfolgern aus dem Öcher Nordkreis wurde von cleveren Wahlkampfmanagern geschickt ausgeglichen.

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Mit kühnem Griff ans Kinn signalisiert der Herausforderer: Vertraut mir, Bürger, auch ich kann Pharao sein! Der dezente Goldschmuck am Ringfinger ergänzt das Bild: Reichtum und fruchtbares Ackerland allen Herzogenrathern, die mich wählen!

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Sein Gegenspieler ist freilich schon einen Schritt weiter. Das Symbol der Machtentfaltung wird hier viel sparsamer eingesetzt: Nur noch zweieinhalb Finger sind im Bild zu sehen. Um so stärkere Signalkraft geht von ihnen aus. Die locker geöffnete linke (!) Hand deutet nicht nur entspannte Souveränität an, sondern auch einen deutlich größeren Bartumfang. Hier präsentiert sich jemand als geborener Herrscher.

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Völlig chancenlos musste in diesem Umfeld die Kandidatin der kleineren Fraktion bleiben. Das konnte nicht klappen. Ein Politiker muss ein Gestrüpp Gespür dafür haben, was das Volk will.

Wahl-Fazit: Der Streit um des Kaisers Bart ist wie erwartet zu Ende gegangen. Der Griff nach der Macht glückt nur mit dem richtigen Griff ans Kinn.

Und: Die Zeit ist noch nicht reif für einen Damenbart auf dem Bürgermeisterthron.

Neues vom Markt (2)

Kennen Sie das Gefühl, dass unsere Zivilisation zum Untergang verurteilt ist? Dass die Menschheit keine Zukunft mehr hat? Hatte ich jetzt grad wieder. Lag nicht an Klimaerwärmung oder Dieter Bohlen. Es lag an Rührei. Hier ein neuer Beitrag aus der beliebten Serie: „Dinge, die die Welt nicht braucht“.

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Rührei aus dem Tetrapack. Sorry für das schlechte Foto, ich hatte nur die Handy-Kamera dabei.

Ja, sowas gibt’s wirklich. Leider. Und es ist so unglaublich einfach zuzubereiten! Einfach die Verpackung öffnen und in die heiße Pfanne füllen! Nicht so wie dieses furchtbare Rührei aus der Natur, dass man vorher erst umständlich… äh, rühren muss. Überhaupt lassen sich Eier mit Kanten viel leichter stapeln als ihre hühnerbasierten ovalen Vorbilder aus Omas Zeiten.

Unsere Kinder werden glauben, dass Hühner quadratisch sind. Würfeleier und Dieter Bohlen – das ist das Ende. Was wird nach dem Menschen kommen? Die Herrschaft der Insekten? Auch gut. Die legen wenigstens richtige Eier.

Neues vom Markt

In einer Marktwirtschaft dreht sich alles um Märkte. Wer sich am Markt etablieren will, wird eine Marktanalyse machen, die Absatzmärkte beobachten, er wird die Marktchancen seiner Produkte einschätzen, damit er ihre Marktpreise kalkulieren kann und nicht am Ende einer Marktbereinigung zum Opfer fällt. Ein Faktor aber ist ganz besonders wichtig.

Marktzugang

Der Supermarkt an der Vaalser Straße hat ihn jedenfalls.

Neues von A bis Z

Ein nettes Spielchen geistert gerade durch Klein-Bloggersdorf. Zuletzt sah ich es bei Jens im Pottblog, aber bei Anke Gröner, Daniel Fiene und im Franziskript lief’s auch schon. Es geht so: Man gibt jeden Buchstaben des Alphabets in die Adresszeile seines Browsers ein und guckt, welche Webadressen er daraufhin vorschlägt.

Kleine Erklärung: Der Browser merkt sich in der Verlaufs-Datei die Adressen der zuletzt aufgerufenen Seiten. Also einfach mal mit a angefangen und mal schauen, was kommt…

A: http://www.az-web.de/blogs/serendipity/

Überraschung, Überraschung: Unsere kleine Blogplattform. Nicht wirklich erstaunlich, wo ich ja schließlich grad drauf gearbeitet habe. Darunter kommen brav AZ-Web.de und AN-Online. Na, bin ich ein guter Mitarbeiter?

B: http://www.bildblog.de/

Klar, das Bildblog steht ganz oben in meiner Blogroll und ist einer der ersten Klicks am Morgen. Dahinter kommen Don Alphonsos Blogbar, Bambali.net (eine Tauschbörse, über die ich etwas geschrieben habe) und, uh-oh, Bild.de. Aber Entwarnung: Es ist nicht das Seite-1-Girl, sondern nur das Video mit dem angeblich 3,5 Meter langen Hai, den das Bildblog auf seine tatsächliche Größe zurechtgestutzt hatte.

C: http://www.campuslife.de/

Die Studenten-Community von Aachen. Das Projekt meines Kollegen Stephan – mit bildschönen Rosenmontagsfotos übrigens. Es folgt die Autowerkstatt Car-Aix-Press.

D: http://www.derwesten.de/

Das neue Nachrichtenportal der WAZ-Gruppe. Dahinter Dilbert.com, die genialen Büro-Comics. Ich bekenne, ich bin Dilbert-Fan. Dahinter: http://www.de.map24.com/, der Routenplaner Map24. Hat mir am Freitag die Entfernung zum Fototermin nach Kreuzau vorausgesagt.

E: http://www.eddh.de/presse/presseschau.php

Eddh.de ist ein privat betriebenes Portal über Fliegerei. Die tägliche Presseschau dort ist die wohl beste zu diesem Thema im deutschsprachigen Web. Dahinter folgt Eierlei, eine Tauschbörse für Ü-Eier. Nein, nicht noch eine Leidenschaft von mir. Reines Recherchethema.

F: http://www.faz.net/s/homepage.html

Vorbildlich, so muss das aussehen, wenn man was mit Medien macht: FAZ, Frankfurter Rundschau (ein Artikel über den Arbeiteraufstand 1918), Focus (ein Stück über die gefeuerte Moderatorin Andrea Kiewel).

G: http://www.gmx.net/de/

Meine geliebte GMX-Mailbox. Das GTBlog von Don Alphonso – er schreibt nicht oft in sein Reiseblog, aber wenn, dann wunderschön. Und natürlich Google.

H: http://www.heise.de/

Heise Online, das führende deutsche IT-Portal. Dahinter Hitflip.de und Handy-tausch.de, zwei weitere Tauschbörsen. Kaufen Sie am Samstag eine AZ oder AN, dann wissen Sie, warum ich mich so für Tauschbörsen interessiere.

I: http://www.ivw.de/

Die IVW, wo man die Auflagen und Abrufzahlen fast aller deutschen Zeitungen und Onlinedienste abrufen kann. Im Januar hatten AZ-Web.de und AN-Online.de die besten Besucherzahlen aller Zeiten. Es folgt eine interessante Studie des Instituts Ipoque über P2P-Inhalte im Web (…Recherche, Recherche). Wussten Sie, dass 74 Prozent des gesamten Web-Traffics auf Tauschbörsen zurückgeht? Und 80 Prozent davon ist Filmmaterial aller Art. Jetzt wissen Sie es.

J: nichts

Wie: nichts? Mein Cache ist 50 MB groß, da muss doch eine Seite mit j am Anfang drin sein? Merkwürdig.

K: http://klauseck.typepad.com/prblogger/

Klaus Eck ist der PR-Blogger.

L: http://www.lawblog.de/

Udo Vetters Lawblog ist eins der besten Blogs, die ich kenne. Mehrere Beiträge pro Tag, immer lesenswert, immer originell. Ich hätte ja auch mal gerne über 450 Kommentare auf einen Artikel, wie Udo auf den über die Speiseliste für Hartz-IV-Empfänger. Dahinter kommt eine Pressemeldung über fudder.de, das Jugendportal der Badischen Zeitung. Und natürlich Lanu.

M: http://www.medienrauschen.de/

Medienrauschen, eins von vielen Medienblogs. Dahinter http://www.media-ocean.de/weblog/, das Blog des Medienexperten Steffen Büffel.

N: Nerdcore

Eine Geschichte über Marions Kochbuch (nein, KEIN Link darauf!), das mit Abmahnungen immer wieder für Schlagzeilen sorgt, zuletzt im ARD-Magazin Plusminus. Und unser Redaktionssystem Six, das unter http://neu.az-web.de/sixcms/admin… liegt.

O: http://www.off-the-record.de/

Olaf Kolbrück und Spießer Alfons bloggen für den Horizont-Verlag satirisch über Werbung. Dahinter Onlinejournalismus.de, eine Seite über… Sie ahnen schon.

P: http://www.pottblog.de/

Einfach exzellent. Jens Matheuszik bloggt aus’m Pott über Leben, Politik und was ihn beschäftigt. Es folgt Pressetext.de mit der Ankündigung des Biogas-Flitzers PGO Cévenne, über den ich letzte Woche gebloggt habe.

Q: http://www.qtrax.com/

Qtrax, die neue Filesharing-Plattform. Wollte legale MP3-Downloads anbieten, großes Hallo, aber das wird wohl erstmal nichts. Kommt auch im Artikel am Samstag vor.

R: http://www.rating.de/

Huch, wer ist das denn? Ach ja. Arnulf Rating kabarettiert als Schwester Hedwig. Ich kam drauf, weil mein Lieblings-Comiczeichner Gerhard Seyfried in seinem taz-Zeichenblog auf ein Poster verlinkte, das er für Rating gefertigt hat. Ruhig mal draufklicken, ist gut. Dazu gibts Don Alphonsos Rebellmarkt.

S: http://www.spiegel.de/

Was sonst. Darunter Stefan Niggemeiers Blog – ein Muss. Dahinter das StudiVZ und die Süddeutsche. Würde ich im Print arbeiten, wäre die Reihenfolge sicher anders.

T: http://www.thehungersite.com

Meine Startseite. The Hunger Site ist ein Spendenprojekt. Für jeden Klick auf den grünen Button spenden die Sponsoren Geld für Nahrungsmittel. Dahinter taz.de, das mit dem letzten Relaunch richtig gut geworden ist. Für die etwas andere Sichtweise. Und den täglichen Tom. Dazu Tauschgarten.de und Tauschticket.de – für Samstag.

U: http://usaerklaert.wordpress.com/

Blogging at it’s best. Scot W. Stevenson erklärt freundlich, wie die USA funktionieren. Einfach so, ohne Häme, ohne Bewunderung, aber mit Humor. Zum Beispiel die erstaunliche Karriere des Wörtchens über.

V: http://www.volksbank-stuttgart.de/

Auf deren Seiten kam ich über einen Link im Lawblog. Es ging um ein Häufchen in einer Filiale und ein Überwachungsvideo. Die Geschichte schlug ganz schön Wellen.

W: http://www.wortfeld.de/

Noch ein Journalistenblog. Alexander Svensson findet oft sehr hübsche Überschriften für seine Beiträge. Hinter ihm eine Geschichte auf Welt.de über Andrea Kniewel. Jetzt weiß ich auch wieder, wie ich auf Frau Kniewel kam, wo ich mich für Fernsehen doch so gut wie gar nicht interessiere. Der Branchendienst turi2 hatte drauf verwiesen. Und natürlich Felix Schwenzels Blog Wirres.net.

X: https://www.xing.com/

Xing. Ja, auch ich.

Y: http://www.youtube.com

Ausgerechnet ein Video ohne Bild, das mir gestern zuflog. Ein Radiomitschnitt von Agathe-Bauer-Songs. Das sind Songverhörer (Agathe Bauer heißt eigentlich „I got the Power“). Kennen Sie „Oma fiel ins Klo„?

Z: nichts

Wieder Fehlanzeige. Muss ich mich jetzt schämen? Die Versuchung ist groß, nochmal in der Lesezeichenliste zu gucken, ob da nicht noch etwas mit z drinsteht. Aber wir wollen ja ehrlich sein.

Das Schönste an diesem Spiel ist: Man kann es jeden Tag spielen. An jedem Rechner. Und was steckt in Eurem Browser?

Neues aus Finnland

Finnschnitzel104_800Der Finne hat es im Moment nicht leicht. Seit überall feierlich Nokia-Handys zertreten werden, hat der Ruf des Landes oben rechts auf der Europakarte etwas gelitten. Zeit, eine Lanze für dieses sympathische Völkchen zu brechen, dem wir so wunderbare Dinge verdanken wie Deutschlands viertbeliebtesten Vornamen des Jahres 2007 („Finn“). Sowie die Finnbahn, und um die geht es hier.

Dem Rat unseres Expertenbloggers Rainer Sieven folgend, habe ich heute Nachmittag einmal der neuen Finnbahn auf dem RWTH-Gelände einen – haha – Antrittsbesuch abgestattet. Die im November eingeweihte Hackschnitzelstrecke rund um die Außenanlagen der sportwissenschaftlichen Fakultät hat nämlich nicht nur den Vorteil einer angenehm federnden Oberfläche. Sie ist außerdem nachts beleuchtet, nämlich von der Abenddämmerung bis Mitternacht und dann wieder ab 6 Uhr früh bis zum Sonnenaufgang. Was jeder zu schätzen weiß, der schon mal abends mit der Stirnlampe durch den dunklen Wald getappert ist und dabei irgendwelche Liebes(?)-Pärchen aufgeschreckt hat.

Finnkurve069_800Wer sich auf dem RWTH-Gelände nicht so gut auskennt *ahem*, der muss unter Umständen beim ersten Mal ein wenig suchen. Das Gelände ist nämlich von der Straße aus nicht sichtbar. Hier die Auflösung: Ein Stichweg zweigt von der Mies-van-der-Rohe-Straße ab und führt bis kurz vor das Stadion. Dort gibt es auch Parkplätze. Ein Blick auf die Webseite der Finnbahn (www.finnbahn-aachen.de – Respekt, meine Waldstrecke hat keine eigene Homepage) hilft weiter. Sogar ein Kartenabschnitt aus Google Maps ist eingebaut.

Es gibt drei mögliche Runden: Die Stadionrunde, die Bergrunde und die Chemierunde. Die Stadionrunde verläuft außen an der Tartanbahn entlang. Die Ostkurve – im Bild oben zu sehen – war heute Nachmittag noch ein wenig vereist.

Wer möchte, kann nach diesem flachen Stück nun rechts den Hang hinaufkeuchen. Oben belohnt eine schöne Aussicht die Mühe. Auf dem Lousberg gegenüber glänzt das Drehrestaurant im Abendlicht. Das Schild an der Theo-Lieven-Kurve lässt allerdings stutzen.

Finnehrung073_800Sportlerehrung? Also, das wäre doch nicht nötig gewesen…

Ein paar Meter hinter dem Gipfel wird dem Jogger dann allerdings unbarmherzig klargemacht, dass er in Deutschland ist. Wo alles seine Ordnung hat, auch und gerade die Benutzung von Sportstätten.

Finngenehmigung081_800Verdammt – Sonntagnachmittag und ich hab die Handynummer vom Rektor nicht. Was jetzt? Tun wir einfach so, als hätten wir das Schild nicht gesehen…

Der reizvollste Teil der Runde kommt zum Schluss. Am Fußballplatz vorbei geht es hinunter zur Professer-Pirlet-Straße. In ein paar hübschen Schleifen windet sich die Strecke unter Bäumen hindurch.

Finnsparkasse091_800Von der Sparkassenkurve am östlichen Ende aus kann man sogar einen Ausblick auf die Dächer der Stadt erhaschen. Dann geht es in Schlaufen wieder hoch zum Stadion.

Finnsonne113_800Letzte Sonnenstrahlen blitzen durch die Baumkronen auf dem Königshügel. Gleich werden die Laternen angehen. Was für eine tolle Einrichtung: 1.150 Meter beleuchteter Waldboden mitten in der Stadt. Auf der einen Seite empfindet man Dankbarkeit gegenüber den vielen Sponsoren, die dieses weiche Wunder möglich gemacht haben.

Auf der anderen Seite wird einem klar: Jetzt gibt es leider keine Ausrede mehr, in der dunklen Jahreszeit noch Winterspeck zu tragen.

Dumm gelaufen, liebe Finnen. Wo man doch gerade anfing, euch wieder ein klein wenig zu mögen.