Neues aus der Y-Welt

Wer sich beruflich oder privat für ein bestimmtes Thema dauerhaft interessiert, handelt nicht dumm, wenn er sich nach entsprechenden Blogs umschaut. Während sich selbst Journalisten immer noch gerne mit ebenso abwertenden wie sachkundigen Bemerkungen über die Blogosphäre hervortun („keine Ahnung, warum sich jemand für diesen Dreck interessiert“, gefunden via Thomas im Winzerblog), wächst und gedeiht die Bloglandschaft. Und treibt immer mehr hochinteressante Blüten.

Ein Beispiel. Man muss kein Ewiggestriger oder Sammler von Militaria-Geklimper sein, um mit dem Thema Landesverteidigung in Berührung zu kommen. Es genügt schon, sich für aktuelle deutsche Außen- und Innenpolitik zu interessieren – schnell steckt man in Themen wie dem Attentat auf Bundeswehrsoldaten im afghanischen Kundus, die Bundesmarine-Schnellboote vor der libanesischen Küste, die düstere Geschichte von Murat Kurnaz oder den jüngsten „Aufklärungsflug“ der Tornados über dem Camp der G8-Gegner beim Gipfel von Heiligendamm.

Abseits von dem, was dazu die großen Magazine und Nachrichtenagenturen berichten, gibt es noch das, was die Experten zum jeweiligen Thema zu sagen haben. Und was oft, sei es mangels Platz oder mangels Publikumsinteresse, nicht mehr in die jeweiligen Blätter, Sendungen oder Online-Ausgaben aufgenommen wird.

Aber in die Blogs.

Da ist zum Beispiel „Augen geradeaus!“ von Focus-Redakteur Thomas Wiegold. Was der Wehrexperte über die olivgrünen Jungs bloggt, ist auch dann spannend, wenn es nicht um kollidierende Schnellboote und deren plötzliches Verschwinden vom Google-Videoportal geht.


Navy Boats Collide At Full Speed – Watch more free videos

Wiegold spricht nicht als einziger zum Thema. Da gibt es noch das Bendler-Blog (das ist nun wirklich mal ein origineller Name!) mit „Anmerkungen zur sicherheitspolitischen Kommunikation“, das Aerospace & Defence Weblog… logisch, dass auch Soldaten und solche, die es werden wollen, über ihren Weg zur Bundeswehr oder ihr Abenteuer Bundeswehr berichten. Mal mehr, mal weniger kritisch, mal mehr, mal weniger selbst betroffen. Aber wie bei Blogs immer gilt: Näher dran an der Materie geht kaum.

Thema durch. Bundeswehrblogs sind, wie gesagt, nur ein Beispiel für den Orchideengarten der Blogosphäre. Wer’s lieber kulinarisch mag, sei auf das eingangs erwähnte Winzerblog verwiesen. Oder auf Lieber Wein!, Wolfis Wein-Worte, Aus dem Keller frisch ins Glas, den DrinkTank, und, und, und

Neues aus der Welt der Justiz (Update) (oder Rückblende)

Zu früh gefreut. Noch vor gut zwei Wochen lobpreiste ich an dieser Stelle ein Urteil des Landgerichtes Berlin. Danach müssen die Betreiber von Internetforen nur eingeschränkt für das geradestehen, was ihnen andere Leute auf die Seiten schreiben. Aber Berlin ist nun einmal nur eines von mehreren Ländern der Republik und sein Landgericht nur eines von vielen. Hamburg hat ein anderes, und die dortigen Halbgötter in Schwarz haben in derselben Sache eine ganz anderere Rechtsauffassung.

So las ich gestern mit mittelschwerem Schaudern bei den Kollegen vom Spiegel vom einen Monat älteren Urteil des Landgerichtes Hamburg über die Haftung von Forenbetreibern im Internet. Es ging um den SupernatureFall (wer’s nachlesen will: Der Urteilstext findet sich hier.)

Das Urteil besagt: Wir alle, die wir ein Forum (wie bei AZ-Web und an-online.de) oder ein Blog (wie dieses hier) betreiben, können durchaus voll für das verantwortlich sein, was irgendwelche Menschen dort hineinschreiben. Auch bei Unkenntnis der Inhalte.

Die Auswirkungen für die deutsche Internetlandschaft wären dramatisch; und nicht umsonst macht mich gerade ein Leser in den Kommentaren darauf aufmerksam (und hat der Kollege von gegenüber mir den SpOn-Text auch noch einmal auf den Tisch gelegt). Wie nämlich zum Beispiel ein Verlag wie Heise, der schon 2005 zum Zeitpunkt des gleich gelagerten Heise-Urteils über 200.000 Forenbeiträgen im Monat verzeichnete, diese Riesenmenge vorab auf mögliche juristische Problematiken kontrollieren soll, war und ist bis heute niemandem klar.

Und ich juristischer Naivling hatte nun angenommen, das aktuelle Berliner Urteil sei der letzte Stand der Dinge in Sachen Forenhaftung. Falsch gedacht. Fakt ist: Wer künftig zu diesem Thema vor dem Kadi steht, kann nur hoffen, dass sich die zuständigen Richter an der für ihn günstigeren Berliner Rechtsprechung orientieren.

Und jetzt? Abwarten, Tee (oder andere beruhigende Getränke) zu sich nehmen und auf eine günstigere Entscheidung des nächsten Gerichtes hoffen. Für uns im Westzipfel ist ja das Landgericht Aachen zuständig. Bis dahin gilt der Satz, mit dem sich schon die alten Römer trösteten: „Auf hoher See und vor Gericht sind wir in Gottes Hand.“

Und die Römer wussten Bescheid. Bei denen ging es ja auch schon mal hoch her, wenn jemand etwas Falsches auf dem Forum sagte.

Neues aus Marl

Es ist immer traurig zu sehen, wenn sich eine angesehene Institution selbst demontiert. So wie es gerade der Grimme Online Award geschafft hat. Selbstverschuldet und ohne Not.

Aber der Reihe nach. Für die, die ihn nicht kennen: Der vom Grimme-Institut in Marl vergebene GOA ist war die renommierteste Auszeichnung für deutschsprachige Internetangebote. Auf der Liste der Preisträger der vergangenen Jahre stehen so bekannte Seiten wie jetzt.de, das Bildblog, Riesenmaschine, Spreeblick, Ehrensenf, aber auch die Wikipedia oder Spiegel Online.

Das war früher. Das Jahr 2007 wird wohl als annus horribilis in die Geschichte des Awards eingehen, und es wird schon spekuliert, ob es ihn 2008 überhaupt noch in dieser Form geben wird.

Die Chronik:

1.
Zuerst fiel auf, dass eines der für die Kategorie Publikumspreis nominierten Angebote, die Seite hausgemacht.tv, buchstäblich in letzter Sekunde vor Ablauf der Nominierungsfrist am 31. März aufgestellt wurde. Dabei war das Angebot, ein Videoportal der Pro-Sieben-Sat.1-Tochter Seven One Intermedia, zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal offiziell gestartet. Es wurde erst am 10. April eröffnet, also volle zehn Tage später. Man darf allerdings durchaus der Meinung sein, dass eine für den GOA nominierte Webseite erst einmal über einen längeren Zeitraum beweisen sollte, dass sie die vor dem Start gemachten Versprechen auch einhält.

(Mit Hinweis auf die Laptop-Verlosung promotete Sat.1 die GOA-Abstimmung dann kräftig, und das nicht ohne Folgen.)

2.
Für erheblich größeren Wirbel sorgte anschließend die nachträgliche Nominierung der Seite Elektrischer Reporter von Mario Sixtus. Denn Sixtus saß selbst in der Jury (aus der er dann nach seiner Nominierung umgehend austrat). So erhaben über jeden Zweifel die inhaltliche Qualität seiner Arbeit ist, so sehr störten sich doch diverse Blogger an dem Eindruck, die Jurymitglieder schanzten sich selbst den Preis zu. Unter den Wortführern der Kritik stand das Blog F!xmbr.

Schließlich sah sich auch das Grimme-Institut zu einer Stellungnahme genötigt. Der salomonische Vorschlag Don Alphonsos, Sixtus möge von seiner Nominierung zurück- und sein Amt in der Jury wieder antreten, wurde aber nicht aufgegriffen.

3.
Eher kontraproduktiv war dann ein Interview des GOA-Projektleiter Friedrich Hagedorn, der im Medienmagazin DWDL auf die Mauschelei-Vorwürfe antworten durfte – denn der Interviewer Jochen Voß, der ihm die Fragen stellte, war Hagedorns eigener jahrelanger Pressereferent, wie es dann – mal wieder – bei F!xmbr zu lesen stand. So begegnet man keinen Mauschelei-Vorwürfen.

Immerhin: Dass Alexander Svensson, Autor beim ebenfalls nachnominierten blog.tagesschau.de, in der Nominierungskommission saß, stellte sich im nachhinein als „unbedenklich“ heraus. Das Blog wurde ja nicht von der Kommission, sondern erst später von der Jury nominiert, in der Svensson nicht sitzt. Und noch später erst ist Svensson im Blog als Autor tätig geworden. Der entsprechende Beitrag dazu in seinem Blog Wortfeld trägt denn auch die Überschrift: Uff!

4.
Nun die Krönung: Eigentlich sollten die Gewinner erst am 20. Juni veröffentlicht werden. Die Liste stand aber bereits gestern (am 18.) gegen 23 Uhr auf der Grimme-Seite. Offiziell konnte man an diesem Tag noch für den Sieger des Publikumspreises abstimmen (was übrigens über die Seiten des Partners TV Spielfilm ging, aber das ist eine andere Geschichte).

Gewonnen haben, große Überraschung, unter anderem die drei nachnominierten Seiten hausgemacht.tv, blog.tagesschau.de und Elektrischer Reporter.

Dass nun eine Woge aus Kritik, Spott und Verachtung über den Veranstaltern zusammenbricht, haben sie sich selbst zuzuschreiben. Gleich mehrere Blogs verwenden die Formulierung Ejaculatio Praecox („die Gewinner kamen zwei Tage zu früh“).

„Kann bitte jemand den Grimme-Online-Award aus den Händen dieser Organisatoren befreien?“, stöhnt auch Preisträger Stefan Niggemeier. Er muss sich in den Rücken gestochen fühlen, hatte er er doch noch am 3. Juni dafür geworben, die Kirche im Dorf zu lassen und die Kritik an den Nominierungen als teilweise „hysterisch“ bezeichnet.

Jetzt stehen alle Beteiligten vor einem Scherbenhaufen. Der Preis, das Institut, die Mitglieder der Jury und einige der Preisträger haben Schaden genommen. Wer könnte nun noch fröhlich feiern?

Wenn man in dieser ganzen, unerfreulichen Geschichte irgendwo Die Gute Nachricht Des Tages™ entdecken will, dann vielleicht die: Im Web 2.0 wird verdammt genau hingeguckt. Ungereimtheiten lassen sich nicht mehr unter den Teppich kehren oder aussitzen. Aber das ist verdammt wenig Positives.

(Trotz allem: Einen herzlichen Glückwunsch an die Freiburger Kollegen von fudder.de. Ihre Seite steht nämlich völlig zu Recht auf der Siegerliste.)

Neues aus Rostock

Die Gute Nachricht Des Tages™ beginnt mit einer schlechten Nachricht.

Einer falschen Nachricht nämlich, die leider volle drei Tage lang in zahlreichen deutschen und internationalen Medien verbreitet wurde. Vor den Krawallen von Rostock am vergangenen Samstag habe ein Redner die militante Menge zu Gewalttätigkeiten aufgeputscht: „Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts.“

So meldete es die Nachrichtenagentur dpa am Samstag, 2. Juni, um 18.41 Uhr. Spiegel Online übernahm es, Bild.T-Online übernahm es, die B.Z. übernahm es, Stuttgarter Nachrichten, Schweizer Zeitungen, WAZ, Kölnische Rundschau – alle berichteten in den folgenden drei Tagen, überall stand der Satz. Am Sonntag bezog sich auch der Sprecher der NPD-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern auf den Satz, als er in einer Presseerklärung die „etablierten Parteien“ für den „entfesselten linken Mob“ verantwortlich machte.

Dumm nur: Die Meldung war falsch.

Der Redner war Walden Bello, philippinischer Soziologieprofessor und Träger des alternativen Nobelpreises. Ihm lag es fern, Demonstranten zu Gewalttätigkeiten anzustacheln. In Wahrheit hatte er dazu aufgerufen, den Irak-Krieg nicht als Thema der Globalisierungsproteste auszuklammern.

„Two years ago they said: Do not bring the war into the discussions. Just focus on poverty reduction. Well, we say: We have to bring the war right into this meeting. Because without peace there can be no justice.“

Frei übersetzt: „Vor zwei Jahren sagten sie: Bringt den Krieg nicht in die Diskussionen hinein. Konzentriert euch auf Armutsbekämpfung. Nun, wir sagen: Wir müssen den Krieg genau in dieses Treffen hineinbringen. Denn ohne Frieden kann es keine Gerechtigkeit geben.“

Fehler passieren. Jedem. Erst recht Journalisten. Anlässlich der Bello-Meldung beschreibt die Journalistin Christiane Link in ihrem lesenswerten Blog „Behindertenparkplatz“ den enormen Zeitdruck eines Korrespondenten. Sie selbst hatte, als sie für die dpa tätig war, die Agenturgläubigkeit von Medien nur allzu oft erlebt. Etwa wenn sie auf einer völlig unverständlichen Pressekonferenz Kollegen fragte, ob sie den Redner verstanden hätten? Nein, da würde man einfach auf die dpa-Meldung warten. Link: „dpa war in dem Fall aber ich“.

Doch die Geschichte der Bello-Falschmeldung hat noch einen zweiten Teil: Schon kurz nach Erscheinen der Nachricht am Samstag berichtete der Blogger Spiegelfechter von dem Fehler. Während die Medien noch die falsche Fassung verbreiteten, begann im Web bereits die Wahrheit zu kursieren.

Und während die dpa dann zunächst den deutschen Übersetzer der Rede für den Fehler verantwortlich machte, verbreitete sich der Link auf einen Video-Mitschnitt des Senders Phoenix bei MyVideo immer weiter.

Schließlich kippt die Berichterstattung. Am Dienstag, volle drei Tage nach dem Ereignis, korrigierte sich auch die dpa, stellte die Fakten richtig und entschuldigte sich bei Walden Bello. Mehr noch: Mehrere Medien taten es nach, korrigierten ihre Artikel im Internet und erläuterten die Hintergründe.

Ob das ohne den Gegendruck aus der Bloggerszene passiert wäre?

Bleibt festzuhalten: Noch nie haben Medien so schnell Widerspruch erlebt wie in Zeiten des Web 2.0. Heute kann praktisch jeder Mensch (dank der benutzerfreundlichen Blog-Technologie auch ohne große technische Vorkenntnisse) seine Sicht der Dinge einem weltweiten Publikum zugänglich machen. Auch wenn wir Journalisten uns künftig darauf einstellen müssen, dass unsere Fehler nicht mehr unbekannt, unkommentiert und und unwidersprochen bleiben, ist das eine gute Nachricht.

Die Geschichte der Bello-Meldung hat übrigens in bewundernswerter Detailarbeit (wieder mal) Medienjournalist Stefan Niggemeier aufgearbeitet.

Neues aus der Galaxis

Okay, das ist jetzt für Insider, ich geb’s zu. Und es ist auch nicht ganz die Gute Nachricht Des Tages™. Heute ist nämlich weltweiter Towel Day.

Zum Gedenken an den Mann, wegen dessen Buch ich 1987 während der London-Klassenfahrt mit der Tube (damals dachte man dabei noch nicht an eine Video-Webseite) nach Rickmansworth rausgefahren bin, im „Café Swiss“ ein Käsesandwich gegessen und eine Tasse Tee getrunken habe. Eine Idee zur Weltrettung ist mir damals übrigens, wie man unschwer erkennen kann, im Gegensatz zu Fenchurch aus dem Buch nicht gekommen.

Danke, Douglas, nicht nur für den Fisch.

PS: Doch noch was Gutes gefällig? In der (englischen) Wikipedia steht natürlich auch alles zum Thema The Hitchhiker’s Guide To The Galaxy.

[via Stefan Niggemeier.]

Neues aus der Welt der Wissenschaft

Von Zeit zu Zeit flattern einem Journalisten Nachrichten auf den Schreibtisch, die beim Lesen ein feines Stimmchen im Hinterkopf auslösen: „Vorsicht, Aprilscherz“. Doch es ist zweifellos längst tiefer Mai, als die doch als seriöse Quelle einzustufende Presseagentur dpa folgendes vermeldet:

Viagra hilft Hamstern gegen Jetlag

Wäre man ein Hamster mit vielen „Miles & More“-Punkten, wäre das zweifellos Die Gute Nachricht Des Tages™.

Und während das Stimmchen im Hinterkopf noch murmelt „ich glaub, mein Hamster bohnert“, liest man staunend, was argentinische Forscher da herausgefunden haben. (Lauwarme Witzchen über die Hintergründe und näheren Umstände des Entdeckungstriebes der ja angeblich so heißblütigen Lateinamerikaner verbieten sich an dieser Stelle natürlich.)

Danach haben die Wissenschaftler den possierlichen Nagern das wohl bestbeworbene Mittelchen der Welt vor einer verkürzten Nachtruhe verabreicht. Die aufgegeilten derart präparierten Tierchen verkrafteten das verfrühte Aufstehen viel besser als ihre nüchternen Kollegen. „Der Wirkstoff Sildenafil verhindert dabei den Abbau einer Substanz im Gehirn, die an der Steuerung der inneren Uhr beteiligt ist“, heißt es. Allerdings hatten die viagrarisierten Hamsterlein mit einem Problem zu kämpfen, das auch den männlichen Nachfahren des Homo erectus nach dem Aufstehen nur zu bekannt ist, in dem schönen Gedicht „Hart ist der Zahn der Bisamratte…“ verewigt wurde und auf das hier nicht näher eingegangen werden soll.

Lauwarme Witzchen sind hingegen absolute Pflicht angesichts der potenziellen Anwendungsmöglichkeiten des Mittels beim Überwinden der körperlichen Folgen von Zeitverschiebung durch Langstreckenflüge. Sitzen Sie, lieber Leser? Zitat: „Gegen einen Jetlag könne Viagra nur im Falle von Fernreisen nach Osten eingesetzt werden, schreiben die Forscher.“ In umgekehrter Richtung helfe es nicht, da es seine Wirkung nur entfalte, wenn Tag oder Nacht verkürzt würden.

Ausgerechnet nach Fernost. Man stelle sich vor, wie demnächst 600 Bumsbomber-Touristen am Flughafen von Bangkok steif-, äh, -beinig die Treppe des Airbus A380 herunterstaksen. Die alte Weisheit „Nur Fliegen ist schöner“ erweitert ihre Gültigkeit um eine ganz neue Dimension. Hoffentlich sind die Abstände zwischen den Sitzreihen groß genug.

Offen ist noch die Frage, was auf solchen Flügen im Bordkino gezeigt werden soll. Filme, deren Inhalt eher die Wirkung steigert? „Heiße Nächte in Buenos Aires – Latin Lover im harten Einsatz“? Nein, sonst sind die Passagiere am Ende des Fluges noch zu erschöpft, den laglosen Jet zu verlassen, was ja dem Sinn der Aktion zuwiderliefe. Also lieber etwas streng Unerotisches, eine deutsche Komödie etwa, eine Dokumentation oder einen schönen Tierfilm. Vielleicht etwas über Hamster?

Neues aus dem Hinterland

Sage einer, es gäbe keine guten Nachrichten mehr. In Alsdorf werden nach fast vier Jahren endlich wieder die Fenster der Schulen geputzt. Der Schülerjubel war bis Aachen zu hören: Im Hellen macht das Abschreiben vom Nachbarn doch gleich doppelt Spaß.

Doch wo Licht, da auch Schatten. Wenig happy sind in Jülich die Spendensammler vom Roten Kreuz. Sie werden derzeit ständig gefragt, ob die Spenden für neue Alu-Felgen oder Schokoriegel bestimmt sind.