Parkplatzbegegnung 1

Schon zum zweiten Mal treffe ich auf dem Parkplatz eines niederländischen Supermarktes einen netten 240D-Fahrer. Diesmal spricht er mich an, beim letzten Mal war ich’s. Wir plaudern nett über Dieselmotoren und Pflanzenöl.

Leider habe ich nur die Handy-Kamera dabei, deshalb sind die Fotos etwas dürftig:

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W123-Piloten verstehen sich sofort, und wenn sie dann noch denselben Treibstoff im Tank haben…

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Dieser ehemalige 220D (mit 2,4-Liter-Austauschmotor) ist allerdings etwas Besonderes: Er hat eine volle Pöl-Umrüstung bekommen, also Zweitanksystem, Wärmetauscher, elektrischen Filterheizer und Glasvorfilter.

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Eine Erstserie, die schon einiges hinter sich hat. Und noch einiges vor sich: Der Motor läuft fast vibrationsfrei und nagelt wie ein Uhrwerk vor sich hin. Deutlich laufruhiger als meiner. Aber der kriegt ja demnächst auch einen neuen Motoranschlag verpasst, wenn das Ölleck an der Vakuumpumpe behoben ist.

Morgen früh geht’s los, ich freu mich schon.

Gruseliges aus Rüsselsheim

Wenn man sich etwas intensiver mit der Geschichte des W123er-Coupés beschäftigt, kommt man irgendwann auch zu den entsprechenden Produkten der Mitbewerber (was die Strichachter-Ära angeht, ist mir ja neulich mal die schwedische Alternative vor die Linse gekommen).

Wir beginnen mal mit einem tiefen Griff in die Kiste mit dem Plastikspielzeug. Kein Gejammer! Das Leben ist kein Ponyhof, Leute.

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Einen Vorteil haben diese Joghurtbecher ja. Die Schüsseln sind heute um ein Vielfaches exklusiver als W123-Coupés. Welche Gründe das wohl hat…

Habt ihr euch wieder beruhigt? Dann kommt jetzt der Nachschlag.

Gaaanz… vorsichtig…. hier… klicken

Ich hatte euch gewarnt.

Vorfreude

Das Wochenende wirft Schatten voraus. Christian hat angeboten, sich am Samstag mal diverse Gebrechen des Moorbraunen anzusehen. Die nötigen Teile habe ich schon besorgt.

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Das wird bestimmt interessant. Und versöhnt mich vielleicht etwas mit der Macke, die eine Wermelskirchener Gartenmauer gestern Abend in der Beifahrertür hinterlassen hat.

Weiteres:

Mal wieder was zu meinem beliebten Thema Hybrid. Opel bastelt an einem Diesel-Hybrid-Corsa, meldet der Spiegel. Dabei hilft der Elektromotor nicht nur beim Anfahren und Beschleunigen, sondern übernimmt auch die Rolle des Anlassers. Was ja nahe liegt – warum sollte man auch zwei Elektromotoren am Hauptaggregat herumwerkeln lassen? 3,75 Liter Verbrauch soll der 75-PS-Corsa so erreichen.

Ich prophezeihe mal, dass Anlasser und Hybrid-Elektromotor in der nächsten Autogeneration miteinander verschmolzen sein werden. Das ist natürlich keine echte Revolution, aber doch ein Schritt zu mehr Effizienz und intelligenter Ressourcenverwertung.

Und hier noch ein paar doppelt dämliche Dänen: Erst schraubten die Jungs bei Tempo 100 das Lenkrad ab, dann stellten sie ein Video von der Aktion ins Netz. Die Polizei hatte keine Probleme, den deutlich erkennbaren Fahrer des Wagens anhand des deutlich erkennbaren Kennzeichens zu identifizieren. (Der Nordschleswiger)

Neues aus der weiten Welt

Ich mag diese Stadt. Klingt albern, aber irgendwann muss es ja mal raus. Was mir als Eingewandertem an Aachen gefällt, ist diese europäische Leichtigkeit, dieser selbstverständliche internationale Hauch, der hier in der Luft liegt. Gut, man kann es damit übertreiben, aber dazu später.

Es gab diesen einen Moment, da ich mich in die Stadt verliebte. Letztes Jahr war’s, wir saßen an einem sonnigen Samstagnachmittag auf den Stufen des Denkmals auf dem Münsterplatz. In der Hand belgischen Reisfladen, im Blick Touristen aus dem fernen Osten und dem nahen Holland, im Ohr den Ungarischen Tanz Nr. 5, virtuos gefiedelt von drei jungen Musikern im Schatten des Doms. Ja, dachte ich. Hier lässt sich’s leben.

Auch heute, ein Jahr später, ist der Duft von weiter Welt noch nicht verflogen. Die neue Heimat, das Ostviertel, ist mit seinem Vielvölkergemisch wie ein quirliger Kiez. Gemeinsam mit Leuten aus aller Herren Länder wartet man in der traditionellen Schlange vor der Eisdiele…

Delzepich…und bummelt dann mit seiner Riesenportion Italien plus Schokostreusel durchs prächtige Frankenberger Viertel. Dort, wo einst zu Wohlstand gekommene Aachener ihren eigenen Weitblick am Hausgiebel in Stein verewigten.

GiebelWen es dann nach Abgeschiedenheit verlangt, der überquert den vierspurigen Adalbertsteinweg mit seinen Afro-Shops, Dönerstuben und Internet-Cafés und setzt den Spaziergang auf dem Ostfriedhof fort. Dort sind die Aachener wieder unter sich. Vom einstigen Wohlstand der hier Liegenden zeugen noch die Engel auf ihren Gräbern.

Engel1Engel2Engel3Gedämpft fällt das Licht durch grünes Laub, gedämpft dringt der Straßenlärm über die Friedhofsmauer. Nichts erinnert an die Welt dort draußen. Nichts, außer dem grün gewandeten Polizisten, der plötzlich vor den Flanierenden steht. Ob man eine verdächtige Person beobachtet habe, fragt er höflich. Männlich, blond, mache sich an den Grabkreuzen zu schaffen.

Die Angesprochenen sehen sich brüsk ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Die moderne Version des Grabräubers zupft keine goldenen Skarabäus-Ringe mehr von Mumienhänden. Lara Crofts hiesige Kollegen klauen ganz profanes Schwermetall, von der Blechgießkanne bis zum Kerzenständer, um es an Schrotthändler zu verhökern. Der gewaltige Hunger auf Stahl in Ländern wie China und Indien hat weltweit die Metallpreise in die Höhe getrieben. Und hierzulande machen allerlei üble Gestalten in ihrer Gier auf schnelles Geld nicht einmal vor Gräbern halt.

Da ist sie wieder, die große weite Welt. Der kalte Wind der Globalisierung weht über den Aachener Ostfriedhof. Man geht nach Hause mit der neu gewonnen Erkenntnis, dass manchmal auch etwas weniger Internationalität ganz nett wäre.

Braun ist das neue Weiß (5)

Es muss ja nicht immer Moorbraun sein. Auch die Kollegen von Jaguar hatten in den Fünfzigern bei ihrem XK 150 einen schönen Ton auf der Palette, den sie vermutlich Chestnut nannten. Spiegel-Leser wissen mehr und wenn sie dann noch hier klicken, können sie die Farbtöne auch gleich vergleichen.

Auf fällt mir,

– dass die Kombination aus braunem Lack und beigefarbenem Inneren auch mit britischem Style-Verständnis kompatibel ist,

– dass auch Fahrer von Oldtimer-Jags Elektrolüfter vor den Kühler schrauben,

– und dass die altväterlichen MB-Blechradkappen nach wie vor die optimale Lösung sind. Speichenputzen ist für mich einfach kein richtiges Hobby.

(Ob die Spiegel-Jungs mich so einen Artikel archivieren lassen würden?)

Die kleinen Dinge (4)

Jahrelang habe ich nach einer passenden Aufbewahrungsbox für all die Dinge gesucht, die man halt so dabei haben muss, wenn man ein großes, altes und potenziell nicht mehr zu 100 Prozent funktionierendes und kontinentes Auto fährt.

Da ist auf längeren Strecken mal etwas Öl nachzukippen, da hat man besser etwas Bremsflüssigkeit dabei, eine Dose Reifenspray sowieso, denn wer fährt schon ständig das schwere Reserverad durch die Gegend, Starthilfespray ist bei Pflanzenölbetrieb sicher auch nicht verkehrt, der Wintereinbruch kommt schließlich schneller als man denkt, Handschuhe und Küchenrolle sind auch besser gleich greifbar und fliegen nicht unten in der Reserveradmulde rum, denn auf deren Abdeckung stehen im Ernstfall garantiert diverse schwere und dicht gepackte Kisten und Taschen.

Hier ist sie nun, die ideale Box.

Kleinkramkiste_1879

Erhältlich bei Bauhaus, keine zehn Euro, mit schön fest verschließbarem Deckel, genau die richtige Höhe für Öldosen, solide Konstruktion. Wieder einen kleinen Schritt weiter auf dem Weg zur Perfektion.

Was mich dazu bringt, mal eine Liste der immer dabeizuhabenden Dinge aufzustellen:

– 0,5 l Öl
– 0,5 l Bremsflüssigkeit
– Reifenhilfespray
– Starthilfespray
– Handschuhe
– Küchenkrepp-Rolle
– Gelbe Säcke
– Panzerband
– Notfallwindschutzscheibe
– Teleskop-Radmutternschlüssel
– ein Stück Leckölleitung
– Originalwerkzeugsatz
– moderner Werkzeugsatz (Louis)
– Schlauchpumpe, falls mal wer Sprit spenden muss
– Überbrückungskabel
– Unterleg-Keil
– alle Relais (Wischer, Blinker)
– Glühlampen-Satz
– Ersatz-Stern
– …

Was muss noch rein? Irgendwelche Vorschläge?

Nachtfahrt

Beim Sternentreffen am 5. August hat P.S. ein wunderschönes Nachtbild vom Coupé mit é gemacht (als Simon und ich noch eine Runde damit gedreht haben).

PS-Foto_moorbrdark4kh

Sieht das nicht toll aus? Viel stimmungsvoller als die vier anderen ebenfalls nachts entstandenen Aufnahmen, die ich heute hier reingestellt habe.

(Warum sind die eigentlich alle in Schwarz-Weiß?)

Nachtrag: Fotos vom Wintermöhrentreffen am Flugplatz Bielefeld im Februar 2006 sind jetzt (dank der Hilfe von Nils) ebenso online wie meine Bilder vom 2. Bielefelder W123-Treffen im Schatten der Sparrenburg.

Die kleinen Dinge (3)

Der Einstieg ins professionelle Schrauben beginnt mit professionellem Werkzeug. Nach über 14 Jahren am Steuer des Moorbraunen wird es Zeit, in diesem Bereich zu investieren.

Cockpithaken_1840

Man muss ja nicht gleich übertreiben. Cockpit-Ausziehhaken, Teilenummer steht drauf, rund 10 Euro.

Weiteres:

Eine traurige Meldung. Heute Nacht hat es auf der A4 am Kreuz Aachen einen schweren Unfall gegeben (siehe AN/AZ). Ein 22-Jähriger ist in einer Kurve von der Straße abgekommen (vermutlich an der durch den kleinen Pfeil markierten Stelle); der Wagen überschlug sich.

Kreuz-Aachen(Größere Kartenansicht)

Der junge Soldat hat den Unfall nicht überlebt. Laut Polizeibericht fuhr er vermutlich deutlich schneller als die erlaubten 80 km/h und war offenbar nicht angeschnallt.

Ich war nicht dabei, ich weiß nicht, was genau geschehen ist. Aber ich weiß, dass jedes Kreuz am Straßenrand eines zuviel ist.

In eigener Sache:

Ich staune über die Besucherzahlen. Wenn ich dem W3-Counter trauen darf, schauen tatsächlich etwa 50 Leute pro Tag hier vorbei, Tendenz steigend. Herzlich willkommen!

Heute habe ich angefangen, auf die Bilder hier Links zu legen zu den großen Versionen auf flickr. Nach und nach sollen so alle Bilder verlinkt werden. Kann etwas dauern, bitte habt Geduld.

Und: Schreibt ruhig mal Kommentare, wenn Euch etwas gefällt oder nicht. Ich freue mich über jedes Feedback.

Die kleinen Dinge (2)

Wenn noch jemand Zweifel hatte, dass pflanzenölgetriebene Diesel-Mercedes mit der Natur im Einklang stehen – dieser freundliche kleine Besucher hier beweist es:

Grashuepfer_1846Mehr frisches Grün ins Auto!

Im Hintergrund erkennbar ist übrigens die neue Rücklaufleitung an der vierten Einspritzdüse, die wir hiermit aufs herzlichste neu an Bord begrüßen dürfen.

Ruecklauf_1851Mit einem T-Stück in die Leitung zur ersten Düse (links) eingebaut, soll sie künftig Sauereien wie neulich beim TÜV verhindern (siehe den Eintrag vom 26. Juli und davor).

Dass es an der vierten Düse öfter mal sifft, liegt am höheren Druck, den Pflanzenöl auf den werksmäßigen Blindstopfen auf der Düse ausübt. Durch die neue zweite Leitung kann der von der Einspritzpumpe zuviel geförderte Kraftstoff leichter wieder zurückfließen.

Und wieder ist die Immerwährende To-Do-Liste um einen Eintrag kürzer und die Immerwachsende Done-Liste um einen länger geworden.