Ich weiß, ein eher lamer Beitrag.
(Mehr über die südamerikanischen Paarhufer vom Schellartshof hier.)
Da vorne wird's hell
Ich weiß, ein eher lamer Beitrag.
(Mehr über die südamerikanischen Paarhufer vom Schellartshof hier.)
Es geht doch nichts über ein gutes Buch zu später Stunde. 1200 Jahre alter bibliophiler Heiliger mit 1000-jährigem Hildesheimer Rosenstock am Aachener Dom.
Was für ein gutes Gefühl es ist, morgens mit einem soliden Zeitpolster zur Arbeit aufzubrechen! Nur zu oft war es zuletzt dem Verfasser dieser Zeilen passiert, dass die Abwägung zwischen den Übeln, entweder zu spät ins Büro zu kommen, oder aber rechtzeitig, dafür jedoch mit ungeputzten Zähnen, in erstgenannter Folge gemündet war.
Heute jedoch soll beides nicht der Fall sein. Und so schreitet der Held unserer Geschichte, ein früher Vogel mit frischem Pfefferminzgeschmack im Schnabel, schwingenden Wintermantels und ebensolchen Schrittes in Richtung Friedensstraße, wo sein Wagen steht.
Oder besser: stehen sollte. Hatte er doch weiter hinten geparkt? Nein, da beginnt schon die verbotene Parkausweis-Zone. Oder am entgegengesetzten Ende, am Steffensplatz? Von Selbstzweifeln angenagt, hastet unser Autor in die Gegenrichtung. Doch auch dort: kein Wagen. Wo zum Teufel hatte er zuletzt geparkt, vor ein paar Tagen?
In der Friedensstraße jedenfalls nicht. Etwa in der Parallelstraße? Weiterhasten. Doch auch dort glänzt das vertraute Blech durch Abwesenheit. Es wird doch wohl nicht wieder abgeschleppt worden sein? Längst hätte unser Held im Wintermantel die Schwelle der Bürotür überschreiten müssen. Von üblen Alzheimergedanken zermürbt, irrt er weiter durchs Viertel, bis ihm endlich die erlösende Erinnerung kommt – oben an der Kongressstraße war’s! Nur wenige Minuten später findet ein Autoschlüssel leicht zitternd den Weg in sein passendes Schloss.
Nun gut, mit dem pünktlichen Arbeitsbeginn ist es auch heute mal wieder nichts geworden. Bleibt nur ein schwacher Trost: Auch heute sind zumindest die Zähne geputzt.
(Geschrieben für die App AmAbend von Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten)
Erste Gehversuche am 22. Januar mit der A7 II, dem Minolta MD 100 2.5 und dem Canon FD 20 2.8. Und natürlich: einem Stativ. Wetter war ja nicht ganz so.
In einem schwarzen Zirkuszelt ohne Blitz zu fotografieren – schwierig. Rasante Artisten mit einem Objektiv ohne Autofokus manuell scharfzustellen irgend etwas Vorzeigbares zu produzieren – sportlich. Aber es geht. Dank des fantastischen Sensors der A7 II, des eingebauten Bildstabilisators und der astreinen Schärfe des 30 Jahre alten Canons war der Abend fotografisch doch nicht völlig für die Tonne. Belichtungszeiten von 1/1000 Sekunde? Kein Problem, die Sony reißt die ISO-Zahl auf 12.800 hoch, und das Ergebnis ist trotzdem ansehnlich.
Showtechnisch ist das aktuelle Programm „Höchststrafe“ sowieso allererste Sahne: Die Artisten spielen in einem Gefängnisszenario aus Käfigen und Gittern, es geht um Flucht, Ausbruch, Schlägereien und Liebe hinter Gittern. Da schießen Feuerlohen hoch, da sprühen Fontänen aus Wasserbecken, da rotiert ein Rollschuhläuferpaar auf einem winzigen Podium. Zum Schluss donnert ein halbes Dutzend Motorradfahrer kreuz und quer durch eine Gitterkugel – und fliegt schließlich mit atemberaubenden Sprung-Stunts bis hoch unter die Zeltkuppel. Dem Zuschauer bleibt der Mund offen. Fast könnte man das Fotografieren vergessen. Oder zumindest das Scharfstellen am Objektiv.
Auch wenn man wie ich die 30 überschritten hat, hält das Leben noch so viele Premieren bereit. Im neuen Aachener Stadtmuseum Centre Charlemagne die Ausstellung „Moca Türc und Marihuana – Schmuggel an der Aachener Grenze“ zu besuchen zum Beispiel. Oder erstmals mit der neuen Vollformatkamera (es gab vor einigen Tagen die Sony A7 II in einem nahegelegenen Elektronikfachmarkt zu einem noch nie, nie dagegewesenen Preis) durch eben jenes Museum zu streifen. Und sich daran zu erfreuen, dass nicht nur die Kamera, sondern auch das prächtige alte Objektiv Minolta MD 3.5 35-70 Zoom zu Höchstform aufläuft – kein Wunder, hat es ja auch schon die 30 überschritten. Zufälle sehen anders aus, meine Damen und Herren.
Der im oben zu sehenden Display gezeigte Film „Sündige Grenze“ leitet uns elegant über in die aktuelle Sonderausstellung „Mokka Türc“ über den Schmuggel an der Grenze in den Nachkriegsjahren. Unerlaubte Mengen an Kaffee aus Belgien einzuführen – was sich heute eher nach einem Sonntagsnachmittagsdelikt anhört, war vor 70 Jahren ein tödliches Business. Hungrige Jugendliche, die sich damit über Wasser hielten, waren ebenso beteiligt wie hochgradig professionell organisierte Banden, die in eigenen Werkstätten starke Limousinen aus den USA, große Lastwagen und sogar gestohlene Radpanzerwagen der US-Armee eigens für Schmuggeleinsätze umbauen und präparieren ließen. James-Bond-mäßige Nagelsterne zum Abschütteln der Verfolger inklusive.
Es war ein schöner Nachmittag. Und während man sich in Karls Café mit Blick auf den vernieselten Katschhof an einem Latte Macchiato samt New York Cheese Cake labt, kommt schon die Freude auf die nächsten Premieren auf, die einem das Leben noch anbieten mag.
Die Übergriffe von Köln waren heute Thema einer Diskussionsrunde, zu der Flüchtlinge und Helfer in die Martin-Luther-Kirche in Aachen-Brand eingeladen waren. Mein Bericht auf www.aachenschafftdas.de.
Gut 20 Euro habe ich für das Canon FD 28mm F2.8 bei Ebay bezahlt. Gut, Gegenlicht ist nicht seine Stärke – aber die Schärfe von Ecke zu Ecke überzeugt absolut. Die drei Bilder oben sind freihändig geschossen.