Die Rund-Erneuerung

11. April – Ende Juni: Alles kommt neu: Antriebsstrang und Blech.

Das bei Holger H. gekaufte Getriebe wird anstelle des von P.S. geliehenen eingebaut. Siggi baut auch ein neues 3,69er-Differential ein (zum ersten Mal seit der Umdieselung 1995 hat der Wagen nun die „korrekte“ Hinterachsübersetzung) und ein neues Stück Kardanwelle.

Die Radläufe hinten werden ausgebessert, erstaunlicherweise ohne Einschweißbleche. Unter das rechte Rücklicht kommt ein Ersatzblech, das ich bei Ebay ersteigert habe (1 Euro plus 8,50 Versand… und dann nochmal 4,50, weil’s an mich statt an Siggi verschickt wurde). Der Lackierer nimmt sich die gesamte Heckpartie einmal rundum unterhalb der Zierleiste vor. Wie neu!

Der gesamte Kofferraum wird innen, wo nötig, mit Rostumwandler behandelt und mit Hohlraumwachs konserviert. Die Reserveradmulde wird ausgebeult. Die vergammelte Heckstoßstange wird gegen eine aus dem Keller getauscht (wo sie seit Jahren lag, seit ich sie 1998 oder so aus dem Schrott-Coupé von Bramsche gekauft hatte). Sie wird entrostet, versiegelt und konserviert. Optimal.

Für den öfter schleifenden Anlasser wird ein neuer (gebrauchter, von Ebay) eingebaut. Dabei bricht allerdings eine Halterung von seinem Gehäuse ab (vielleicht mal irgendwann das heile Gehäuseteil vom alten Anlasser verbauen).

An die Motorraum-Stirnwand kommt jetzt ein neuer Sicherungshalter mit zwei getrennten Sicherungen für Lüfter und Vorglührelais (der alte war auf irgendeiner Autobahnraststätte bei gleichzeitigem Vorglühen und Kühler-Lüften mal durchgeschmort, hatte aber noch gehalten).

Die schwarzen Stahlfelgen von Holger werden aufgezogen, neue Chromradkappen kommen drauf. Ein Hinterreifen (Conti) war mürbe und wird durch einen alten Reservereifen aus dem Keller ausgetauscht, der leider erstmal fürchterlich gammelig aussieht. (Es ist ein Fulda Y2000 vom Dezember 1995 – ich glaube, da müssen langsam mal neue drauf…). Der andere Conti bleibt – notgedrungen – drauf. Er dürfte ähnlich alt sein wie der Fulda, lag allerdings die ganze Zeit in Siggis Schuppen.

Reifen und Rütteln

9. April: Es ist Zeit für die nächste große Aufbereitungsaktion: Das Leih-Getriebe soll getauscht werden und die Gammelstellen an den hinteren Radläufen und unterm Rücklicht auf der Beifahrerseite sollen beseitigt werden.

Vorsichtig fahre ich den Wagen über die A33 zu Siggi. Das starke Schütteln vom letzten Jahr tritt sehr stark wieder auf. Ist wieder nur einer der alten Conti-Reifen im Eimer? Hoffentlich.

Zum Trost bekomt das Coupé brandneue, von Holger H. lackierte Radkappen in Moorbraun.

11. April: Abgemeldet. Der kurze Spaß kostet 20 Euro Steuer.

Das Leih-Getriebe

27. September (301.973 km): Philip S. aus dem W123-Forum leiht mir sein altes Fünfgang. Typ 717.400 00 004 558 (davor steht 1232602. Und oben auf dem Gehäuse 275.00200.90). Siggi baut es schon mal ein, damit wir probieren können.

Die Getriebetraverse passt mal wieder nicht (natürlich nicht), auch Holger H. hat diesmal keinen Ersatz. Ein Behelfsstück wird gefruckelt. Die Tachowelle kommt neu. Eine Schaltstange auch. Wenigstens ist der Wagen wieder fahrbereit.

Perfekt ist noch nicht alles. Das Kupplungspedal klemmt gelegentlich unerwarteterweise; ich bleibe auf der ersten Fahrt im Ostwestfalentunnel fast liegen, weil sich der Gang nicht mehr einlegen lässt. Prost Mahlzeit. Abends wird ein neuer Kupplingsgeberzylinder (also der am Pedal) eingebaut, den ich bei Ebay ersteigert habe.

Das alte Getriebe wird bei Ebay reingestellt. Natürlich als defekt. Aber ein Fünfgang ist einfach zu schade, um es wegzuwerfen.

altfuenfgang

Frisch gedämpft und hoch den Po

Mittwoch, 31. Mai: Der Wagen bekommt neue Stoßdämpfer hinten (Fabrikat Armstrong aus England, Ebay, 37 Euro) und neue Distanzpuffergummis für die Federbeine hinten (drei Noppen, genau wie vorne – er stand hinten einfach irgendwie immer etwas zu tief). Da ich Rückbank und Hutablage eh schon draußen habe, will ich sie auch saubermachen. Die Hutablage ist irre dreckig und natürlich total ausgeblichen. Belgisches Wundermittelchen macht sie zumindest wieder sauber.

Die Hinterachse rumpelt und rötert furchtbar, so ohne dämpfende Bank drüber…

Von der Drittserie lernen heißt siegen lernen

23. Mai (296.360 km): Drittserienrostschutz rult. Der Moorbraune bekommt von Siggi zwei bei H. gekaufte Innenkotflügel in die vorderen Radhäuser eingebaut.

Siggi schweißt, hämmert, bohrt und lackiert auch einen hübschen Halter für die Blumenvase mit der Plastik-Rapsblüte:

blumenvase

Außerdem werden die überlangen Bremsschläuche vorne duch Gummipuffer auf Distanz zum Radhaus-Blech gebracht, an dem sie bisher gescheuert haben. Folge: 2 x 30 Euro für neue Bremsschläuche gespart. Es ist mal wieder ein langer Werkstattbesuch: Insgesamt bin ich von 14.30 bis 21 Uhr da.

Die bei Ebay ersteigerte Außentemperaturanzeige funktioniert nicht. Nix geht: Tempomat, Drehzahlmesser, Temperaturanzeige, Sitzheizung – sogar die Kombiinstrumentenbeleuchtung ist ausgefallen.

Aus Frust baue ich das gute alte Becker-Radio wieder ein. Das geht. Nur die Antenne fährt nicht mehr ein. Es ist zum Schreien.

Innenraumgefruckel

18. Mai (296.087 km) und Folgetage: Es tropft leider immer noch in den Kofferraum. Dafür bastele ich am Kombiinstrument rum: Drehzahlmesser kommt wieder rein (Philipp S. hat ihn mir „umgedieselt“), jetzt mit einer originalen Chromkappe drauf (7,90 bei Mercedes – war wohl eine der letzten lieferbaren überhaupt! Roman R. hat zwei Wochen später keine mehr bekommen), dazu die Außentemperaturanzeige (Ebay, 20-30 Euro oder so) in einem Kassettengehäuse und eine Anhängerkupplungsblinkeranzeige, zurechtgekratzt aus einer ABS-Leuchtanzeige.

Bei Holger H. kaufe ich einen extragroßen Wischwasserbehälter (10 €), einen Unterdruckbehälter (10 €) und zwei Innenkotflügel (30 €). Eine Wischwasserdüse auf der Beifahrerseite mit zwei Spritzöffnungen kommt auch rein. Und ein Satz Armaturenbrett-Holzblenden (4tlg.), die ich für 20 Euro mal günstig bei Ebay erstanden habe. Sind dunkler als die ausgeblichene (und etwas vermackelte) Originalleiste. Passt jetzt besser zu Lenkrad und Schaltknauf.

25. Geburtstag

13. Mai: Das Coupé mit é wird 25!!! Happy Birthday!
(295.770 km) Zur Feier des Tages gibt es bei Siggi eine neue Heckscheibendichtung (Ebay, Nachbau aus Minden, 80 Euro). Die Überschwemmung im Kofferraum ist nicht mehr auszuhalten.

Der Wechsel ist ein ziemlicher Akt. Erst die alte Dichtung in Streifen schneiden, bis man den Alu-Rahmen in Teilen voooorsichtig herausziehen kann. Dann die Scheibe von innen rausdrücken und auf den Kofferraum legen. Große Freude: Der untere Scheibenrahmen war nicht, wie befürchtet, durchgerostet. Keine Spur von Flugrost! Das Wasser kam ganz „ordnungsgemäß“ durch ein kleines Ablaufloch links unten. So eine Art werksmäßige Dichtungswechselanzeige.

Nun die neue Dichtung auf die Scheibe draufdrücken. Dann den – natürlich – verbogenen neuen Chromrahmen in die Dichtung gequetscht (war ein neuer gebrauchter aus einem Satz Coupéchrom, das ich mit Petra im vergangenen Jahr aus Hamburg abgeholt hatte und das gerade mal 20 Euro oder so gekostet hat). Das ist ein ziemlicher Kraftakt. Durch eine Art Widerhakenkante geht der Rahmen nur schwer ins Gummi.

Wenn endlich alles sitzt und halbwegs passend gedrückt ist, wird die Dichtung und der Fensterrahmen mit Gleitmittelspray eingenebelt.

Dann kommt der Trick mit der Wäscheleine. Dort, wo die Stahlkante des Fensterrahmens in die Dichtung kommen soll, wird eine Wäscheleine in die Dichtung gedrückt. Einmal ganz rum und dann die Enden festkleben, damit sie nicht wieder rausflutschen. Die Enden treffen sich unten.

Dann die Scheibe in ihre Öffnung legen. Während nun von innen jemand die Wäscheleine rauszieht und sich dadurch die Gummidichtung öffnet, wird von außen die Scheibe nach unten und vom Dach abwärts auf die Blechkante gedrückt. Vorsicht, die Wäscheleine zieht die Scheibe gern ruckartig aufwärts. Es wird nun immer dort abwärts und „rückwärts“ gedrückt, wo die Wäscheleine rausgezogen wird. Am besten unten anfangen, damit die Scheibe durch ihr eigenes Gewicht in den Rahmen gedrückt wird. Also erst unten linke Seite, dann unten rechte Seite, dann Rahmen links hoch, Rahmen rechts hoch, Dach links, Dach rechts – so ungefähr. Zum Schluss die Scheibe noch festhämmern und -klopfen. Sie zieht dann sogar den verbogenen Alurahmen in Position. Verbindungskappen auf die beiden Rahmenteile oben in der Mitte draufschieben, fertig!

Das Ganze hat von etwa 18 Uhr bis 22.30 Uhr gedauert. Allerdings mit Unterbrechung, weil ich den Scheibenrahmen (aus Vorsicht) dick mit Rostumwandler beschmiert habe.

Differentialwechselversuch

Samstag, 6. Mai (295.513 km). Wieder Großkampftag bei Siggi um 10 Uhr morgens. Das bei Ebay ersteigerte 3,69-Differential ist innen mit Fett gefüllt – klares Indiz für Geräuschdämmungsmaßnahmen. Wird nicht eingebaut. Die Heckscheibendichtung wird auch nicht gewechselt, denn da möchte ich lieber die schöneren Chromrahmenteile einbauen.

Dafür wird das Servolenkungs-Öl gewechselt und erstmalig da ein Filter eingesetzt (Typ Mann H 85). Auch die Ventildeckeldichtung kommt neu (die ist schon mindestens einmal zu oft wieder verwendet worden). Ach ja, und der Tempomat von Ebay wird eingebaut! Leider tut er es nicht – vermutlich ist das Steuergerät erwartungsgemäß kaputt (es ist schon mal gewaltsam geöffnet worden). Und ich fange mal an, die Original-Fuchs-Felgen abzubeizen. Eine Schweinearbeit.

Die Entdeckung der Füchse

29. April (295.080 km): Neue Prallplatte für das Zebrano-Leder-Lenkrad (Holger H.). Neuer Gasgestänge-Halter mit Tempomat-Halte-Öse. Neue Lenkrad-Zentrierschraube von MB.

Und die erstaunliche Bestätigung: Die vier Alufelgen, die ich ca. 1999 für die S-Klasse bei Holger gekauft habe, sind Fuchs-Felgen! Und passen beim Moorbraunen.

Besuch in Bremen

Kleine Landpartie in den Norden: Weil die hässlichen silbernen Stahlfelgen auch noch falsche (und zu schwere) vom W108 sind, habe ich nach korrekten 123er-Scheiben gesucht. KP aus dem W123-Forum will mir einen Satz schenken. Also geht es an einem freien Tag Richtung Bremen.

Auf der Rückfahrt nutze ich einen Stau auf der A2 bei Exter, um den probeweise anmontierten AMG-Spoiler abzulichten.

spoiler1

Nee, ich mag das Ding nicht. Und das liegt nicht an der falschen Farbe.

spoiler2

Auch nicht an den fiesen rostigen Radkappen.

spoiler3

Irgendwie verleiht er dem Wagen einen Überbiss.

spoiler4

Nichts für das Coupé mit é. Wer sich trotzdem nicht satt sehen kann an dem Plastikding, sei auf die Bildergalerie „Der AMG-Spoiler“ verwiesen.

Ich habe ihn wieder abgeschraubt.