Neues aus dem Sanitärbereich

Auf sowas kann auch nur eine Frau kommen. Sorry. Die Idee der Kölnerin Eva Maria Tinter, ein tragbares Einweg-Klo für unterwegs und Männer zu entwickeln, ist durchaus begrüßenswert. Allein, das Design dieses Helferchens ist sowas von daneben.

Zitat:

«Roadbag» ist ein silberfarbener, zusammenfaltbarer Kunststoffbeutel mit schlauchförmigem Aufsatz in Form eines Autos. Farbe und Form seien bewusst so gewählt, dass sie Männer ansprächen, erläuterte Tinter am Donnerstag in Köln. «Das Auto ist doch nun mal des Mannes liebstes Kind.»

Was für eine völlige Missachtung des hochkomplexen und subtilen Emotionsgeflechtes zwischen männlichen Exemplaren der Gattung homo sapiens und explosionsmotorgetriebenen Kraftfahrzeugen! Frau Tinter, zum Mitschreiben: Niemals, aber auch wirklich niemals käme ein Mann auf den Gedanken, in ein Auto zu pinkeln. Wirksamer hätten Sie die Benutzung Ihres Dingsda gar nicht verhindern können.

Das verstehen Sie nicht? Okay, dann die frauengerechte Erklärung: Erinnern Sie sich an die kleine weiße Speckmaus aus dem Süßigkeitenregal, die Sie im Alter von vier Jahren bekamen? Die Sie nicht aufessen wollten, weil sie so niedlich mit ihren schwarzen Äuglein guckte? Naaa? Sehnse, Psüschologie ist doch gar nicht so schwer.

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Und wie meine Speckmäuse nach einem halben Jahr in der Nachttischschublade aussahen, darüber reden wir ein andernmal.

Neues aus Poesie und Historie

Er ist’s! Schrieb Eduard Mörike über den Frühling. Den, der sein blaues Band gerade so schön durch Aachens Lüfte flattern lässt. Und der nicht der einzige ist, bei dem’s flattert. Der Landesbetrieb Straßen.NRW lässt eine Pressemitteilung auf unsere Schreibtische segeln: „Straßen.NRW erklärt den Winter für beendet„. Da kann man nur feststellen: Sie ist’s! Nämlich die Gute Nachricht Des Tages™!

Und weil das Wetter so schön ist, gibt es noch eine Bonus-GNDT™:

Stefan_LochnerStephan Lochner aus Köln ist ein gefragter Mann.
Die Post bot ihm jetzt ein Briefmarkensammel-Abo an; vor einem Jahr wollte ihm American Express eine GoldCard andrehen und die Neue Zürcher Zeitung versuchte ihm schon einmal ein Abo schmackhaft zu machen. Wir alle haben täglich die gleiche Werbung im Briefkasten liegen wie Stephan Lochner.

Stephan Lochner allerdings hat gar keinen Briefkasten. Der Mann, auch als Meister Lochner bekannt, war Maler im Spätmittelalter und schuf so schöne Werke wie die „Die Madonna im Rosenhag“, siehe links. Wie seine Adresse „Domkloster 4, 50667 Köln“ auf die Verteilerlisten kommt, ist unbekannt, hieß es.

Und was lehrt uns diese schöne Geschichte? Selbst wenn man vor einem halben Jahrtausend an der Pest gestorben ist, hängt man immer noch in den Fängen der anderen Menschheitsplage: der Werbung. Einziger Trost für Meister Lochner: Zumindest Spam-Mails blieben ihm bis jetzt noch erspart.

Telefonterror und Twitterzwitter

seminar_19_1024Nein, es geht ausnahmsweise um die Stadt. Da war nämlich in der Journalistenschule Ruhr (eine durchaus stolze Bezeichnung für die vier, fünf Räume im Obergeschoss des WAZ-Druckhauses) ein Workshop zum Thema Blogs, Bürgerjournalismus und Presserecht. Aber er war richtig gut.

Der Tag brachte noch ein déjà vu. Da steh ich vor dem Seminar auf der Stadtautobahn in Essen im Stau und hör auf WDR2 im „Stichtag“, wie Hanna Reitsch mit dem Heli durch die Deutschlandhalle knattert.

Und nach dem Seminar steh ich auf der Stadtautobahn in Essen im Stau und hör auf WDR2 im „Stichtag“, wie Hanna Reitsch mit dem Heli durch die Deutschlandhalle knattert.

Neues aus der Psychiatrie

Die erste Gute Nachricht Des Tages™ lautet heute: Weniger Kranke, mehr Verhaltensgestörte. Das beruhigt. Das komische Augenzucken des muskulösen Trainingshosenträgers in der Aldi-Schlange beruht also wahrscheinlich nicht auf einer Hautkrankheit.

Aachensonne-gross
Die zweite Gute Nachricht Des Tages™ ist blau, wölbt sich über Aachen und sah um 18.40 Uhr so aus. Und das beste: Sie ist schon eine ganze Woche alt!

Aufbruch

Mein AZAN-Blog wächst und gedeiht. Die Sache macht richtig Spaß. Langsam kristallisiert sich als Leitmotiv „Breaking News aus…“ heraus. Und als Running Gag gibt es Die Gute Nachricht Des Tages™. Schade, dass man (noch?) keine Videos so einfügen kann wie hier. Ich musste bei Jeremy Clarkson ein bisschen tricksen. Die Bilder sehen auch noch nicht allzu gut aus.

Neuentdeckung in der Blogosphäre: das Zeichenblog von Gerhard Seyfried bei der taz. Sehr hübsch der Comic-Kurzfilm zu den „Space Bastards“.

Was halten wir von Herrn Glos‘ Ausspruch, er habe seine Leute für die Bedienung des Internets?

Schneetreiben

Letzte Woche Workshop beim MML in Leipzig. Das Thema: „Sind Blogger die besseren Journalisten?“. Die Starbesetzung: Thomas Knüwer (Indiskretion Ehrensache), Katharina „Lyssa“ Borchert (Westeins), Stefan Niggemeier (Bildblog), Peter Schink (Readers Edition, Welt) und Dr. Reiner Kurlemann (RP-Online, Opinio).

Obwohl sibirisches Schneetreiben den Weg zum Institut mit Bergen von Matsch erschwert (ich wusste nicht, dass die Heldenstadt so weit im Osten liegt), ist der Saal gut gefüllt. Neben vielen Studenten – nicht nur aus der Heldenstadt, sondern auch z.B. aus Lüneburg – sind auch einige Journalisten zugegen, die sich mit mehr oder weniger kenntnisgetränkten Beiträgen an der Diskussion beteiligen.
Interessant, wie unterschiedlich die Kollegen die Probleme des Web 2.0 sehen. Dieter Soiza, Chefredakteur der Freien Presse Chemnitz, legt sich mit Niggemeier und Borchert an, denen er Abkehr vom Qualitätsjournalismus vorwirft. Ein (mir nicht bekannter) Kollege der Sächsischen Zeitung sorgt sich dagegen eher um Nazi-Einträge in Blogs.

Den Abend krönt eine Blog-Lesung im Volkshaus mit Don Alphonso (ich dachte immer, der hätte Hörner), Don Dahlmann, Lyssa, Thomas Knüwer, Ix und Madame Modeste. Ein hochinteressanter Tag 2.0 fürwahr.

Fast noch spannender finde ich, dass vor allem die Lesung schon wenige Stunden später blogosphärisch aufbereitet ist (Große Worte (auch mit Fotos), bei den Blogpiloten (mit schöner Liste), trapstar, Gelblog, in der Heldenstadt, beim Epenis (meint der mich mit den alten Leuten?) und, und, und. Gut, nicht jeder war begeistert, aber man kann’s halt nicht allen Recht machen.

Auch der Workshop hat seinen Niederschlag gefunden: Bei Florian Steglich und bei Knüwer sowieso.

Neues aus dem Hinterland

Sage einer, es gäbe keine guten Nachrichten mehr. In Alsdorf werden nach fast vier Jahren endlich wieder die Fenster der Schulen geputzt. Der Schülerjubel war bis Aachen zu hören: Im Hellen macht das Abschreiben vom Nachbarn doch gleich doppelt Spaß.

Doch wo Licht, da auch Schatten. Wenig happy sind in Jülich die Spendensammler vom Roten Kreuz. Sie werden derzeit ständig gefragt, ob die Spenden für neue Alu-Felgen oder Schokoriegel bestimmt sind.

Halbe Freude? Doppelte Freude.

Jeden Tag eine neue Community. Nachdem ich gestern fassungslos bei Turi vom Aufwand las, den Web.de für das neue Portal unddu.de betrieben hat (-> hier die offizielle Pressemeldung), ist heute das Schülerportal www.breakster.de dran. Da stehen so Avatare auf dem Pausenhof rum. Und morgen wird schon die nächste Seite durchs Dorf getrieben: die T-Community.

Unser armer Webmaster wird fleißig tippen müssen, wenn er den Vorsprung aufholen will 🙂

Was ist eigentlich mit dem RZBlog los? Die Seite ist nicht aufzurufen. Haben Twer und Lensing-Wolff den armen Kerl zur Strecke gebracht?

Warum dieser Eintrag halbe Freude heißt? Weil ich mich seit Wochen darauf freue, Katharina Borcherts halbstündiges Interview zur Zukunft der Regionalzeitungen bei der Thüringer Blogzentrale zu lesen. Doch es funzt nicht (Jugendsprache lernen!). Immerhin lassen sich diese fünfminütigen Schnipsel zu Westeins hier angucken.

Und warum er dann doch „Doppelte Freude“ genannt ward? Nach mehrfachem Rumgeklicke auf Sevenload fing Lyssa doch noch an, die Lippen zu bewegen.

Ein besserer Titel wäre allerdings gewesen: undwir? Schade, dass man auf sowas immer erst später kömmt.

Second Law

Second Life: Unendliche Weiten. Eichhörnchenförmige Avatare treiben Unzucht mit virtuellen Pippi Langstrümpfen. Und bringen Juristenhirne zum Brodeln:

Angenommen, ein Deutscher und ein Inder haben in einer virtuellen Sphäre gemeinsam verbotenen Sex, der Server steht auf den Philippinen und die Betreiber-Firma ist in den USA zugelassen – welches Recht greift dann?

Ein Fall fürs Lawblog!

Bin ich froh, dass ich kein Jurist geworden bin.

Mir fällt aber auf, dass das einer der ganz, ganz wenigen Artikel über Second Life ist, bei denen das Bild offenbar selber angefertigt wurde.