Öliges

17. September (290.272 km): Zweiter Ölwechsel, wieder Liqui Moly 10w40 MOS2-Leichtlauf (nach 6.500 km). In die Ölwanne kommt jetzt eine magnetische Ablass-Schraube von Louis (5 Euro).

Auch das Getriebeöl wird abgelassen und gefiltert. Leider ist wieder unglaublich viel metallischer Abrieb drin. In das Getriebe werden drei magnetische Ablass-Schrauben eingesetzt. Siggi fürchtet, dass das Ronken im dritten Gang vom Getriebe kommt und einen Ausfall ankündigt.

Als Tankschlauch nun doch einen (etwas dünneren) Dieselschlauch (MB, 10,-) eingesetzt und direkt auf die Leitung geflanscht. Neue Lüfterzarge zurechtgesägt und eingesetzt. Die herunterhängenden Fetzen der Lärmdämm-Matte in der Motorhaube entfernt. In die Wasserleitung zu den Wischerdüsen einen Spritfilter eingesetzt. Kickdownschalter für eine künftige LiMa-Abschaltung eingebaut.

Kilometerzähler

Rückfahrt aus Oldenburg. Obwohl die A1 zwischen Ahlhorn und Osnabrück keine dritte Spur hat (die sogenannte Dieselcoupé-Spur), komme ich ganz gut durch…

180kmh2

Und die knapp 180 Sachen waren noch nicht mal der Spitzenwert. Auf einer Gefällestrecke komme ich an einem anderen Tag nochmal deutlich drüber, aber dann bekomme ich Angst vor der Drehzahl…

Auf einem Parkplatz an der A 1 mache ich Halt. Und zwar einen Fotohalt.

Parkplatz3

Parkplatz2

Parkplatz9-Heck

Parkplatz7

Parkplatz8-Hutablage

Parkplatz15-Innen

Es hat sich doch schon einiges verändert gegenüber dem Bildern vom TÜV-Parkplatz in Paderborn oder vom Zwischenstand in Bielefeld

Powerlüfter

8. September (289.516 km): Morgens kommt der ersehnte K&N-Luftfilter (Ebay, 65,- inkl. Versand). Abends schließt Siggi mir den Elektrolüfter an, der über einen 100°-Temperaturfühler für 18 Euro angesteuert wird und den alten Starrlüfter ersetzt.

Kommt es mir nur so vor, oder hat der Wagen jetzt wirklich mehr Power?

Die Scheinwerfer werden neu eingestellt, eine der beiden vorderen Traversenschrauben am Getriebe festgeschraubt (die andere dreht durch und lässt sich nicht mehr rausbekommen).

Tanktausch

4. September (289.342 km): Bei Peter U. im Heidebruch den großen 80-l-Tank eingebaut bekommen. Ideal für den Pölbetrieb!

tank1

Nach Ausbau der Kofferraumrückwand ist der Tank zu erkennen.

tank2

Nach Ausbau des Tanks ist er dann wieder nicht mehr zu erkennen.

tank3

So sieht ein ausgebauter Tank aus. Das kleinere 65-Liter-Fass unterscheidet sich von der großen Version nur durch zwei willkürliche Einbuchtungen an der Vorderseite, die das Volumen um 15 Liter verringern.

tank4

Nach Einbau des neuen Tanks ist zu erkennen, dass das Anschließen der Leitungen der komplizierteste Teil der Arbeit ist. Hilfreich schaue ich dem Meister zu.

Problem 1: Der Tankschlauch (vom Benziner) ist zu dick, aber Peter fruckelt einen Anschluss aus Schläuchen und Schellen hin.

Problem 2: Die Entlüftungsleitung bricht.

In den Tagen darauf: Eine neue Schalthebelstulpe aus beigefarbenem Echtleder – ein Ebay-Schuss für 20 Euro – wird geliefert, passt und sieht guuut aus. Die Kofferraummulde rechts wird von Rostflocken befreit (Siggi scheint Fertan gespritzt zu haben) und mit WD40-Hilfe gereinigt.

Traversenspiel

3. September (289.118 km): Bei Siggi neue Getriebe-Haltetraverse eingebaut. Die alte war bei der Umdieselung aus dem zweimal durchgeflexten 230CE-Original zusammengestückelt worden. Der Lagerbock saß richtig schief drauf. Neuer Bock von Ebay.

Neue Abschlussleiste unten auf der Beifahrertür, die alte war durch die Rostblüte (siehe: Wiederauferstehung) darunter verbogen.

alttuer1

Radläufe hinten mit Drahtbürste entrostet, Rostumwandler drauf, braune Farbe draufgepinselt. Sieht besser aus als gedacht. Und endlich mal die Chromkappe von der E-Antenne ausgerichtet. Kleinigkeiten machen’s halt aus…

Getriebe-Finale

Freitag, 19. August, 17 Uhr: Getriebeüberholung – jetzt aber! Ich mache extra früh Feierabend und bin um 18.50 Uhr bei Siggi. Vor mir sind auch nur noch zwei andere Autos dran. Leider ist eins eine dunkelblaue Volvo-Amazone, die eine komplette Restaurierung bekommt. Sechseinhalb Stunden hänge ich todmüde in der Werkstatt rum, um 1.30 Uhr am Samstagmorgen bin ich dran.

Getriebepfeil

Das Getriebe wird mit Bremsenreiniger geflutet, dann ausgeblasen. Mit einem Tuch hole ich genug Metallabrieb aus dem Gehäuseboden, um eine ganze Schulklasse Teenies für den Abiball mit Flitter einzunebeln. Mehr als drei Liter feinstes ATF II E-Öl (Synthetik, Liqui Moly) schluckt das Getriebe danach.

Ausgewechselt werden: Zwei Buchsen für die 1. und 2. Schaltstange, deren Dichtungsringe auf den Klauen, sowie das Nadellager für die 3. Stange (alles neu von MB). Jetzt schaltet es sich, als wäre es generalüberholt. Kein Zurückschlagen des Dritten, kein Mitlaufen des Vierten mehr. Geil! Um halb fünf verlasse ich die Werkstatt (Siggi nimmt sich das nächste Auto vor, der Mann schläft einfach nie) und falle um halb sechs tot ins Bett.

Mal nachgerechnet: Das Getriebe wurde dem Coupé bei 206.000 km eingebaut. Ich bin also gute 80.000 km damit gefahren. So, wie der bronzefarbene Ölsumpf darin aussah, wurde das Öl allerdings auch beim Einbau 1995 nicht gewechselt. Wie alt mag es sein? 180.000 Kilometer? 280.000? Die Wartungsvorschrift für Fünfganggetriebe verlangt einen Wechsel alle 60.000 km.

Nachtrag September 2007: Das Getriebeöl ist ca. 2000 beim Einbau der neuen Gelenkwelle ausgetauscht worden.

Fürs nächste Mal: Nicht gemacht, aber empfehlenswert wäre gewesen, auch den (in der Mitte sitzenden) Schaltkäfig (mit drei Kugeln) auszuwechseln. Der war aber grad nicht lieferbar.

Noch ein paar Kleinigkeiten: Das alte „D“-Schild vom Kofferraumdeckel abgemacht (dabei leider arg den Lack zerkratzt), die dritte Bremsleuchte von der Rückscheibe wieder abmontiert, den Handyhalter vom Handschuhfach entfernt. Alle 8-Ampere-Sicherungen sind jetzt neu. Und die Heckscheibenheizung geht auch wieder.

Differential_und_Tankanschl

Bei der Gelegenheit noch ein Foto des Differenzials, und weil so oft nach der Übersetzung gefragt wird: Sie steht auf der Abdeckplatte hinten drauf, und zwar am linken unteren Rand.

Differential-Nummer_cut

(Mit Dank an das nette Forumsmitglied, das mir das in das Foto eingetragen hat.)

Getriebeüberraschung

Freitag, 19. August. 7.50 Uhr, Teiletresen bei MB. Neue Dichtungen werden bestellt. Dann wird’s gar noch detektivisch: Gottseidank habe ich den Getriebedeckel mitgenommen und merke, dass die bestellte Dichtung für das 716.005 zu klein ist! Der fähige MB-Mensch findet anhand der Gehäuse-Teil-Nr. heraus, dass ich in Wahrheit das deutlich längere Getriebe 717.000 aus der W116-Ära habe. Ein Dichtungssatz wird geordert und um 14 Uhr in der Mittagspause auch abgeholt. Teile für ein 30 Jahre altes Getriebe innerhalb von 6 Stunden – das gibt’s nur bei Benz.

Getriebespiel III

Donnerstag, 18. August (288.179 km). Mit Getriebedeckeldichtung und Gummiringen (für die Schaltstangen-Öffnungen) erneuter Termin bei Siggi, Getriebeöl wechseln. Vorher stellt er meinen „neuen“ Tacho auf den richtigen Kilometerstand – eine halbe Stunde Fummelei mit Uhrmacherwerkzeug, aber nach zehn Jahren endlich wieder der korrekte Stand!

Dafür klappts mit dem Getriebe erneut nicht: Einmal geöffnet, stellen wir fest, dass die gekauften Gummiringe nirgendwo an die Schaltstangenbuchsen passen. Die Schaltklauen haben eigene aufgesetzte Ringlein. Der Wagen bleibt mit offenem Getriebe bei Siggi, ich düse mit seinem Astra-Kombi heim und bin um drei im Bett.

Waschanlage

Samstag, 13. August (218.460 = 287.341 echte km). In der „roten“ Waschanlage Eckendorfer Str. gewesen. Danach Kratzer auf beiden Beifahrerscheiben bemerkt. Waren die schon? Der Waschmensch schimpfte was von Versicherungsbetrug und Polizei holen. Da gehn wir nicht mehr hin.

Mit dem sauberen Wagen erstmals beim Stammtisch in Isselhorst gewesen.

Am Tag drauf Fahrt nach Hamburg (bei Ebay für 25 Euro ersteigerten kompletten Satz Coupéchrom abgeholt). Auf der Fahrt in strömendem Regen wieder Probleme mit Blinker (und Bremslicht).

Not-Stopp bei Peter & Vera. Schaltergestrüpp in Mittelkonsole teilweise neu isoliert. Wieder auf der Bahn, gleiches Problem, wieder angehalten, Sicherungen komplett gewechselt – daran lags! Benni läuft wundervoll entspannt mit 140-150 km/h (GPS-echte knapp 140) als Dauergeschwindigkeit. Dabei verbraucht er zwischen 8,0 und 8,7 Liter!

Wanderdüne

11. August. Mit Steffen B. im weizengelben 200D zu Siggi H. gefahren. Zum ersten Mal pilotiere ich selbst den berühmt-berüchtigten Zweiliter-Diesel.

Hat schon ein interessantes Fahrverhalten, so eine Wanderdüne. Beim Anfahren kommt subjektiv erst mal gar nichts, als ob mein Coupé im dritten Gang anfährt. Rollt er dagegen erstmal, merkt man kaum noch einen Unterschied zum 240er. Das geht bis etwa 100 km/h. Danach wird der 200D arg laut und beschleunigt kaum noch.

Trotzdem ein gutes Reiseauto. Mehr als 110-120 km/h sind auf Langstrecke bei Viergang allerdings kaum machbar. Bei Vollgas kam er gerade auf angezeigte 140, das waren GPS-echte 130.