Besuch in Bremen

Kleine Landpartie in den Norden: Weil die hässlichen silbernen Stahlfelgen auch noch falsche (und zu schwere) vom W108 sind, habe ich nach korrekten 123er-Scheiben gesucht. KP aus dem W123-Forum will mir einen Satz schenken. Also geht es an einem freien Tag Richtung Bremen.

Auf der Rückfahrt nutze ich einen Stau auf der A2 bei Exter, um den probeweise anmontierten AMG-Spoiler abzulichten.

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Nee, ich mag das Ding nicht. Und das liegt nicht an der falschen Farbe.

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Auch nicht an den fiesen rostigen Radkappen.

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Irgendwie verleiht er dem Wagen einen Überbiss.

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Nichts für das Coupé mit é. Wer sich trotzdem nicht satt sehen kann an dem Plastikding, sei auf die Bildergalerie „Der AMG-Spoiler“ verwiesen.

Ich habe ihn wieder abgeschraubt.

Neue alte Räder

22. April (294.016 km): 10-Uhr-morgens-Termin bei Siggi. Nachdem der Wagen seit ein paar Tagen auf der täglichen Fahrt zur Redaktion Paderborn fürchterlich eierte, wuchtet Siggi alle vier Reifen neu aus. Einer der beiden „neuen“ Contis vom letzten Jahr hat einen Gewebeschaden. Offenbar sind sie von 1990. Ahem. Lieber nicht mehr 0,5 bar zuviel draufpacken. Ich lasse alle Reifen auf den alten (silbernen) Stahlfelgen montieren, weil mir die ständig dreckigen Alufelgen ein Dorn im Auge sind. Leider sind die moorbraunen Radkappen nicht mehr aufzufinden. Habe ich sie am Ende abgebeizt und Siggi mit dem 280S geschenkt?

Weitere Punkte: Holz-Leder-Lenkrad montiert, AMG-Spoiler probeweise montiert (sieht so naja aus), Auspuff-Mittelrohr ans Hosenrohr festgeschweißt (war lose und drehte sich), neue Dichtung Scheinwerferglas Fahrerseite, Scheinwerfer eingestellt, Servo-Öl teilgewechselt und das Metall-Lochblech im Pumpengehäuse gereinigt (da gehört mal ein Filterchen rein). Neue Dichtgummis ans Stehblech in den vorderen Radhäusern. Ca. 0,3 l Öl nachgefüllt.

Klebstoffreste

13. April: Endlich ist der Jahre alte Klebstoff-Fleck auf der Beifahrer-Fußmatte abgelöst 🙂
Die Lederstulpe um den Schalthebel hatte sich in der Schaltkulisse verhakt (hat ein Loch bekommen) und wird jetzt durch Schaumgummi hochgehalten. Der TFT-Monitor funktioniert nicht, obwohl er Strom hat.

Tonstudio

9. April (293.211 km): Sound-Experiment: Ein kreisförmiges Stück Isomatte unter den Luftfilterkastendeckel geklemmt (der M102 hatte nämlich auch so eine Schaumstoffschicht drin). Das Fahrgeräusch verändert sich deutlich: Es wird dumpfer und ruhiger. Beim Beschleunigen klingt es fast schon unangenehm tief, beim Cruisen mit 60 km/h im Vierten ist kaum noch ein Nagelgeräusch zu hören. Interessant. Neues L-förmiges Gummistück für die Ventildeckel-Entlüftung.

Mit Beff gegen Siff

5. April (292.966 km): Zum 1. Mal nach Pöl den Vorfilter gewechselt. Hing doch etwas Siff drin (wie wohl der Hauptfilter aussieht?). Den 190er-Luftansaugschlauch mit Neoprenklebeband (klebt wie Hulle!) aus dem Obi isoliert. Fahrerfußraumverkleidung mit „Beff“ vom Ölgeklecker gereinigt und PC-Kabel für das Radio-Display durch die Mittelkonsole gezogen (da ist jetzt ein ganz schöner Kabelsalat…). Und morgens zum ersten Mal wieder bei Daimlers gewesen, Teile geordert und die Chromkappe für den DZM abgeholt (über 7 Euro!).

Die Ölpest

2. April. Wochenendbasteleien. Tanknadel neu aufgesetzt, Vorglühwendel-Zeichen ins Kombiinstrument eingebaut (jetzt sind wir endlich auch offiziell ein Diesel). Versuch, den TFT-Bildschirm einzusetzen, scheitert – kein Strom. Dann noch ein Desaster: Beim Einbau vergesse ich, die Öldruckleitung einzuschalten. Mehrere Sekunden Leerlauf produzieren eine Öllache hinterm Armaturenbrett, das Zeug sifft die Getriebetunnelverkleidung runter… schiete!

Erwachen aus dem Winterschlaf

1. April 2006 (292.899 km): Um fünf Minuten nach Mitternacht Benni aus der Tiefgarage gerollt. Sprang beim zweiten Versuch an. Kleine Probefahrt mit Petra gemacht. Wunderbar! So muss sich ein Auto anhören. So muss sich ein Auto anfühlen. So muss sich ein Auto fahren. W 123. Alles andere ist was anderes.
Es geht doch nichts über Selbstzünder: Auf der Probefahrt ärgere ich mich über flackerndes Scheinwerferlicht und Knacksgeräusche im Radio beim Blinken – es hatte sich das Batteriekabel gelöst, den Strom machte nur die Lichtmaschine.

Wintermöhrentreffen

Die Vorfreude auf die neue Saison 2006 nimmt zu.

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Ich selbst war notgedrungen mit dem Golf da, aber es mangelte trotzdem nicht an Altbenzen.

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Zugegeben, auch nicht ganz so edle Marken waren vertretern, aber W123-Fahrer sind ja ein offenes Völkchen.

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Plaudereien am Tor zum Hangar…

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…in dem sich ein Schatz verbirgt: Ein 450SEL 6.9! So sieht er von innen aus…

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…und so von richtig innen.

Die Fotos stellte mir netterweise Nils Schelp von Youngtimerwelt.de zur Verfügung. Ich selbst hatte leider keine Kamera dabei. Oder leere Akkus, weiß der Geier.

Sternenträume in Nepal

20. September. Der Benz steht für vier Wochen bei Holger M., dem Freund von Marion R., während ich in Nepal über die Gebirgspfade stapfe oder auf Elefantenrücken durch krokodilverseuchte Flüsse getragen werde.

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Kyanjin Gompa am Ende des Langtang-Trecks auf etwa 4200 Meter Höhe.

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Selbst im Hochgebirge wird deutsches Backwerk („German Bakery“) geschätzt. Oder was man dort dafür hält…

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Das Innere einer Gompa, eines tibetischen Gebetshauses.

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Das Dorf Thulo Syabru am Beginn des Langtang-Trecks.

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In die Hauptstadt Kathmandu fahren Busse wie dieser. Wenn sie nicht an erdrutsch-unterspülten Matschwegen über Abgründen festhängen. Wie dieser.

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In Nepal ist der beste Platz in einem Bus oft auf dem Bus. Hier ist besonders gut zu erkennen, dass der indische Tata von einem Mercedes-Lastwagen abstammt. Man beachte den schönen Spruch: „Slow Drive – Long Life“ auf der Stoßstange. Gerne genommen wird auch „My Pride – My Nepal“. Über den Türen steht grundsätzlich aufgepinselt: „Well come“, fast immer getrennt geschrieben.

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Auf dem Dach zu sitzen kann allerdings auch Nachteile haben. Wenn das Fahrzeug zum Beispiel auf eine von maostischen Guerilla gelegte Tellermine fährt. Oder der Fahrer die Kurve nicht ganz kriegt.

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Und hier das andere Nepal: Elefantenreiten im Chitwan National Park in der Terai-Tiefebene. Im Fluss Krokodile, im Dschungel Nashörner und Riesenschlangen.

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Das Terai erinnert ohnehin eher an Afrika als an den Himalaya. Die Häuser sind traditionell aus Lehm und Flechtwerk gebaut.

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Auch in Kathmandu ist Stuttgarter Altmetall ein vertrauter Anblick.

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Tacho weg, Anzeigen weg – aber das Ding fährt und fährt. An das Herkunftsland erinnert nur noch das Schildchen „Auftritt freihalten.“

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Die Mercedes-Busse dominieren im Vorortverkehr Kathmandus. Im innerstädtischen Bereich sind es kleine Mitsubishi-Vans.

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Wer auf den ÖPNV verzichten kann, bewegt sich oft mit der berühmten indischen Enfield Bullet (hier ein Video) durch die Straßen, dem VW Golf des Nepalesen.

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Aber ich schweife ab, das hier ist ja ein W123-Blog. Okay, hier kommt schon einer. Tatsächlich. In Kathmandu. Merkt’s Euch, Kinder: Auf der ganzen Welt gibt es kein besseres Auto…

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…höchstens noch so eins hier.

Wann und auf welchen Wegen die wohl an den Himalaya geraten sind?

Auf dem Rückflug schenkt mir die Gulf Air noch einen halben Tag im sonnendurchglühten Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Unglaublich, wie heiß es in der Wüste ist. Natürlich fahren auch dort W123er zwischen den sandfarbenen Bürotürmen herum – hier stecken sie also, all unsere exportieren Schätzchen. Das staubtrockene Land ist ein rostfreies Paradies, aber eine Klimaanlage definitiv ein Muss…

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…oder guter Sonnenschutz…

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…wie dieser für den W123 maßangefertigte helle Abdeckteppich fürs Armaturenbrett. Soll vermutlich die Hitze reflektieren. Sähe sicher auch in Beige auf einem dunkelbraunen Armaturenbrett gut aus… hat jemand eine Teilenummer?