Dieseltuning: Aerodynamik, Antrieb & so

1. Reifendruck hoch, Ballast runter

Die einfachsten „Tuning“-Maßnahmen überhaupt. Ein höherer Reifenluftdruck verringert den Rollwiderstand. 0,5 bar sollten kein Problem sein, auch 1,0 bar werden gelegentlich praktiziert. Bei allzuviel Druck freilich laufen sich die Reifen irgendwann ungleichmäßig ab.

Wo wir bei Reifen sind: Winterreifen mit ihrem gröberen Profil bremsen jeden Wagen aus. Ähnliches müsste demnach für Ganzjahresreifen gelten. Auch bei Sommerreifen werben die Hersteller mit Eco-Modellen mit geringerem Rollwiderstand. Folglich wird es auch da „schnellere“ und „langsamere“ geben. Siehe auch die Einträge ReifenTests und ReifenHerstellerUndMarken in der Database.

Und mal den Kofferraum entrümpeln: Totes Gewicht kostet mächtig Sprit. Braucht man wirklich ein Reserverad samt schwerer Stahlfelge und den Wagenheber, oder genügt eine Sprühdose Reifenpilot?

Dass Dachgepäckträger den Luftwiderstand nicht verbessern, predigt der ADAC auch regelmäßig.

Das Gleiche gilt für die Schmutzfänger-Schlappen.

2. Fünfgang statt Viergang

Generell empfiehlt sich für leistungsorientierte Fahrer der Griff zum Fünfganggetriebe. Es senkt nicht nur Verbrauch, Schallpegel und Motorverschleiß (durch geringere Drehzahl), sondern ermöglicht auch höhere Endgeschwindigkeit. Wird es eingebaut, bietet sich der Griff zu einem Differenzial mit kleinerer Übersetzung an, damit die gewaltige Urkraft unserer Vorkammerdiesel auch optimal auf die Straße gebracht wird und man nicht an jedem Hügel in den Vierten runterschalten muss. Ein Dieselcoupéfahrer berichtet von einer fühlbar gesteigerten Endgeschwindigkeit nach dem Umbau von 3,54 auf 3,69. Power ist eben nothing without control 🙂

3. Differenzial

Wer beim Viergang bleiben will, kann stattdessen ein Differenzial mit größer Übersetzung einbauen (die Dinger sind mit Glück schon für deutlich unter 50 Euro zu haben). Er wird dann zwar noch weniger Beschleunigung erleben, aber auf der Ebene auch mehr Spitzengeschwindigkeit (und Laufruhe) erzielen. Lohnend ist nach Berichten zum Beispiel der Umbau des 240ers von 3.69 auf 3.58. Die 3.58er stammen aus dem 280E und 230E.

Der 200D hat übrigens serienmäßig eine Übersetzung von 3,92, der 240D 3,69, der 300D 3,46 und der 300TD gar 3,07. Mehr zu diesem interessanten Thema auf der Seite von Jürgen_P unter „Antriebsfragen“:
www.surfblau.de

4. Schaltung statt Automatik

Das Automatikgetriebe, bei all seinen Vorzügen beim Fahrkomfort, hat neben dem um rund 1 Liter höheren Verbrauch auch den Nachteil niedrigerer Endgeschwindigkeit. Die Differenz zum (Viergang-)Schaltgetriebe beträgt jeweils ca. 5 km/h. Wer schnell sein will, muss schalten.

5. Das böööse S-Wort: Spoiler…

Aerodynamisch ist der 123er natürlich jenseits von Gut und Böse. Cw-Wert rund 0,43, oder wieviel hat unsere Trutzburg? Zurüster wie AMG, BBS und Zender boten seinerzeit eine reiche Auswahl an geschwollenem Plastik in diversen Graden von Sinn- und Geschmacklosigkeit. Zumindest der offizielle AMG-Frontspoiler allerdings ist nicht von vorneherein das Grauen: Optisch noch am dezentesten, passt er sich der Linie des originalen Lufteinlasses an und läuft in einer vergleichsweise unauffälligen Lippe aus, analog der letzten Jahrgänge des R107-SL.

spoiler3

Der nächste Marke auf der nach unten offenen Skala der Scheußlichkeiten ist dann die Abrisskante an der Kofferraumhaube. Gut, die 107er hatten sowas auch. Wirklich schön ist die „Gummiwurst“ (O-Ton Ulli) allerdings kaum. Ein Hersteller warb seinerzeit mit einer Spritersparnis von stolzen 2 Prozent, was unter Messtoleranz fallen dürfte. Ähnliches gilt wohl für Seitenschweller. Von der Optik mal ganz zu schweigen. Jetzt aber genug davon…

6. Unterfahrschutz

Moderne Kraftfahrzeuge verbessern ihre Windschlüpfrigkeit auch am Wagenboden. Für den W123 wird inzwischen ebenfalls ein Unterfahrschutz aus Kunststoff (unter anderem bei Ebay) angeboten. Über Qualität und Wirkung liegen allerdings noch keine Berichte vor. Der orginale Unterfahrschutz aus dem Mercedes-Zubehör dagegen ist aus solidem Stahl, vergleichsweise schmal, selten (…entsprechend sauteuer) und eindeutig auf Motorschutz statt Aerodynamik ausgelegt.

7. Tieferlegung

Auch wieder eine Geschmackssache. Ein tiefer gelegtes Fahrzeug soll besser gehen.

8. 15-Zoll-Räder

Größere Räder = Längere Wegstrecke pro Umdrehung. Der höheren Endgeschwindigkeit steht die langsamere Beschleunigung gegenüber. Wie definiert sich da „Mehrleistung“? Weiterführende Informationen bitte unter Chiffre „Zölliges“ an die Redaktion.

Alles über Reifengrößen steht in der Database unter ReifenUndAllesWasDamitZusammenhaengt.

Freud + Leid

tuevplakette

Deutschlands Straßen werden also bis mindestens Juni 2009 nicht nur durch Feinstaub und CO2, sondern auch durch penetranten Frittenbudengeruch belastet. Das ist ja an sich eine gute Nachricht. Die Freude darüber wird mir leider dadurch vergällt, dass mich der TÜVie darauf aufmerksam macht, dass das Getriebe komplett im eigenen Öl badet (Öl, nicht Pöl). Immer ist was.

Dieseltuning: Hybridantrieb nachrüsten

Wenn wir schon von der Nachrüstung eines Turboladers fabuliert haben, können wir doch auch ein bisschen in die Zukunft blicken: Hybrid, die Hoffnung des neuen Jahrtausends, statt Turbo, dem Relikt aus den Siebziger Jahren.

Es ist gar nicht so abwegig, wie es klingt. Hybridantriebe zum Nachrüsten (faktisch also der Einbau eines Elektromotors in ein herkömmliches Auto) sind schon seit vielen Jahren in Planung:

Hauber und Graf bieten einen solchen „milden“ Hybrid unter dem Namen PermBooster für 1.500 bis 2.000 Euro an.

Der „PermBooster“ besteht aus einem Gleichstrommotor der Firma Perm, sechs wartungsfreien Akkus, Regelungselektronik, Ein-/Aus-Schalter, Zahnriemen und Potentiometer für das Gaspedal. Der Elektromotor im Motorraum treibt per Zahnriemen eine Doppelscheibe an der Kurbelwelle an. Fehlt Platz dafür, wird die Lichtmaschine entfernt. Der Motor übernimmt die Stromversorgung des Bordnetzes.

Der Hybrid wird per Schalter im Innenraum aktiviert und über das Potentiometer am Gaspedal gesteuert. Die Batterien kommen in den Kofferraum, zum Beispiel in die Reserveradmulde.

Das System entnimmt den eingebauten Traktionsbatterien elektrische Energie und überträgt diese über das Getriebe auf die Räder des Fahrzeugs immer dann, wenn das Gaspedal zum Beschleunigen bedient wird. Der Elektromotor entwickelt sein höchstes Drehmoment aus dem Stillstand und entlastet somit den Verbrennungsmotor bei Beschleunigungsvorgängen, wenn dieser normalerweise den höchsten Kraftstoffverbrauch hat.

Bei konstanter Fahrt schaltet der E-Motor über die eingebaute Elektronik auf Generator-Betrieb und führt den Batterien elektrische Energie zu. Bei Bremsvorgängen wird die Bremsenergie nicht wie üblich in Wärme umgesetzt, sondern als elektrische Energie ebenfalls den Batterien zugeführt.

Irritierend an dem Text (und der dazugehörigen Ankündigung in der Zeitschrift Automobil Elektronik) ist die konsequente Falschschreibung des Testwagens als „Chevrolet Matix“ statt Matiz…

Hauber und Graf sind nicht die einzigen, die damit experimentieren. Die Firma AVL hat mit dem Getriebebauer Getrag versuchsweise ein modulares Hybridkonzept entwickelt, das in diesem Artikel der Zeitschrift Automobil-Elektronik vom Dezember 2006 vorgestellt wird. Die Kerndaten:

Der Hybrid-Motor „Eco Target“ besteht aus einem 1,2-Liter-Dieselmotor mit automatisiertem 6-Gang-Schaltgetriebe und einem an das Getriebe angebauten 42-Volt-Elektromotor mit einer Leistung von 10 kW. Statt einer Batterie sorgt ein Superkondensator für Spannung. Die Zusatzausrüstung kostet etwa 1000 bis 1500 Euro und soll 15 Prozent Spritersparnis. Rechnen würde sich das allerdings erst ab einem Dieselpreis von 1,60 Euro.

Auch Großserienhersteller hatten den Nachrüst-Hybrid mal auf der Agenda. Toyota kündigte 2001 einen „THS-M“ genannten milden Hybrid zum Nachrüsten an (Spiegel-Bericht). Er sollte aus E-Motor, 36-Volt-Batterie und Kontrolleinheit bestehen:

Kommt ein so ausgerüstetes Auto zum Stehen, wird zum Beispiel der Verbrennungsmotor automatisch abgeschaltet. Wird das Gaspedal wieder betätigt, liefert der Elektromotor den ersten Energieschub und startet den Verbrennungsmotor. Im Schiebebetrieb (wenn das Auto rollt, ohne dass der Fahrer Gas gibt) oder beim Bremsen arbeitet der Elektromotor als Generator und speist mit der gewonnenen Energie die Batterie. Über den Elektromotor wird darüber hinaus immer dann die Klimaanlage betrieben, sobald der Verbrennungsmotor von der Steuerelektronik abgestellt wird.

Noch ein Jahr älter ist diese Pressemitteilung der Firma KLS vom Januar 2000:

Das Tuningpotential reicht von besonders schmalen Energiesparreifen über Luftfilter-Ansaugsysteme, Energiesparsteuergeräte bis hin zur Nachrüstung eines Softturboladers. […] In der Entwicklungsphase ist bereits ein Hybridantrieb zum Nachrüsten

Deutchlands Hybrid-Pionier ist wohl Manfred Sonntag (das ist der mit der Riemenscheibe) aus Duisburg. Er hat schon 1991 mit Hilfe eines Waschmaschinenmotors einen Ford Fiesta in ein Hybridfahrzeug verwandelt:

1. Der Fiesta kann – sofern die Extra-Batterie im Kofferraum voll ist – ausschließlich mit Hilfe des Miele-Motors anfahren, ohne Sprit zu verbrauchen.
2. Der Elektromotor unterstützt beim Beschleunigen den Benziner, was auch wieder Sprit spart.
3. Bei jedem Bremsvorgang wird die Extra-Batterie von einem Dynamo geladen.
4. Während der Fahrt kann Manfred Sonntag auf Autogasbetrieb umschalten.

Update: Neues zum Thema Hybrid gibt es unter: Die unendliche Geschichte (Forts.). (10.08.2007)

Kreatives

„Wir creieren die Autos, die Mercedes immer bauen wollte“, schrieb ich gerade im W123-Forum über den 240CD.

Nils dagegen creiert Mercedesse, die Volvo gerne gebaut hätte:

nils-schneewittchen-c123

Damit eins mal klar ist: Vom Coupé mit é wird niemals das Dach abgeflext!

Regentropfen, die zwote

Jetzt zur weniger poetischen Seite fallenden Wassers:

871824283_39611083da_o

Autobahn A1, zähfließender Sonntagsrückreiseverkehr, immer mal wieder ein Stau zwischendurch, Baustellen im Wechsel mit Regengüssen. So macht das alles keinen Spaß.

Ist das normal? Sind Autobahnen inzwischen immer derart überfüllt?

Immerhin: Mit auf 2,5 bar erhöhtem Reifendruck (vorher waren’s allseits etwa 2,1 bar – vorgeschrieben sind vorne 2,0 und hinten 2,2) läuft der Moorbraune auch endlich wieder 150 Sachen auf seiner Rennstrecke zwischen Hagen und Köln.

Für mehr Ehrlichkeit

So. Damit die liebe Seele endlich ihre Ruhe hat: Jetzt herrscht auf dem Kofferraumdeckel wieder Ordnung. Man muss doch dem Fünfer-BMW an der Ampel, an dem man gerade dank vorausschauenden Schwungmanagements vorbeigezischt ist, noch die Demütigung mitgeben, von einem Diesel abgeledert worden zu sein.

kofferraumdeckel

Zweikomponentenkleber macht vieles möglich – auch Typenbezeichnungen, die es bei Mercedes-Benz nie gegeben hat. Ein 240TD-Schild war der Spender.

240CD-Schild

Und so wird’s gemacht: Das T wird abgesägt, dabei wird ein Stumpf als Verstärkung stehengelassen. Das C wird unten bündig geradegeschliffen und dann mit dem Kleinbohrer eine Aussparung für den T-Stummel eingefeilt. Zum Schluss die ganze Partie (etwa die untere Hälfte des C) großzügig mit Klebstoff bestreichen, damit es mehr Fläche zum Haften gibt.

Mehr Stein als Feuer

Werkstattbesuch zur TÜV-Wiedervorführung. Für die Hinterachse gibt es die volle Wellnesspackung: Neue Bremsscheiben, neue Klötze, neue Befestigungsnuppsies, neue Firestone F-590. Und ins heulende Differential ein Geräuschminderungs-Additiv.

firestones

Und damit die Vorderachse nicht neidisch wird, kriegt sie zwei brandneue Spurstangen. Vor lauter Freude verdreht sie gleich das Lenkrad.

Der „neue“ Tacho (aus einem Erstserien-Vierzylinder-Benziner) ist endlich einer mit richtiger 3,69er-Übersetzung. Mit nur noch 5 bis 7 Prozent Voreilung zeigt er deutlich genauer an als der alte mit 12-15 Prozent.

Doch keine Rose ohne Dornen. Die Höchstgeschwindigkeit des Wagens liegt nach dem Werkstattbesuch nur noch bei gut 140 Sachen (laut Navi). Das waren mal über 150. Liegt’s an den neuen, weicheren Reifen? An der Pöl-Mischung? Oder hatte mich doch die ganze Zeit der falsch gehende Tacho veräppelt?

Immerhin: Die Vibrationen der uralten Conti-Reifen zwischen 80 und 100 Sachen sind ebenso weg wie das Rubbeln beim Bremsen. Nur die Vorderradbremse quietscht noch erbärmlich. Es gibt eben immer was zu tun…

Regentropfen

MB-Wassertropfen-74_800Wenn du morgens müde aus dem Haus gehst. Und alle Autos in der Straße knochentrocken in der Sonne stehen. Nur dein Auto ist so tropfnass wie ein begossener Pudel…

…dann hast du Muskelkater in den Armen, weil du am Abend vorher die Kiste frisch poliert und gewachst hast.

Herzlichen Dank

Gerade ins Online-Banking geguckt. Nils hat das Geld für die Mittelarmlehne überwiesen. Aber mit was für einem Betreff:

Nils-SchwarzgeldSuper. Jetzt hab ich den Schäuble auf dem Hals.

Dieseltuning: Klassisches Tuning

Dies hier sgt die Wikipedia zum Thema Fahrzeugtuning:

Das klassische Motortuning bei Saugmotoren umfasst unter anderem folgende Arbeiten:

Veränderung der Gemischaufbereitung durch Renneinspritzung oder Mehrfachvergaseranlagen,

Vergrößerung und Glättung der Ansaugkanäle,

Vergrößerung und Glättung der Ventile,

Einbau einer anderen Nockenwelle zur Verbesserung der Überschneidung und größeren Ventilhub – hierduch bedingt stärkere Ventilfedern,

Einbau von Rennkolben (Schmiedekolben) oder Optimierung der vorhandenen Kolben durch Ventiltaschen,

Abschleifen oder Abfräsen des Zylinderkopfes bzw. Zylinderblocks zur Erhöhung der Verdichtung – hierdurch bedingt Einbau eines verstellbaren Nockenwellenantriebes um den Höhenunterschied zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle wieder auszugleichen,

Feinwuchten (und ggf. erleichtern) der Kurbelwelle für höhere Drehzahlen,

Polieren der Pleuel zur Vermeidung von Haarrissen – die Pleuel werden bei der Gelegenheit auch auf exakt das gleiche Gewicht gebracht,

Einbau einer Kolbenbodenkühlung durch Einspritzung von Öl unter den Kolben,

Einbau einer geschotteten Ölwanne, am besten in Verbindung mit einer Trockensumpfschmierung, um das „Panschen“ der Kurbelwelle im Öl zu verhindern,

Erleichtern des Schwungrades zur Verringerung der Massenträgheit,

Optimierung der Zündung durch Zündkerzen mit höherem Wärmewert, meistens Außerkraftsetzen des Zündzeitverstellers – die Zündung wird auf „früh“ fest eingestellt.

Ein paar Tuningtipps finden sich auch hier: http://www.teamscr.com/power.html