Wieder mal unterwegs I

Kleiner Zweitagestrip in alte Heimaten: Erst Siggi besucht, der dem Golf neue Bremsschläuche verpasste, die Bremsflüssigkeit wechselte, das gerade einsetzende Quietschen der hinteren Bremsen mit Kupferpaste beseitigte sowie nun auch der Beifahrertür eine Colorglasscheibe verpasste –

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– oh Gott, die sieht innen ja noch schlimmer aus als die Fahrertür. Die Gummidichtung zieht offenbar durch Kapillarwirkung Feuchtigkeit an und so nistet sich der Rost ein. Verdammt. Da hilft nichts mehr – Rostumwandler drauf und Fett unter die Dichtung, damit der Gilb zumindest verlangsamt wird. Aber in ein paar Jahren müssen wohl neue Türen her. Kaum hat man eine Baustelle beseitigt, tut sich die nächste auf…

Ist halt ehrgeizig, einen runtergerittenen Fast-Geschenkt-Wagen über Jahre fahren zu wollen. Mal gucken, wer länger durchhält, Golfi oder ich.

Schwellenangst

Wird mal Zeit, dass ich von der Schwellerschweißaktion im Februar berichte. Also, das war so…

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Es fing schon mal gut an. Die lieben Eltern besucht, das Colorglas für die Seitenscheiben eingepackt und auf dem Rückweg Station bei Siggi gemacht. Unmittelbar vor Neuenkirchen/Vörden dann dieses Schild, also Steuer rumgerissen und gerade noch rechts raus gekonnt. Es folgte eine halbe Stunde mit Höchstgeschwindigkeit über üble Feldwege – sowas kann man auch nur mit Navi machen. Immerhin, ich lag am Ende ganz gut in der Zeit.

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Bei Siggi ging es dann gleich gut weiter. Der TÜVie hatte ja bemängelt: „Schweller durch Korrosion geschwächt“. Nun ja: Wie man nach den ersten Aufräumarbeiten hier sieht, war das noch untertrieben. Das Foto zeigt die das vordere Ende auf der Beifahrerseite, fast senkrecht hochfotografiert. Mit den Schwellern des Golf III hat es nämlich folgende Bewandtnis: Die haben auf der Unterseite so einen eigenartigen Längssteg,…

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…hier besonders gut erkennbar, der eigentlich keinerlei Funktion zu haben scheint als bei unsachgemäßem Aufbocken plattgedrückt zu werden. (Auf diesen Bildern ist er bereits wieder aufgerichtet worden.) Woraufhin natürlich der Unterbodenschutz aufplatzt, Feuchtigkeit sich einnistet und die Schweller am Ende zur Wagenentlüftung beitragen.

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Da hilft nur: blankes Blech. Es wird geschnitten, gebogen und mit Zangen angepasst.

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Einmal rechts…

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…und einmal links. So wird der Steg wieder halbweg stabil. Drauf aufbocken wird man den Wagen aber auch in Zukunft nicht können…

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Die Nähte werden anschließend schön glattgeflext, zwecks Optik. Dann wird durch einen herausgeprokelten Gummistopfen an der Schwellerunterseite die Spritzdüse für das Hohlraumwachs eingefädelt. Und – pffffffschhhhht – das neue Blech von innen versiegelt.

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Zum Schluss werden die Schweller noch mit weißem Steinschlagspray übergetüncht.

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Auch der angerostete Gumminupfel unter der Rückbank kriegt bei dieser Gelegenheit eine Ladung verpasst.

Fertig. Fast wie neu. Und wieder ein Stückchen Wartungsstau beseitigt…

Erinnerungen

Gerade bei den Bookmarks aufgeräumt. Dabei auf eine alte Ebay-Auktion gestoßen. Warum hatte ich die denn gespeichert? Ach ja. Erinnert sich noch jemand an den SCHEISS-ALFA?

Nochmal alle Kommentare gelesen (eine suuuper artikelbeschreibung! :o) mit dir würd ich ja gerne was trinken gehen! mfg, xxxx), nochmal über die Antworten gegrinst (mini2410: Kauf den SCHEISS-ALFA und ich bezahl den O-Saft!). Sogar www.scheiss-alfa.de gibt’s noch. Und den Ausschnitt aus der Stern.TV-Sendung kann man sich auch noch angucken.

Der Link bleibt erstmal in der Sammlung.

Deutschstunde

Auch wenn ich mich nicht zu den fanatischen Fans französischer Automobile zähle (vom putzigen Ami am Blücherplatz mal abgesehen, mit dessen Besitzer Ingo und ich neulich sprachen):

Der Werbespot für den neuen Citroen C5 ist so gut, dass man ihn sich glatt noch ein zweites Mal angucken kann.

Chapeau.

Neues aus Herzogenrath

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Kein Kinn, kein König. Schon die alten Ägypter wussten, dass für einen Mächtigen der Kiefer wichtiger ist als die Krone. Wie hätte Tut-Ench-Amun ohne seinen markanten Säulenbart ausgesehen? Wie Karl Marx ohne seine proletarisch-kraftvolle Manneszier? Was uns direkt nach Herzogenrath bringt.

Ein Ort, bei dem die Nähe zur Macht schon im Namen – Herzog! – liegt. Ein Ort, der am Sonntag einen neuen Bürgermeister wählte. Zwar ist hierzulande die Zeit vollbärtiger Politiker seit Rudolf Scharping langsaaam vorbei. Doch der Mangel an Gesichtsbehaarung bei Tut-Ench-Amuns Nachfolgern aus dem Öcher Nordkreis wurde von cleveren Wahlkampfmanagern geschickt ausgeglichen.

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Mit kühnem Griff ans Kinn signalisiert der Herausforderer: Vertraut mir, Bürger, auch ich kann Pharao sein! Der dezente Goldschmuck am Ringfinger ergänzt das Bild: Reichtum und fruchtbares Ackerland allen Herzogenrathern, die mich wählen!

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Sein Gegenspieler ist freilich schon einen Schritt weiter. Das Symbol der Machtentfaltung wird hier viel sparsamer eingesetzt: Nur noch zweieinhalb Finger sind im Bild zu sehen. Um so stärkere Signalkraft geht von ihnen aus. Die locker geöffnete linke (!) Hand deutet nicht nur entspannte Souveränität an, sondern auch einen deutlich größeren Bartumfang. Hier präsentiert sich jemand als geborener Herrscher.

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Völlig chancenlos musste in diesem Umfeld die Kandidatin der kleineren Fraktion bleiben. Das konnte nicht klappen. Ein Politiker muss ein Gestrüpp Gespür dafür haben, was das Volk will.

Wahl-Fazit: Der Streit um des Kaisers Bart ist wie erwartet zu Ende gegangen. Der Griff nach der Macht glückt nur mit dem richtigen Griff ans Kinn.

Und: Die Zeit ist noch nicht reif für einen Damenbart auf dem Bürgermeisterthron.

Googeln, aber richtig

Gleich noch eine Frage an die Leserschaft: Kennt sich jemand mit den Nutzungsbedingungen von Google Maps aus? Ich würde gerne ein Luftbild einbinden. Aber nun lese ich bei Robert Basic, dass die Firma GeoContent Blogbetreiber abmahnt, wenn der Copyright-Hinweis nicht zu ihrer Zufriedenheit zu sehen ist.

Ich werde aus den Google-Maps-Nutzungsbedingungen nicht richtig schlau. Muss der Hinweis nur auf dem Screenshot zu sehen sein? Muss da noch irgendwelcher Text darunter auf der Webseite stehen?

Weiß jemand weiter?

Feuer!

Jetzt muss ich mal eben etwas fragen. Zwar wohne ich jetzt seit fast zehn Jahren in NRW, aber das war ja nur in Bielefeld. Das Ruhrgebiet dagegen kenne ich bis heute noch nicht so richtig. Darum stand mir auch der Mund ziemlich weit offen, als ich am Montag nach einem Werkstattbesuch (dazu später mehr) gegen Mitternacht an Oberhausen vorbeifuhr.

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Habt Ihr sowas schon mal gesehen? Erst dachte ich, da brennt eine Halle oder sowas. Der ganze Himmel war erleuchtet. Scheint aber ein Stahlwerk oder so etwas gewesen zu sein. Die vielen Strommasten deuten ja auf eine ausgedehnte Industrieanlage hin. Das Gelände ist direkt westlich neben einer Autobahn – ich habe leider vergessen, welcher.

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Das helle Licht in der Mitte war eine Art Feuerkugel. Flüssiger, glühender Stahl, vermute ich mal. Sorry für die miese Bildqualität – einhändiges Fotografieren auf der Autobahn bei Nacht erfordert halt Kompromisse.

Kann mir jemand sagen, was das war? Ist das dort immer so? Was sagen die Anwohner zu diesem Himmelszauber?

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Gruselig war das.