Was für eine brillante Idee es war, am Sonntagabend nach einem Wochenende mit Brückenfreitag über die A1 heim nach NRW zu fahren, ist daran zu sehen, dass 15 km Blech um uns herum sie auch hatten.
Ornbau 2013: Neues und Altes
Da stehen sie wie jedes Jahr auf der saftgrünen Wiese, die chromblitzenden Schönheiten mit den Sternen am Kühler. Es ist Pfingsten, es ist Ornbau, es ist das Jahrestreffen des Vereins der Heckflossenfreunde! Und unglaublich: Die Sonne scheint, trotz der seit Tagen fröhlich vor sich hin regnenden Wolkensymbolbildchen in der Wettervorhersage-App.
„Wird schon nicht so voll sein diesmal, bei dem Regen holen die meisten ihre Schätzchen doch bestimmt gar nicht erst aus der Garage“, hatte ich mich bei der restlos durchnässten Hinfahrt am Freitag noch getröstet.
Klassischer Fall von Denkste – es war voller denn je, und wir am Abend gegen 21.45 Uhr auf den letzten Drücker Angerollten konnten uns mit Müh und Not noch einen Katzenplatz am Rand der Wiese ergattern. Buchstäblich den letzten. Immerhin fügte sich unser Zelt farblich perfekt in die Umgebung ein.
Am nächsten Morgen dann der erste Bummel bei Tageslicht über die Wiese. Mein viertes Ornbau – ob mich noch etwas überraschen kann hier?
Wieder jede Menge altes Blech, in dem sich die Wolken am strahlend blauen Himmel spiegeln. Unter den zahllosen Bekannten (wie „Old Daimler„) das eine oder andere neue Gesicht…
…beziehungsweise Kennzeichen. Dieser Geselle hier – wie könnte man ihn anders nennen als den „Undertaker“? – stach allerdings aus der Menge doch etwas heraus:


Muss man zweifellos nicht mögen. Was man aber muss, ist: zugeben, dass das handwerklich sauber und stilistisch klar durchgezogen ist. Und dass die meisten Kranken-Strichachter heute technisch in einem schlechteren Zustand sind – nämlich in allen möglichen Re-Inkarnationen der Würfelform.
Der Presswürfel ist auch diesem Neuling erspart geblieben. Frühling in Pagodenform, liebevollst begrünt.
Selbst ein halbes rostiges Radio hängt aus dem Armaturenbrett. Es sind diese kleinen Details, weswegen ich den VdH so mag. (Den Biergarten gab’s 2011 aber auch noch nicht, als ich zuletzt da war, oder?)
Was es natürlich immer schon gab, ist der Floh- und Teilemarkt. Und auch wenn für mich nichts dabei war – der Anblick der Schnäppchenjäger mit ihren halben Autos auf der Schulter ist den Besuch jedes Jahr wieder wert.

Stand der arme Kerl letztes Jahr auch schon im Clubheim? Ein 111er-Flossencoupé nach der Begegnung mit etwas Hartem. Man beachte: Die Windschutzscheibe ist heil geblieben.
Erstmals begegne ich auch dem Videoteam, das für das Blog Mercedes Passion einen Beitrag dreht (den ich auf der Seite allerdings noch nicht entdeckt habe).
Nach dem Frühstück – gewohnt üppig und gastronomisch routiniert realisiert von einer unermüdlichen Freiwilligentruppe, die inzwischen allerdings nicht mehr im Tennisheim, sondern in der Stadthalle aufwartet – lädt das unerwartet weiterhin prachtvolle Wetter dazu ein, einmal gemütlich durch den Ort zu stromern.
Was für ein bezaubernd schmuckes Dörfchen Ornbau doch ist, auch wenn in diesem Jahr nicht jeder Quadratmeter mit alten Mercedessen zugeparkt steht. Auch die alte Brücke über die Altmühl bietet die eine oder andere idyllische Perspektive…
…auf die berühmte Schwimmflosse von Ornbau, links hinten am Ufer zu erkennen. Heute Abend, wenn über dem Wasser der Altmühl das Feuerwerk funkt und flackert, wird sie majestätisch unter den steinernen Bogen hindurchgleiten.
In den Gässchen des Ortes fällt auf, dass hier eine Strickguerilla ihr Wesen treibt. Bunte behäkelte Lampenpfostenumhüllungen, ein komplett eingestrickter Sonnenschirm in allen Regenbogenfarben, am Terrassengeländer des Clubheims ein überdimensionaler bunter Mercedesstern und als Krönung das hier – das Strickrad:
Selbst Dynamo, Schloss und Sattel haben ihre eigenen kleinen Häkelhauben. Chapeau!
Mit Workshops, Live-Musik und reichlich bayerischem Landbier geht der Samstag zu Ende. Am Sonntag noch einmal ein Höhepunkt: die traditonelle Versteigerung. Stefan Schorlemmers Hammer fällt in diesem Jahr für einen kalifornischen W123er-Kombi, einen 124er-T-Modell und diesen einstigen Einsatzleitwagen der Amtsfeuerwehr Parchim, der mit lustig rotierenden Blaulichtern auf sein neues Herrchen wartet. „Mama, wir haben ein Feuerwehrauto gekauft!“ kräht der Sohn des glücklichen Auktionsgewinners.
Dann ist das offizielle Programm vorbei. Überall springen Motoren an, die Luft ist oktangeschwängert. Die Wiese beginnt sich zu leeren. Auch für die beiden Kölner im moorbrauen Dieselcoupé heißt es wieder: Rückreise. Wiederum bei strahlender Sonne. Ornbau 2013 war so wie immer – voller Überraschungen.
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Nachbarschaft
Feurs 2012
Oh Jubel, oh Freude! Voreilig war meine Betrübins. Die Fotos vom Feurs 2013 sind gerettet – dank des kleinen Tools iDevice Manager (früher iPhone Explorer), das dafür nicht mal Geld haben wollte. Alle Bilder waren noch im Speicher zu finden und ließen sich problemlos auf die Festplatte ziehen. Hier gibt’s die Software zum Download.
Und hier gibt’s das Bildmaterial vom FVA-Segelfluglager in Feurs-Chambèon 2012:
In Aufbruchstimmung: Erstmals kam als Zugfahrzeug die neue (ahem) C-Klasse zum Einsatz. Arm klein Wintergolfi braucht in seinem neuen Leben hoffentlich keine Segelfluganhänger mehr über die Ardennen zu ziehen. Dem Benz gab’s zur Belohnung den schönsten Anhänger des Vereins hinten dran – mit dem leistungsfähigsten Flugzeug drin (der Hornet). Naja, immer noch besser als der Hänger rechts im Bild…
Am Start. Der Leih-Doppelsitzer.
In voller Montur. Mister Wurstpelle im schicken Sprung-Ornat.
Im Abendlicht. (Am Ende durfte ich sie sogar wieder solo fliegen, unsere ASW 28.)
Im Umland. Kleine Spritztour mit Feiphi zum Pierre-sur-Haute.
In eisigem Wind. Oben angekommen, versagten just nach diesem Foto die Batterien meiner Kamera.
In der Halle. Die liebevoll gezüchtete Patina unserer neuen Wunderpfanne kam voll zur Geltung.
Im Carrefour. Unser Abendessen für alle: Bratlinge aus Grünkernersatz, vulgo Burger.
In der Nachbarstadt – kleiner Ausflug nach St. Galmier.
Im Gedenken: Heldengedenkstein. Man beachte die jubelnden Massen neben den ins Feld ziehenden Söhnen das Vaterlands.
Im Angesicht des Knickes. Diese Brücke gilt unter Autofahrern als Mutprobe: Sie ist nur gut zwei Handbreit breiter als ein deutsches Oberklassefahrzeug und knickt auf dem Scheitelpunkt ab. Phips hat diesen Stunt im Passat mit Todesverachtung erfolgreich absolviert.
Unter johlendem Gelächter: Weil Möffi eine Art Wette verloren hatte (habe vergessen, was), bekam er zur Strafe die maximale Dröhnung an Demütigung: von Hasi auf der Gitarre intensiv beklampft zu werden. Ach ja, und die Haare rasierte Ecki ihm auch noch ab.
Meanwhile, in Russia
[via Failblog]
Feurs 2011
Wie’s ausschaut, haben meine Fotos vom FVA-Segelfluglager in Feurs 2013 den Sturz meines iFons in den Schotter vor der Halle gleich am ersten Abend – oder besser: die anschließende Display-Reparatur in Köln – nicht überlebt.
Und während ich hier gerade meinen Frust in einem mitgebrachten Glas Cidre Doux aus dem Carrefour ertränke, ersatzweise hier ein paar Bilder von Feurs 2011. Von Donnerstag, 31. März, bis Freitag, 9. April, war ich vor zwei Jahren unten, macht sechs Tage netto. Wenn ich den strahlend blauen Himmel auf den Fotos sehe, steigt der Frustpegel über das weitgehend ins (kalte) Wasser gefallene Feurs 2013 noch mehr…
Vor dem Start. Die Maschine ist eine geliehene Grob G 103 Twin Astir II. Feiphi kommt schon mit dem Startseil…
…und schon geht’s über die Quinze raus. Vorne links die Autobahn-Péage, beliebt als zuverlässiger Lieferant für qualitativ hochwertige Thermik.
Apropos Thermik: Hier hatte ich endlich mal einen 1A-Bart gefunden. Ein Einsitzer sah mich kreisen und hängte sich drunter.
Apropos Kreisen. Nein, meinem T-Shirt ist nicht schlecht – das guckt auch am Boden so.
Apropos Boden: Irgendwann ist natürlich auch der schönste Bart ab. Und es geht zurück zum Platz.
Apropos Platz. So sah’s am Start aus. Wie immer also, nichts wirklich Neues.
Apropos Neues. Die Hutmode der Studis passt sich dem Wandel der Zeiten an. Schiebermützen zum Beispiel waren in den Zwanziger Jahren total angesagt. Gutes kommt eben immer wieder…
Apropos immer wieder. Warum sieht man nach zwei Tagen Feurs eigentlich immer so aus? Weil man sich nur die Hände eingecremt und irgendwann die Ärmel hochgekrempelt hatte, darum.
Apropos Aussehen. Endlich mal eine Situation, in der ich nicht in die Luft gehen würde.
Apropos in die Luft gehen: Hier fliegen Fergie und ich mal eben mit der Remo zum Tanken nach St. Etienne-Buthéon, auch liebevoll Beton genannt.
Apropos Beton: Auf dem Vorfeld können wir diese Feuerwehrparade bewundern. Ein schmucker kleiner Airport ist das.
Apropops schmuck: Ist sie nicht prachtvoll, unsere Remo? Jetzt aber schnell getankt und zurück zum Einsatz.
Apropos Einsatz: Den zeigte die FVA auch, als dieser nette Pilot aus den Niederlanden mit seiner Cessna einen Platten hatte. Wir konnten dem guten Mann tatsächlich wieder in die Luft helfen.
Apropos gut: Das gute Wetter sorgte für ein paar prächtige Sonnenuntergänge überm Schneeberg.
Apropos Sonne: Das morgendliche Brötchenholen in Feurs noch vor Sonnenaufgang gehörte für mich immer zu den schönsten Momenten des Fluglagers (gehörte, denn seit 2012 liefert der Boulanger unseres Vertrauens das Backwerk frei Halle).
Apropos schöner Moment: Dieser Blick in die aufgehende Sonne über der Loire-Brücke war ein ziemlich schöner Moment. Wie man am Himmel sieht, war ein Kollege sogar noch früher wach…
Apropos Himmel: Der vielleicht schönste Flug der vergangenen Jahre war eine Ehrenrunde mit einer Leih-Dimona zusammen mit Phips zum Schneeberg, will sagen: Pierre-sur-Haute. Im Abendlicht umkreisten wir die Wetterstation…
Apropos Abendlicht: Gibt es etwas Großartigeres als einen Sonnenuntergang über den Wolken? Erinnerte mich an die Abendlandung in Moline-Quad City auf dem Kanada-Flug 2001.
Feurs 2011, die Ausbeute: Neun Segelflugstarts, rund dreieinhalb Stunden in der Luft. Paar Motorsegler-Platzrunden und der Flug in den Sonnenuntergang. War mehr als okay alles.
Take-off Stall
An der US-Luftwaffenbasis Bagram in Afghanistan ist am Montag eine Boeing 747-400 unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Ein zufällig entstandenes, ziemlich spektakuläres Amateurvideo zeigt die Maschine, die im Steigflug abkippt, auf den Boden schlägt und in einem Feuerball aufgeht.
Keines der sieben Besatzungsmitglieder überlebte das Unglück. Mehr Informationen zum Absturz gibt es auf der Webseite des Aviation Herald. Demnach hatte die Maschine fünf Militärfahrzeuge an Bord. Angeblich soll der Kapitän verrutschte Ladung gemeldet haben. Einen militärischen Angriff schlossen die US-Behörden denn auch aus, auch wenn die Taliban einen „Abschuss“ der Maschine vermeldeten. Das Video zeigt indes auch keine Spuren etwa einer explodierenden Rakete – Ursache scheint ein klassischer Strömungsabriss im Steigflug gewesen zu sein.
Laut Avherald handelte es sich um die N949CA der National Air Cargo, also eine zivile Frachtmaschine, die im Auftrag des US Mobility Command flog. Über die Google-Bildersuche finden sich viele Fotos der Maschine in ihrer auffälligen, silber-blauen Lackierung.
Mitfahrgelegenheit I
Wo in Aachen ich sie absetzen soll, frage ich die beiden Mitfahrer mit dem arabischen Nachnamen: Europaplatz oder Bahnhof Rothe Erde? Schulterzucken. „Wo wollen Sie denn hin in Aachen?“ – „Antoniusstraße“. Alles klar. Vom Europaplatz aus dürfte der Fußweg weniger, äh, kräftezehrend sein.
Easter Work
Wieder ein paar alte Beiträge geschaufelt. Wie war das noch, 2008 in Ornbau?
Moorbraun in Ornbau I: die Anfahrt
Moorbraun in Ornbau II: die Halle
Moorbraun in Ornbau III: die Autos
Moorbraun in Ornbau IV: der 111er
Moorbraun in Ornbau V: die Beschilderung
Moorbraun in Ornbau VI: das Leben
Moorbraun in Ornbau VII: die Leichen
Moorbraun in Ornbau VIII: der Abschied




