„Streber!“ rief mir die nette Fotografin vom Fotostammtisch Eifel im Spaß zu, als ich vorhin beim Treffen im „Bodega“ Imgenbroich nicht widerstehen konnte – und in einer Trinkpause mit dem neuen Minolta 1.2 58mm kurz eine pollensaugende Schwebfliege auf einer Blume anvisierte. Und eigentlich hatte sie recht. Aber dieser herrlich cremige Hintergrund… wenn mein Objektiv ein Ölgemälde anfertigen möchte, wer bin ich, es davon abzuhalten?
Goldjunge
„Eine Besonderheit des Hauses Löwenstein ist die Figur des heiligen Nepomuk in der Nische unterhalb des Ecktürmchens; sie stammt aus dem Jahr 1747 und erinnert an den böhmischen Kleriker Johann von Nepomuk.“ (Wikipedia)
Meanwhile, in Aachen
Ich weiß, ein eher lamer Beitrag.
(Mehr über die südamerikanischen Paarhufer vom Schellartshof hier.)
Abendlektüre
Es geht doch nichts über ein gutes Buch zu später Stunde. 1200 Jahre alter bibliophiler Heiliger mit 1000-jährigem Hildesheimer Rosenstock am Aachener Dom.
Kuckuck
Der Wahnsinn hat ja bekanntlich viele Gesichter, aber nachts um 0.45 Uhr die Figuren am Aachener Puppenbrunnen zurechtzudrehen, um sie anschließend mit der Handykameraleuchte anzuleuchten, ist schon ein ganz spezielles davon.
Das neue Alte
Es ist weder so knackscharf wie das Canon FD 50/1.4, mit dem ich gestern das Fahrrad fotografiert habe. Noch hat es so einen leuchtend schönen Farbkontrast wie sein jüngerer Bruder, das Minolta MD 1.7/50, mit dem ich damals beim Thailänder den „Whow-Moment“ meines ersten Altglas-Fotos erlebt hatte. Und wenn irgendwelche Lichtquellen ins Bild strahlen, würfelt es Unmengen von bunten Sechsecken quer durchs Foto, weil die Vergütung seiner Gläser auf dem technischen Stand von vor einem halben Jahrhundert ist.
Das Minolta MC Rokkor-PF 1.4/58mm, vorgestellt 1968 (mehr dazu bei Artaphot.ch), ist bei voll geöffneter Blende arg flau und kontrastarm (die Fans nennen es „duftig“); man muss schon ordentlich runterblenden auf F5.6 oder gleich F8, damit halbwegs scharfe Bilder entstehen. Für Porträts dürfte diese Charakteristik noch brauchbar sein, ansonsten gibt es natürlich jede Menge besseres Glas im Regal. Warum ich für diesen Oldtimer gerade 50 Euro bezahlt habe? Warum ich ihm einen eigenen Blogbeitrag widme?
Es ist die Haptik. Dieses butterweiche Gleiten des Fokusses. Das leichte, präzise Klickern des Blendenrings. Schon das Abziehen der sanft, aber fest sitzenden Schutzkappe mit dem altmodischen Schriftzug ist ein Genuss. Da sind nur Metall und Glas in vollendeter Harmonie. Kein Plastik, kein Gummi, solche Materialien wagte ein aufstrebender Premiumhersteller vor einem halben Jahrhundert seinen Kunden nicht anzubieten. Dazu der so gut wie neuwertige Zustand – noch nie hat es mich so begeistert, an einem Objektiv herumzuspielen. So und nicht anders muss es sich anfühlen, ein Foto zu machen – Zeremonie statt Knipserei.
Das neue Alte ist ein bisschen zart, will ein bisschen liebevoll bedient sein, vielleicht auch im Ergebnis mit etwas mehr Nachsicht beurteilt. Manche mögen es eine eher schwache Linse nennen. Ich nenne es: duftig.
Weißes Rad
Es war ein wirklich netter Abend beim Kreativen Stammtisch von Social Media Aachen in der WG, aber nach fast drei Stunden und dem dritten Bier zog es mich schließlich nach Hause. Doch als ich mein Fahrrad aufschloss, fiel mein Blick auf das.
Gute Fotos müssen weh tun, sagt mein Freund Andreas. Und manche Fotos kann man nur einmal im Leben schießen, sagt sein Freund Marc. Also krebste der Schreiber dieser Zeilen, obwohl sein linkes Knie nach einer Bänderzerrung fies schmerzt, noch gut eine Viertelstunde lang im verdämmernden Licht des Mittwochabends vor dem Justus K. über den Bürgersteig, um ein halbwegs brauchbares Bild dieses wunderschönen Mika Amaro Single Speed mit Riemenantrieb in Pearly White auf den Sensor zu bannen. Ein modern-klassisches Gegenstück zum altmodisch-klassischen roten Rad von Leipzig, das vielleicht mein heimliches Lieblingsfoto überhaupt ist.
Bommelblumenburg
Burg Frankenberg, Aachen.
Hafengeburtstag I: Das große Auslaufen
(Alle Fotos: Sony A7II mit Minolta MD 4/70-210)
Klenkine
Na, wo in Aachen kratzt sich diese Dame am Kopf?