Desaster

Es ist wirklich eine Hiobsbotschaft, was heute Morgen im W123-Forum steht: Die Werkstatt von David Bothen in Bottrop ist abgebrannt. Verloren sind diverse Youngtimer und das riesige Teilelager („ca. 100 Armlehnen alleine“). Einziges Glück im Unglück – zumindest David ist außer einer leichten Rauchvergiftung offenbar nichts passiert. Bilder vom Feuer, das nach ersten Angaben durch Arbeiten in einer benachbarten Werkstatt ausgelöst wurde, gibt es bei Blaulichtreporter, ebenso ein Video (da war aber ein Reporter fleißig).

Die Szene ist zu Recht geschockt (1, 2). Bothen ist seit Jahren als ebenso kenntnis- wie hilfreicher Altmercedesexperte bekannt, war mit zahlreichen Restaurierungsaktionen in Fachmagazinen vertreten, sein Teilelager war legendär. Für die Youngtimerszene ist es ein rabenschwarzer Tag. Und David steht ohne Werkstatt, ohne Lager, ohne Werkzeug, vor den Trümmern seiner Existenz. Schon kursieren erste Spendenaufrufe im Netz.

Seit Jahren hatte ich mir vorgenommen, endlich mal selber hinzufahren, um nach Einlagen für die Innenverkleidung des Coupés – beige, kariert, ohne Fensterkurbellöcher – zu gucken. Zu spät. Wie viele Altbenzfahrer gerade wohl ähnliche Gedanken hegen?

Ich darf an dieser Stelle

darauf hinweisen, dass auf Ikonengold.deThe Stylish Classic Cars Webzine ein ebenso lesens- wie betrachtenswerter Bericht über die Techno Classica in Essen…

Ikonengold-TC-800

…steht, die zu besuchen vor einigen Tagen auch der Autor von Moorbraun.deThe Correctly Coloured Cars Weblog das Vernügen hatte, wie meine treuen Leser wissen (für die anderen ist hier der Link).

Ich darf ferner an dieser Stelle mit einem warmen Glimmen des Stolzes beiläufig einstreuen, dass dem Betrachter des Ikonenartikels das eine oder andere Foto darin möglicherweise bekannt vorkommen könnte.

Notgelandet. Sprit geklaut. Eingebuchtet.

Die Augsburger Allgemeine berichtete gestern in einem größeren Artikel über die Notlandung einer Cessna 150 bei Jesenwang. Der 63-jährige Pilot musste gegen 22 Uhr mit leerem Tank auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe des Platzes landen. Statt die Landung anzuzeigen und auf legalem Weg neuen Treibstoff zu organisieren, versuchte er, am nahegelegenen Flugplatz aus geparkten Maschinen Sprit abzuzapfen.

Es hatte nicht sollen sein: Die Polizei erwischte ihn noch auf dem Platz mit einem Kanister. Im Lauf der Vernehmung musste er mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden. Jetzt erwartet ihn neben einer Prüfung seiner Flugtauglichkeit auch eine Anzeige wegen versuchten Diebstahls. Beklagen darf er sich trotzdem nicht: Wer in völliger Dunkelheit ohne Sprit heil auf einem Acker runterkommt, hat sein Fliegerglück vermutlich für mehrere Jahre erstmal aufgebraucht.

Neues vom Straßenrand (3)

Eigentlich müsste dieser Artikel ja heißen: Neues aus der Kategorie „also sowas“. Als ich nämlich gestern die Heckklappe meines treuen Gefährts öffnen wollte, war da etwas, das nicht da war.

Tuev-Plakette-ab

(Wie das Nummernschild vor dem Wochenende aussah, ist hier zu sehen.)

Für den freundlichen TÜV-Mitarbeiter heute Morgen war die Sache klar.

„Die hat Ihnen einer abgeknibbelt.“

„Och. Kann die sich nicht auch von alleine gelöst haben?“

„Die Dinger kleben so bombenfest, die gehen nicht von alleine ab.“

Sprach’s und klebte mir eine. Eine Neue.

Jetzt fährt meine alte TÜV-Plakette also an einem fremden Auto durch die Kaiserstadt. Ist natürlich billiger, sich irgendwo eine gebrauchte Plakette abzuhebeln, als sich auf dem üblichen Weg eine neue zu verschaffen.

Sachen gibt’s. Vor allem in Aachen. Oder ist jemandem so etwas schon mal in einer anderen Stadt passiert? Die Redaktion bittet um sachdienliche Hinweise. Auch auf den derzeitigen Aufenthaltsort einer etwa sieben Wochen alten, runden braunen HU-Plakette.

Neues vom Straßenrand (2)

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War da nicht noch was? Ach ja, das Begrüßungsschreiben für Neubürger von der Aachener Stadtverwaltung, auch „erstes Knöllchen in der neuen Heimat“ genannt. Am Samstag lag nun endlich die amtliche Bescheinigung über meine Einbürgerung im Briefkasten.

Zur Erinnerung: Vor drei Wochen wurde der Verfasser dieser Zeilen durch eine Verkettung widriger Umstände – schuld war nur ein brennener Zwiebellaster auf der A 4 – man muss geradezu sagen: genötigt, sein Kraftfahrzeug ausnahmsweise ein einziges Mal anders abzustellen, als er es sonst als gesetzestreuer Bürger grundsätzlich immer, außerdem nur für ganz, ganz wenige Minuten, und überhaupt.

Überwachungskraft Nummer Dreihundertsoundso des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung war allerdings trotz später Stunde nicht nur auf Zack, sondern leider auch vor Ort. Ein drohend gelber Zettel unterm Wischerblatt löste Schweißausbrüche aus: Welch drakonische Strafe mögen die Stadtväter in ihrem gerechten Zorn für den frevelhaften Gesetzesbruch verhängen?

Nun die Gewissheit in der Post. Zittrige Finger rissen hektisch den Umschlag auf. Oh Gott, vom Oberbürgermeister höchstpersönlich! Unter dem amtlichem Dekret prangte das Urteil:

Ueberweisung55_gross

Hu. Man war gnädig mit dem Neuankömmling. Ich werde den Wagen doch nicht verkaufen müssen.

Damit endet die Geschichte meines ersten Öcher Knöllchens. Einbürgerung abgeschlossen, Patient lebt noch. Hoffentlich kauft sich Überwachungskraft Dreihundertsoundso was Hübsches von dem Geld.

Gasprobleme

Gestern auf dem Weg zum Joggen erstmals richtige Probleme gehabt. Der Wagen lief ruckelnd, ging immer wieder aus, beschleunigte nicht richtig, sprang nach dem Ausgehen kaum noch an.

Bin mit Müh und Not wieder nach Hause gestuckert. Dort mal die Zündkerzen angeguckt: Total verrußt. Saubergebürstet – danach fuhr er wieder.

Liegt das nun an den rund 6.500 Kilometern LPG-Betrieb? Oder daran, dass der Luftfilter schon ziemlich zu sitzt? Verfettet dadurch das Gemisch, trotz elektronischer Einspritzmengenregulierung?

Morgen kaufe ich mal einen neuen LuFi. Und neue Kerzen.

Neues vom Straßenrand

Eigentlich habe ich doch überhaupt nichts gemacht. Wenn, dann nur ganz kurz. Keine fünf Minuten, ach was sag ich, keine Viertelstunde! Auf jeden Fall nicht länger als eine Halbe. Und jetzt das.

Parkverbot61_800

Ich meine, was hätte ich denn tun sollen? Die ganze Innenstadt war voller Autos gestern Abend. Das Aachener Kreuz war dicht, wegen des brennenden Zwiebellasters auf der A4. Weit und breit war keine Parklücke mehr frei und wegen des Dauerstaus konnte ich auch nicht einfach wenden und wieder zurück. Ich musste ja nur kurz in die Wohnung, schnell eine Stulle einwerfen, und gleich wieder weiter. Leerer Bauch sucht nicht gern, logisch, oder?

Verdammt, dabei bin ich noch gewarnt worden. Die Öcher Politessen sind auf Zack, hieß es, sie sind gnadenlos und überall. Und immer – sogar noch um 19.30 Uhr.

Das ist so ungerecht. Da stehen ständig Autos an derselben Stelle, ich kann mich jeden Tag drüber aufregen. Die schreibt auch keiner auf. Und erst der Bürgersteig! Alles voller Hundehaufen. Ein Minenfeld. Man müsste sich wirklich mal beschweren. Für alles haben sie Geld.

A propos Geld. Was kommt da eigentlich auf mich zu? Fragen wir das allwissende Internet. Mein Gott, das versteht ja keiner. 35 Euro, kann das sein? Für die paar Minuten? In der Wikipedia steht, dass „bei Vorliegen besonderer Umstände wie dem Notstand“ doch gehalten werden darf. Könnte man da nicht…? Nein?

Na schön. Was soll’s. Immerhin nicht abgeschleppt, ha! Sei’s drum. Ein richtiger Mann sieht seinen Fehler ein und zahlt seine Buße, ohne die Ruhe zu verlieren. Rumjammern ist was für Weicheier. Wie bitte? Das war kein Jammern, das war ein… geistiges Auseinandersetzen mit einem Sachverhalt. Wird ja wohl erlaubt sein.

Verbuchen wir’s unter Neubürgerbegrüßung. Man ist erst wirklich zu Hause in einer Stadt, wenn man sein erstes Knöllchen unterm Scheibenwischer hatte. Also: Moin Oche!

Neues vom 1. April

Nachtrag zum Beitrag vom Scherztag: Mögen Sie Pinguine? Dann werden Sie den Aprilscherz der BBC zum 1. April lieben.

In was für einer wunderbaren Welt leben wir doch.

(Zwei Dinge kann ich mir nicht verkneifen anzufügen: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Großbritannien scheint unserem in puncto Humor einen Schritt voraus zu sein – nicht erst seit 1957, als die berühmte BBC-Dokumentation über die Spaghetti-Ernte in der Schweiz tausende von Briten dazu brachte, beim Sender nach Samen für Nudelbüsche zu fragen. Und zweitens: Dass die BBC ein eigenes Youtube-Portal betreibt, wo man sich Videos wie dieses frei und ohne Angst vor Abmahnern und klagewütigen Anwälten einbinden kann, verdient Anerkennung.)

Neues aus Australien

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Über Google lässt es sich bekanntlich immer wieder staunen. Jetzt haben die Spürnasen des Webs eine weitere Suchoption eingeführt: gDay, die Suche auf Webseiten des folgenden Tages.

Das neue Werkzeug bietet nicht mehr und nicht weniger als einen Blick in die Zukunft des Internets. Noch lässt sich kaum abschätzen, was das für die Nutzung des Webs, wie wir es heute kennen, bedeuten wird.

Wer über Google sucht, hat heute drei Möglichkeiten zur Verfeinerung: Suche im Web, auf deutschsprachigen Seiten und auf Seiten aus Deutschland. Wenn gDay hält, was es verspricht, wird in Zukunft noch eine Weitere hinzukommen: Seiten von Morgen.

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Kern der neuen Technologie ist das MATE™-Modul (Machine Automated Temporal Extrapolation), das den Google-Spidern auf Basis von gespeichertem Webcontent, ausgefeilten Analysemethoden und Wahrscheinlichkeitsrechnung eine exakte Voraussage des Inhaltes von Webseiten ermöglicht. Nachrichten von Morgen, Sportergebnisse, die nächsten Lottozahlen – dem Verbraucher eröffnen sich neue Welten. Einziger Nachteil: In der Pilotphase ist gDay nur in der australischen Google-Version verfügbar.

Trotz des Potenzials von gDay ist das erste Feedback von Test-Nutzern eher durchwachsen. Zwar berichtet ein User namens Daryl aus Victoria von einem Glücksspielgewinn, den er mit Hilfe von gDay gemacht haben will. Sally aus Western Australia ist dagegen skeptisch: „Das ist doch kalter Kaffee. Das hab ich schon gestern bei Google gelesen.“

Ob sich gDay durchsetzt und ob wir bald wirklich schon heute die Nachrichten von morgen anklicken können, wird sich zeigen, wenn die Beta-Phase abgeschlossen ist. Spätestens nächstes Jahr am 1. April.