Dieseltuning à la Landau

Eine volle Wolfi-Wellnesspackung fängt mit den Einspritzdüsen an. So sahen meine alten aus:

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Davor liegen die verkokten alten Flammscheiben. Alle, die wir aus dem Zylinderkopf rausgeprokelt haben. Die vierte Düse hatte keine. Das muss man jetzt einfach mal so hinnehmen.

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Düse Nummer vier mit festgebackenem Schmonz. Also, dafür lief der Moorbraune immer noch verdammt gut.

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So schaut die neue Wunderwaffe aus: TDis jagt man am besten mit Neunziger-Jahre-Hochtech.

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Eine einzelne Düse, wie sie in den Düsenhalter eingesetzt wird. Daneben die Düsennadel.

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Nun sind die neuen Düsenhalter eingesetzt, die Spritschläuche sind noch demontiert. Jetzt wird noch der Förderbeginn von 24 auf gut 26 Grad verstellt. Doch das ist noch nicht alles – der Doc hat ja noch mehr Pfeile im Köcher…

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Nur mit perfektem Ventilspiel bringt ein OM616 sein volles Leistungspotenzial zur Entfaltung. By the way: Hey, Ihr Baumarktölreinkipper und Altpölverfeuerer, so sieht ein sauberer Motor aus. Liqui Moly 10W40 MOS2 Leichtlauf, der Liter für fünf bis sechs Euro. Bei jedem Wechsel. Immer schon.

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Wo mehr Luft (der Moorbraune hat einen gewaltigen W126er-Schnorchel und einen K&N-Filter fürs Psychotuning), darf auch mehr Sprit. Also wird die Feinstaub Volllastfördermengenschraube – es ist die linke der beiden dort unten am Gehäuse der Einspritzpumpe – sanft umgeschwenkt: Neunzig Grad Steuerbord und dreimal AK voraus!

So, und jetzt noch ein bisschen was fürs Auge. Seit Jahren gucke ich auf einen siech darniederliegenden Drehzahlmesser (siehe Staufoto). Letztes Jahr hatte P.S. ihn mir netterweise schon mal auf Diesel umgefruckelt.

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Jetzt endlich wird er per nachgelöteter Klemme W an die LiMa angeschlossen. Das blaue Kabel an der Lötstelle ist deutlich zu erkennen. Was für ein Werk! Heute soll die Glocke werden, frisch, Gesellen, seid zur Hand…

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…soll das Werk den Braunen hegen, musst du deine Regler pflegen (Entschuldigung, ich bin schon sehr müde): Mein alter Limaregler, mein neuer Limaregler und ein Limaregler aus dem Regal. Wir wollen’s ja nicht gleich übertreiben, auch nicht beim Coupé mit é. Und: So ein Hauch Patina verleiht ja dem Auto erst richtig Charakter, auch und gerade im Motorraum.

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Aber weil man ja nie zuviel kleine Skalen und Anzeigen im Cockpit haben kann, kommt noch eine schicke kleine Druckanzeige neben die Mittelkonsole. So sieht der geschlungene Schlauch zum Spritfilter aus. [Nachtrag: Foto der eingebauten Anzeige oben!]

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Mitten beim Einfädeln der Druckleitung ruft Katgott Piesche höchstpersönlich an. Gerne lasse ich zusätzlich zur Taschenlampe auch das Licht meines Halbwissens in Sachen „Leben ohne Starrlüfter“ scheinen.

So, Leute. Gleich halb zwei Uhr nachts. Mehr Bilders und Erfahrungsbericht zur Rückfahrt nach AC gibt’s morgen. Und: Schreibt mal ein paar Kommentare!

[Überarbeitet und ergänzt am 9. und am 10. August, Links auf große Bilder ergänzt am 17. August]

Dieseltuning: Rund um den Motor

Die Leistung unseres treuen Saugdiesels lässt sich mit einigen Tricks merklich erhöhen. Mein Dieselcoupé (W123-Karosse mit 240D-Motor und Fünfganggetriebe) läuft statt der eingetragenen 143 km/h stramme 160 – sagt nicht der Tacho, sondern das GPS. Und der Verbrauch bei sparsamer Fahrt auf Langstrecke lag schon mal bei 6,8 Litern.

1. Starrlüfter ausbauen

Der stets mitlaufende Lüfter in den 4-Zylinder-Dieseln ist ein Anachronismus und seinerzeit wohl vor allem aus Kostengründen verbaut worden (und weil er auch im harten Beiruter Taxialltag nicht kaputtgeht). Fährt der Wagen, ist er überflüssig (der Fahrtwind reicht völlig aus). Im Winter und bei kaltem Motor ist er sogar schädlich, da der Motor später oder gar nicht auf Betriebstemperatur kommt. Vor allem aber frisst er Leistung – es existiert ein Diagramm, wonach das bißchen Plastik beim 240D bei Volllast unglaubliche 6,5 PS fordert. Schuld ist der Widerstand der Luftmenge, die er dann bewegen muss.

Also komplett raus damit, denn selbst im Sommer im Stau nach scharfer Autobahnfahrt steigt die Kühlwassertemperatur ohne Lüfter nur langsam an. Außerdem hat man so auch gleich viel mehr Fingerfreiheit beim Ventileeinstellen (siehe unten). Nach dem Abschrauben des Lüfters müssen die vier Schrauben, die ihn bisher gehalten haben, durch kürzere ersetzt und diese wieder eingeschraubt werden, sonst fliegt vorne alles auseinander. Einige Motoren haben noch eine zusätzliche massive Distanz-Aluscheibe: Die kann natürlich mit raus. Man braucht vier Schrauben 8 x 12 oder 8 x 15 zum Einschrauben. Sprengring muss nicht sein, schadet aber auch nicht. So sieht das Ganze dann aus:

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Man sieht: Die Lücke, die er hinterlässt, ersetzt ihn vollkommen.

a) Alternative 1: Viscolüfter
Eine Alternative zum Starrlüfter ist ein Viscolüfter, wie er auch von Mercedes selber bei den „edleren“ Modellen und den 124ern verbaut wurde. Dabei schaltet sich der Lüfter über eine temperaturgesteuerte Flüssigkeitskupplung zu, wenn das Kühlwasser zu heiß wird. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Lüfter von Luft angeströmt wird – also unglaublicherweise nicht im Stau!

b) Alternative 2: Elektrolüfter
Ein Elektrolüfter ist deshalb wohl die beste Lösung. Er schaltet sich entweder über einen Thermofühler automatisch bei Überhitzung zu oder/und wird manuell vom Fahrer angeschaltet (es geht übrigens auch beides parallel!).

Man die temperaturgesteuerte Elektrokupplung analog zu der des M102-Motors verbauen. Der Temperaturfühler muss dann nachgerüstet werden. Er sitzt beim M102 oben im Zylinderkopf und schaltet bei 100 Grad zu und bei 95 Grad wieder aus. Solche Fühler, z.B. von Behr, sind im Zubehörhandel für 15-20 Euro und in diversen Grad-Abstufungen zu haben.

Geeignete Einbauorte für den Fühler sind:
– das Thermostatgehäuse. Dort ist genug „Fleisch“ gelassen worden, um ein entsprechendes Gewinde einzuschneiden;
– der obere Kühlwasserschlauch. Dafür wird der Schlauch durchtrennt. Der Fühler wird dann in ein passendes Stück Metallrohr eingesetzt (so etwas baut z.B. ein Heizungsbauer). Das Rohr wird zwischen die Enden des Wasserschlauchs gesetzt;
– eine der drei seitlichen Bohrungen für den Temperaturfühler des Kombiinstruments (sitzen in der Nähe der Glühkerzen);
– einige wenige 300er haben auch eine Blindmutter im Flansch des Ausgangs aus dem Kopf;
– man könnte auch die Wasserablass-Schraube des Blocks verwenden, die ist im Bereich des Anlassers versteckt.

Zum Lüfter: Der originale Mercedes-Zusatzlüfter für die Klimaanlage (wurde in diversen Modellen verbaut, unter anderem W123 und 190er) passt wunderbar mit der gleichfalls originalen zweiten Strebe vor den Kühler.

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Wer kein Spenderfahrzeug mit zweiter Strebe findet, kann auch eine serienmäßige rechte Strebe nehmen und deren kleine Haltestrebe nach hinten abflexen. Der Lüfter lässt sich einfach mit Schlauchschellen an den Streben und unten an der Kunststoff-Traverse hinter der Stoßstange befestigen.

Generell eignen sich aber alle möglichen Elektrolüfter vom Schrott, etwa vom Opel Vectra. Es sind eh meist Standardteile von Bosch & Co. Der Standardlüfter der W126er S-Klasse ist übrigens zu groß.

Für den Schalter im Innenraum bietet sich einer der Standard-Kippschalter aus der Mittelkonsole an, etwa einer für Fondbeleuchtung oder Zusatzfanfare.

2. Moderne Einspritzdüsen

Einspritzdüsen sind Verschleißteile. Mit der Zeit verschlechtert sich das Spritzbild und der Öffnungsdruck nimmt ab. Etwa alle 80-100.000 Kilometer sollte man seinem Wagen einen Satz neuer Düsen gönnen. Sie senken den Verbrauch und erhöhen die Leistung. Ein anderes, härteres Motorengeräusch ist dabei durchaus normal.

Moderne Einspritzdüsen unterscheiden sich stark von ihren Vorgängern aus der Bauzeit der W123. Die Technik hat seit den Siebzigern gewaltige Fortschritte gemacht. Erst in den letzten Diesel-123er wurden Einspritzdüsen verbaut, die dem aktuellen Stand noch halbwegs entsprechen.

Der richtige Düsentyp ist DN0SD261 (die offizielle Austauschdüse von Mercedes für alle OM61x) oder DN0SD265 (fast identisch), beides sogenannte Flächenzapfen-Düsen mit Vorstrahl. Beim Vorstrahlverfahren wird eine kleine Menge Kraftstoff vorab in die Brennkammer gesprüht, was die Verbrennung verbessert.

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Das Werkstatthandbuch von Mercedes-Benz empfiehlt bei Dieselbetrieb einen Düsenöffnungsdruck von 125 bar bei Saugdieseln. Beim Betrieb mit Pflanzenöl kann der angehoben werden auf bis zu 130-150 bar, dadurch wird das zähere Pöl feiner zerstäubt. Wolfi empfiehlt bei reinem Pölbetrieb 150 bar für die Sauger und bei reinem Dieselbetrieb 145 bar beim Turbo.

Unter Pöl-Optimierung fällt auch das Vorverstellen des Förderbeginns der Einspritzpumpe bis an die obere Toleranzgrenze. Wer 150 bar im Sauger fahren will, muss 5 Grad vor den Sollwert und eine halbe Umdrehung an der Volllastschraube machen: von 24 Grad (220D, 240D, 300D) bzw. 26 Grad (200D) um 1-2 Grad (Copyright dieselcoupe.de ;-)).

3. Moderne Vorkammern

Der OM616 aus dem MB100-Lieferwagen leistet 75 statt 72 PS. Die 3-Mehr-PS entstehen durch Schrägeinspritzung, also einer geänderten Vorkammergeometrie mit dazu passenden Glühkerzen und Düsen. Dabei wird der Treibstoff in schrägem Winkel eingespritzt, verwirbelt besser und verbrennt so effektiver. Neben stabilerem Leerlauf ist auch eine HC-Senkung im Abgas zu spüren. Die Glühkerze ist verkürzt, dadurch kommt es zu einer besseren Verwirbelung in der Vorkammer.

Die Vorkammern kosten ca. 60 Euro pro Stück und sind nur bei „leistungsgesteigerten“ Motoren mit kleinem Glühkerzenloch verwendbar. Leider nicht für Zugstarter und Motoren mit M18er-Glühkerzenlöchern – bei diesen müsste dafür der ganze Zylinderkopf getauscht werden.

4. Erhöhung der Volllastfördermenge

„Eine Dreivierteldrehung an der Schraube macht aus dem 200D einen 240er“, schrieb mal jemand. Wer sie dagegen zu weit aufdreht, kann mit Druck aufs Gaspedal eine hübsche schwarze Wolke im Rückspiegel erzeugen (weshalb das Pflanzenölforum auch von der „Feinstaubschraube“ spricht). Erkauft wird die Mehrleistung (sofern denn noch eine herauszuholen ist) durch entsprechend mehr Verbrauch – Chiptuning mit dem Maulschlüssel sozusagen.

Eingestellt wird nach Abnehmen des hinteren Gehäusedeckels der Einspritzpumpe an der kleinen federdruckbeaufschlagten Schraube unten links.

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Vorsicht beim Abnehmen des Deckels, es kommt Motoröl raus. Diese Änderung gilt nicht für Zugstarter, da liegt die Schraube außen zugänglich an einer anderen Position:

https://www.dieselcoupe.de/pics/M-pumpen-regler.JPG

5. Gewebeluftfilter

Eine simple Tuningmaßnahme am Motor ist der Austausch des serienmäßigen Papierluftfilters gegen einen sogenannten Gewebe-, Leistungs- oder Sportluftfilter (nicht zu verwechseln mit Schaumstoff-Filtern). Durch höheren Luftdurchsatz wird ein Leistungszuwachs von bis zu 2 PS sowie eine Verbrauchsminderung versprochen. Im Forum finden sich auch Berichte über 0,5 Liter Minderverbrauch.

Weniger umstritten als solche Angaben ist die Kostenersparnis auf lange Sicht gegenüber Wegwerffiltern. Skeptiker befürchten allerdings eine schlechtere Filterleistung, die insbesondere den empfindlichen Turboladern zusetzen soll.

Bekannte Anbieter sind K&N, JR und Green Filter. Zumindest K&N hat oder hatte auch mal Ölbadluftfilter im Programm, wie sie auch in den älteren 123er-Dieseln verbaut waren. Ob auch welche für Mercedes angeboten werden, weiß ich nicht. Bei Ebay werden neue K&N-Filter für rund 65 Euro gehandelt (Stand 2005), JR ist etwas billiger. Auch A.T.U. hat Gewebefilter im Programm.

6. Luftansaugtrakt

Die serienmäßige Ansaugtröte am Luftfilterkasten endet knapp hinter dem heißen Kühler – das ist suboptimal, denn jeder Motor läuft am besten mit kalter Luft (warme Luft dehnt sich aus, die Sauerstoffdichte nimmt ab). Zudem lässt das offene Rohr Spritzwasser, Dreck und Streusalz von vorne in den Filterkasten, weshalb dieser gerne von innen rostet und man schon mal kleine Steinchen darin findet.

Eine Verbesserungsmöglichkeit ist der Einbau einer „Staubsaugerdüse“, wie sie die 300er und 300er-Turbodiesel hatten. Sie sitzt oben auf dem rechten Scheinwerfer und zieht die Luft durch den schmalen Spalt zwischen Scheinwerfer und Motorhaube. Die vom 300TD ist etwas breiter.

Wem dieser paarmillimeterhohe Schlitz zu schmal vorkommt, der nehme den flexiblen Ansaugschlauch vom 300er (kostet rund 3 Euro) sowie eine Luftdüse vom W126 (oder 190D), stecke beides zusammen und befestige die Düse mit Kabelbindern seitlich zwischen Kühler und Scheinwerfer. Bei der 190D-Düse können sogar die Lamellen der Kühlerzarge davor dranbleiben, dafür ist diese aber nach vorne offen und lässt so Spritzwasser, Dreck und Streusalz von vorne ein. So sieht eine W126-Düse aus:

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Wie man sieht, greift diese gewaltige Röhre wunderbar um den Kühler herum und ist nach vorne abgeschirmt.

Noch etwas: Um die Hitzeabstrahlung des Auspuffkrümmers zu verringern, wird dieser im Leistungssport gelegentlich mit Hitzeschutzband umwickelt. Ist vielleicht bei unseren Dieseln auch nicht ganz von der Hand zu weisen, schließlich sitzt der Filterkasten thermisch ungünstig direkt über dem Krümmer.

7. Hardcore: Lichtmaschine abschalten

Wer schon mal versehentlich mit abgezogenem Lima-Stecker gefahren ist, wird sich über die muntere Mehrleistung gefreut haben (jedenfalls, bis die Batterie leer war). Es sollen rund 2 PS sein. Der Effekt lässt sich auch künstlich erzeugen, indem der Lima der Erregerstrom abgeklemmt wird, also das Ladekabel der Lima über einen Schalter vom Stromkreislauf getrennt wird. Dann läuft sie nur noch mechanisch mit.

Da man solche Vollleistung eigentlich nur beim Beschleunigen oder sonstiger Vollgasfahrt braucht, bietet sich eine Aktivierung über den Kickdownschalter der Automatik dafür an. Er lässt sich auch bei Schaltfahrzeugen leicht unters Gaspedal klipsen. Insgesamt dürfte das allerdings eine Aktion für erfahrene Bastler sein, zumal es hier um elektrische Feinheiten (Erregerstrom usw.) geht.

8. Hardcore II: Elektrische Servo- und Wasserpumpe

Auch für Fans: Ersatz der serienmäßigen Servolenkung durch eine elektrische Servopumpe. Eine Idee von Jojo_ aus dem Forum.

Auch die Wasserpumpe lässt sich wie bei modernen Motoren durch ein elektrisches Bauteil ersetzt, das nur bei Bedarf mitläuft.

9. Weltraumöl (…“Fusseltuning“)

Der Vollständigkeit halber, und weil ein Dieselfahrer den Spott nicht scheut: Die Hersteller vollsynthetischer Motoröle mit niedriger Viskosität versprechen natürlich auch Wunderdinge in Sachen Spritersparnis und dem Wuchs zusätzlicher Zylinder. Wer sind wir, dies zu bestreiten und uns Post irgendwelcher Konzern-Anwälte einzufangen. Angesichts der eher kurzen Ölwechselintervalle unserer Aggregate ist der Griff zum 0w50 mit NASA-Freigabe aber schon allein aus wirtschaftlicher Sicht… oh Gott – das gibt wieder eine Ölsortendiskussion… [BEITRAG GESCHLOSSEN]

10. Hubraum statt Spoiler

Wenn der alte 200D nach diversen Erdumrundungen doch endlich in den Dieselhimmel entschwoben ist – warum nicht die Gelegenheit nutzen und gleich einen größeren Motor einbauen? 200D und 240D ähneln sich äußerlich so sehr, dass sie selbst von Fachleuten kaum zu unterscheiden sind. Der Umbau dürfte so unkompliziert sein wie kaum ein anderer (solange es jeweils wieder ein Zug- bzw. Schlüsselstarter ist). Sogar die Chance auf’s H-Kennzeichen ist zumindest nicht völlig verschlossen.

Der 220D mit seinen 60PS als Alternative zum 200D mit 55PS lohnt die Mühe des Umtragens in den Papieren kaum. Da ist der 60-PS-200D die bessere, weil H-Kennzeichen-fähige Wahl.

Ein aufwändigerer Umbau – wegen des längeren Motorblocks – ist der Auftstieg zum Fünfzylinder-300D oder 300er-Turbodiesel.

(Text im November 2010 etwas überarbeitet. Wenn Euch diese Infos genutzt haben, sagt eure Meinung oder fügt Ergänzungen an in den Kommentaren.)

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Meeting in Münster

Es geht wieder auf Tour. In Münster lockt das Jahrestreffen der Interessengemeinschaft Mercedes-Benz. Mit großem Abschlussaufstellung vor dem Schloss – und damit, wie Boert in seiner Einladung schreibt, ein „passender Zeitpunkt also, um sich ne MAL aus nem Gullwing zu besorgen“. Keine Frage, da muss man hin.

Mit Steffen 200D treffe ich mich zunächst in Warendorf mit Boert und zwei Michaels. Erst wird noch der Autoverwertung Kisse in Freckenhorst ein Besuch abgestattet, dann geht es ab nach Münster, wo zunächst bei Burger King gespachtelt wird. Dann treffen wir Roman aus Hamburg samt Begleitung.

Das Zusammenkommen der MBIG mit abschließender Parade vor der Universität ist eigentlich eine Edelveranstaltung für Flügeltürer, Adenauer und ähnlich herrschaftliche Gefährte. Wir Fußvolk dürfen unsere mehr oder weniger gepflegten Alltags-Youngtimer trotzdem am Rande der Wiese mit dazustellen.

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Eine durchaus angemessene Kulisse für das Coupé mit é. Neben ihm parkt Romans Liasgrauenr.

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Auf der Hutablage das Kissen mit dem Gesicht vom silbernen Dieselstern und, natürlich, eine Flasche feinster Holstensegen. Nur die noch unlackierten Radkappen stören das Bild etwas.

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Bei so einem Treffen kann man viele gute Ideen klauen Anregungen aufnehmen. Zum Beispiel die Blumenvase am Armaturenbrett…

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…der zeitgenössische Hutablagenschmuck

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…und, äh, nein, das lassen wir lieber bleiben. Auch wenn es bei unserem Bio-Treibstoff tatsächlich stimmt.

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Der Wagen passt allerdings zum Aufkleber. Bleibt dieses Fahrzeug einmal liegen, kann es nur mit einer Goldkette abgeschleppt werden.

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Diesen Rat der Firma Gasolin beherzigen W123-Diesel-Fahrer tagtäglich.

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Es geht doch nichts über einen schicken 107er-SLC. Mein Traum. Na gut, vielleicht nicht in dieser Farbe.

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Pontonfahrer sind ein ganz, ganz eigenartiges Völkchen. Naja, immerhin passt der Feuerlöscher zur Wagenfarbe.

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Und ich dachte immer, Pontons wären in Puncto Seriosität die Steigerung von Heckflossen.

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Weit gefehlt…

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Sagte ich schon, dass Pontonfahrer ein ganz, ganz eigenartiges…?

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Okay, es scheint sich um einen Werbeträger zu handeln…

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…aber ob der TÜV das hier noch entschuldigt?

Nach einem erfüllten Tag geht es schließlich – im, Zitat Roman: „schlechtesten Wetter der Welt“ – wieder heim nach Bielefeld.

Neues aus der Welt des Datens

Nicht der Datenwelt, sondern der Dating-Welt. Ein guter Freund, nennen wir ihn P., hat sich in einer Online-Singlebörse eine potenzielle Lebensabschnittsbegleiterin ausgeguckt. Jetzt soll die Nacht in den ersten Mai den Rahmen bilden für den ersten Kontakt im First Life. Zu dem natürlich noch ein paar Anstandsfreunde mitgenommen werden, Mann kann ja nie wissen.

Lauschig die Nacht, romantisch die Erwartungen, die beinahe greifbar über Aachens Amüsiermeile hängen. Es wimmelt von alkoholisierten Frisch-Abiturienten und aufgebrezelten Mädchen in nicht immer vorteilhaften weißen Hosen. Durch das Gewusel kämpft sich die Gruppe um P. die Pontstraße hinauf zum fernmündlich arrangierten Treffunkt. Vorneweg erkundet der Schreiber dieser Zeilen als Friend-Scout unauffällig das Terrain. Da, vor dem Grill, das müssen sie sein.

„Uh-oh“, murmelt das Unterbewusstsein, und wenn es das beim ersten Blick auf jemanden tut, wird auch dem Verstand klar: Hier haut etwas nicht hin, hier läuft etwas mächtig schief. Was jetzt? Sagt man etwas? Lässt man das Unheil seinen Lauf nehmen?

Nach einem etwas steifen Begrüßungs-Handshake zwischen den beiden einsamen Herzen und ihren jeweiligen Begleitern wird eine Szenebar angesteuert. Und dort wird schon nach den ersten Gesprächsansätzen allen Beteiligten unbarmherzig klar, dass nicht sein wird, was gewollt war. Da bedarf es gar nicht der beiden Gläser Mineralwasser der Damen, die den knallbunten Cocktails der Herren auf dem Tisch vorwurfsvoll gegenüberstehen. Starre Blicke flattern zu den jeweiligen Sekundanten: Tu was! Hol mich hier raus! Die Helfer fahren ihre Beteiligung an der Konversation auf das absolute Minimum herunter. Bloß keine Verlängerung provozieren.

Immerhin: Der gescheiterte Anbahnungsversuch wird mit Anstand durchgezogen. Schließlich signalisiert die Begleiterin der Dame unendliche Müdigkeit, oh, dann muss ich auch jetzt los, die hat meinen Schlüssel, tschüsschen, wir mailen uns.

Puh.

Den solcherart Sitzengelassenen bleiben zwei halb getrunkene Coladas und die Erkenntnis, dass man auch auf dem selben Planeten in verschiedenen Welten leben kann. Wenn auch ein trügerisches Internet die Distanz zwischen ihnen manchmal so klein wirken lässt.

Glücklichsein mit Pflanzenöl

Eine kleine Anleitung

  • Beim freundlichen Kfz-Zubehörhändler einen Dieselhauptfilter kaufen (etwa 7 Euro) sowie einen Vorfilter (etwa 1,49 Euro). Einen 22er-Maulschlüssel zum Wechseln des Ersten (hey, keine Garantie, messt vorher nach!!) und einen Kreuz- oder Schlitzschraubenzieher zum Tausch des Zweiten organisieren. Alle vier Gegenstände gut erreichbar im Wagen deponieren. Vielleicht das Wechseln mal üben, damit das schnell über die Bühne geht, zumal es mit Sicherheit im Ernstfall regnet und man ein nörgelndes Weib im Wagen hat.
  • Zum Supermarkt des Vertrauens fahren. Drauf achten, dass der Tank höchstens halb oder viertelvoll ist, weil man sonst nicht wirklich mischen kann. Pflanzenöl kostet eigentlich flächendeckend 75 85 Cent. Einen Kasten davon käuflich erwerben. Den Inhalt in den Tankstutzen einfüllen, möglichst keine Plastikringe in die Öffnung flutschen lassen (wär aber auch kein Grund, den ADAC zu rufen – wir haben ja ein Sieb da unten). Die Blicke der anderen Kunden standhaft ignorieren. Ganz selbstverständlich tun.
  • Fahrzeug anlassen. Finger in die Ohren stecken, falls der Motor zerknallt.
  • Da nichts zerknallt, Finger zögerlich aus den Ohren nehmen. Ein paar Minuten warten, bis das flüssige Gold den Motorkreislauf geflutet hat. Der Motorlauf wird sich eventuell leicht verändern. Am Auspuff schnuppern. Komisch, Pommes duften anders. Der Benz riecht eher angebrannt.
  • Vorsichtig anfahren. Mit nervösem Abzugsfinger auf dem Warnblinker, falls man mal plötzlich mit lichterloh brennendem Motorraum rechts ran muss.
  • In den Folgetagen häufiger mal hektisch das Radio ausdrehen, weil „da so ein komisches Geräusch“ war. Ist aber nie was. Der Endorphinspiegel im Blut steigt auf ungeahnte Höhen. Ungläubig realisieren, dass man sich soeben aus einem der grundlegendsten Zwänge der Industriegesellschaft ausgekoppelt hat: dem Ausgeliefertsein an die Ölkonzerne. Der Blick auf die Preisaushänge der Tankstellen löst schamhaft wahrgenommene Schadenfreude aus.

Die vier Hauptargumente gegen Pöl sind ja auch:

1. Sowas hab ich ja noch nie gehört!
2. Wenn das so gut funktionieren würde, warum macht’s dann nicht jeder?
3. Sie wissen aber, dass das illegal ist, was Sie da tun?
4. Sehr umweltfreundlich ist das aber nicht, mit den ganzen Plastikflaschen!

Die Antworten:

Zu 1: Selbst schuld. Wer bin ich, jemanden zu seinem Glück zu zwingen?

Zu 2: Keine Ahnung. Leute sind halt komisch. Warum lassen sich plötzlich Millionen von Frauen nahezu identische, potthässliche Tattoos auf den Steiß tätowieren?

Zu 3: Das verwechseln Sie mit Heizöl, guter Mann. Aber wo wir schon dabei sind, darf ich mal einen Blick in Ihre letzte Steuererklärung werfen?

Zu 4: Klar, es ist viel umweltfreundlicher, 60 Kilo unersetzliche fossile Brennstoffe gleich komplett zu verbrennen und dabei kräftig Giftstoffe in die Atmosphäre zu blasen (und den Mineralölkonzernen die Kassen zu füllen), als 60 Kilo nachwachsende, CO2-neutrale Biomasse zu verfeuern und 1 Kilo Plastifklaschen ins Recycling zu geben (und den Rapsbauern um die Ecke zu unterstützen).

Und damit endet diese kleine Geschichte. Ich müsste noch anfügen, dass ich nicht weiß, ob die uralten Glühkerzen aus den Siebzigern (die mit der Drahtwendel) wirklich gut bei Pöl zünden. Ich hab moderne Bosch Duratherms drin, die verkürzen auch die Vorglühzeit mächtig. Dazu ein Nachglührelais, das die ersten drei Minuten die Kerzen weiterglühen lässt. Das erleichtert die Kaltstartphase ungemein, insbesondere bei Pöl. Ein Nachglühset mit vier Kerzen und Relais kostet übrigens etwa 85 Euronen.

Es mag aber auch ohne gehen – man merkt das ja beim Starten. Dass er mit Pflanzenöl etwas schwerer anspringt, ist normal. Nach ein paar gefahrenen Metern sollte er schnurren wie immer.

Ach ja, Filterwechsel ist nicht verpflichtend: Ich fahr jetzt schon seit fast 10.000 Kilometern immer noch mit den ersten Filtern, tanke aber auch nur Lebensmittelöl aus Einliterflaschen. Alle weiteren Umbauten (Wärmetauscher, Elektro-Vorheizer usw.) sind meines Erachtens Luxus, auch wenn ich meinem QP aus Spaß an der Bastelei nach und nach das eine oder andere davon gönnen möchte, etwa dickere Spritleitungen.

So langsam glaube ich, ich sollte mal einen dieser so beliebten Disclaimer einfügen: Alle Angaben wie immer ohne Gewähr. Pöl kann Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung schweren Schaden zufügen. Pöl tötet. Nach dem neuen EU-Recht kann ich keine zweijährige Gewährleistung für gelieferte Informationen übernehmen. Keine Haftung für dritte Zähne. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)

[Originaltext geschrieben 2006 für die Database des W123-Forums]

Sternenträume in Nepal

20. September. Der Benz steht für vier Wochen bei Holger M., dem Freund von Marion R., während ich in Nepal über die Gebirgspfade stapfe oder auf Elefantenrücken durch krokodilverseuchte Flüsse getragen werde.

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Kyanjin Gompa am Ende des Langtang-Trecks auf etwa 4200 Meter Höhe.

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Selbst im Hochgebirge wird deutsches Backwerk („German Bakery“) geschätzt. Oder was man dort dafür hält…

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Das Innere einer Gompa, eines tibetischen Gebetshauses.

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Das Dorf Thulo Syabru am Beginn des Langtang-Trecks.

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In die Hauptstadt Kathmandu fahren Busse wie dieser. Wenn sie nicht an erdrutsch-unterspülten Matschwegen über Abgründen festhängen. Wie dieser.

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In Nepal ist der beste Platz in einem Bus oft auf dem Bus. Hier ist besonders gut zu erkennen, dass der indische Tata von einem Mercedes-Lastwagen abstammt. Man beachte den schönen Spruch: „Slow Drive – Long Life“ auf der Stoßstange. Gerne genommen wird auch „My Pride – My Nepal“. Über den Türen steht grundsätzlich aufgepinselt: „Well come“, fast immer getrennt geschrieben.

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Auf dem Dach zu sitzen kann allerdings auch Nachteile haben. Wenn das Fahrzeug zum Beispiel auf eine von maostischen Guerilla gelegte Tellermine fährt. Oder der Fahrer die Kurve nicht ganz kriegt.

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Und hier das andere Nepal: Elefantenreiten im Chitwan National Park in der Terai-Tiefebene. Im Fluss Krokodile, im Dschungel Nashörner und Riesenschlangen.

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Das Terai erinnert ohnehin eher an Afrika als an den Himalaya. Die Häuser sind traditionell aus Lehm und Flechtwerk gebaut.

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Auch in Kathmandu ist Stuttgarter Altmetall ein vertrauter Anblick.

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Tacho weg, Anzeigen weg – aber das Ding fährt und fährt. An das Herkunftsland erinnert nur noch das Schildchen „Auftritt freihalten.“

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Die Mercedes-Busse dominieren im Vorortverkehr Kathmandus. Im innerstädtischen Bereich sind es kleine Mitsubishi-Vans.

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Wer auf den ÖPNV verzichten kann, bewegt sich oft mit der berühmten indischen Enfield Bullet (hier ein Video) durch die Straßen, dem VW Golf des Nepalesen.

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Aber ich schweife ab, das hier ist ja ein W123-Blog. Okay, hier kommt schon einer. Tatsächlich. In Kathmandu. Merkt’s Euch, Kinder: Auf der ganzen Welt gibt es kein besseres Auto…

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…höchstens noch so eins hier.

Wann und auf welchen Wegen die wohl an den Himalaya geraten sind?

Auf dem Rückflug schenkt mir die Gulf Air noch einen halben Tag im sonnendurchglühten Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Unglaublich, wie heiß es in der Wüste ist. Natürlich fahren auch dort W123er zwischen den sandfarbenen Bürotürmen herum – hier stecken sie also, all unsere exportieren Schätzchen. Das staubtrockene Land ist ein rostfreies Paradies, aber eine Klimaanlage definitiv ein Muss…

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…oder guter Sonnenschutz…

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…wie dieser für den W123 maßangefertigte helle Abdeckteppich fürs Armaturenbrett. Soll vermutlich die Hitze reflektieren. Sähe sicher auch in Beige auf einem dunkelbraunen Armaturenbrett gut aus… hat jemand eine Teilenummer?

Die Wiederauferstehung: Triumph

Montag, 20. Juni (ca. 291.000): Spiel, Satz und Sieg! Der TÜVi guckt nicht einmal die Türen genau an. Euro 1 trägt er mir auch ein. Der moorbraune Dieselstern zischt nach Hause, wo er noch eine AU an der Autotränke macht und kurz darauf bei der Stadt zugelassen wird: Als BI-CD 240 (zum zweiten Mal in meinem Leben ein Wunschkennzeichen), gültig vom 1. April bis 30. November, macht er jetzt die Straßen unsicher.

Ich überschlage mal, was die ganze Coupé-Restaurierung bis jetzt gekostet hat und komme auf über 2.100 Euro (300,- alleine für Kennzeichen, TÜV, AU und Anmeldungen, über 1.000,- für Blech- und Karosserieteile).

Es hat also nicht ganz hingehauen mit den geplanten 200 bis 300 Euro, die ich nicht mehr in den roten Golf stecken wollte…

Im Forum verbreite ich die gute Nachricht unter dem Betreff
Neues Diesel-QP „ohne erkennbare Mängel“ auf der Straße:

In Bielefeld brennt die Luft

VON UNSEREM KFZ-KORRESPONDENTEN HARRY „HORCH“ HIRSCH

Bielefeld. „Ich hab’s mit eigenen Augen gehört“, stammelte Landwirt Johann Runkelmöller aus Bielefeld-Windelsbleiche. „Erst dacht ich, da kommt so’n alter Mercedes-Diesel, wie ich selbst seit 1978 einen hab, aber als ich mich zur Straße umdreh, knallt da ein dunkelbraunes Geschoss vorbei.“ So wie dem 64jährigen Agrar-Ökonomen ging es am Vormittag vielen Anwohnern des Bielefelder Stadtteils, über dem noch immer ein leichter Duft nach verbranntem Dieselöl liegt.

Noch Stunden nach dem rätselhaften Geschehen versorgten Psychologen des Sozialdienstes Katholischer Männer mehrere Dutzend verstörte Anwohner mit Kamillentee und Erste-Hilfe-Hostien. Es war gegen 10.15 Uhr, als das unbekannte Fahrzeug auf der Paderborner Straße stadteinwärts für Angst und Schrecken sorgte. Zeugen beschrieben die Form des Wagens als die eines Coupés der 123er-Serie von Mercedes-Benz. „Aber das passt nicht zur Aussage, das Fahrzeug sei eindeutig von einem Dieselmotor angetrieben worden“, erklärte der Pressesprecher der Polizeidirektion nördsüdliches Ostwestfalen, Pedro Pölter. Auf Dieselmotoren in derartig eleganten Karosserien hätten Mercedes-Kunden bis in die Neunziger Jahre warten müssen, „in Stuttgart war man 1980 einfach noch nicht soweit“.

Derzeit ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Eine erste Spur deutet zur TÜV-Station in Paderborn-Elsen, wo gegen 9.45 Uhr ein mysteriöses Fahrzeug der Marke Daimler-Benz eine Hauptuntersuchung „ohne erkennbare Mängel“ absolvierte. „Irgendwas an dem Wagen kam mir gleich komisch vor“, erinnert sich Prüfer Horst-Sergio Horstmannskötter. „Aber ich hatte einfach nur Augen für diesen hinreißenden Lack. Moorbraun, wissen Sie! Dass es sowas Schönes noch gibt.“

Die Ermittler hoffen nun, dass der geheimnisvolle Wagen erneut irgendwo gesichtet wird. Hinweise nimmt die Polizei unter der Kontonummer 683114301 der Postbank Hannover, BLZ 25010030, entgegen, Stichwort „Euro-Grab“ .

Am folgenden Dienstag bringe ich die mürbe S-Klasse als Dankeschön zu Siggi rüber.

280S

Abschied vom 280S. Der Wagen ist nicht glücklich geworden bei mir. Und ich nicht glücklich mit ihm. Armes Auto.

Die immerwährende To-Do-Liste

Dies haben wir noch vor uns.

Außen:
– Motorhaube ausbeulen, Roststellen beseitigen, Dämmmatte rein
– neue Dichtung für den Kofferraumdeckel
– Scheiben in den Türen neu ausrichten (Beifahrerseite: Spalt)
– Fensterchrom A- bis C-Säule tauschen
– Beifahrer-Spiegelglas (asphärisch?)
– Tankeinlassdichtung Viton einbauen
– Alle Wasserabläufe säubern
– Zierleisten rundum nachschwärzen
– Stoßstangenecke vorne (u. hinten) links neu, vorne Gummieinsatz neu
– abgeblätterte Farbe am Kofferraumschloss ausbessern
– Gummi-Lippe in Tankdeckelöffnung gegen Pöl-Sabbern

Motor & Fahrwerk:
– Getriebeschaltstangen neu einstellen
– Kupplungsausrücklager neu
– Kardanwelle wuchten lassen (Müller, 100€)?
– neue Getriebetraverse
– Traggelenk-Gummis vorne neu
– längere Tachowelle 5-Gang
– K&N-Filter mal drehen, weiß markieren
– neuen großen Wischwasserbehälter einbauen
– Lima abschaltbar machen über Kickdown-Schalter
– neues Batterie-Halteblech (vorher braun lackieren)
– Innenkotflügelschrauben im Motorraum versiegeln (Farbe)
– Filterkasten (mit Matte/Blech), Auspuffkrümmer und Luftansaugrohre (mit Band) isolieren
– „Diesel Sound Shield“-Matte selber basteln
– Scheinwerferstrom direkt von Batterie
– geht das Ölkühlerthermostat?

Innenraum:
– Rückbank Stoffbezug reparieren
– Rückbank 2. Dämmmatte einbauen
– Seitenwand-Polster hinten rechts befestigen
– Sonnenblenden-Blende kleben
– Intervall-Wischer reparieren
– Tempomat ans Laufen kriegen
– Anzeige für Glühkerzenstrom einbauen
– Zigarettenanzünder anschließen (Rückbank, Handschuhfach)
– Kippschalter für E-Lüfter beleuchten, Antennenschalter rein
– Handschuhfachschloss reparieren
– Ölflecken Kardantunnel Fahrerfußraum
– Außentemperaturanzeige (Anschluss: blau-grau: Klemme 58d (Innenbeleuchtung, Heizungsregelerbeleuchtung, rot-schwarz: Klemme 15 – 12V von Sicherung 6)
– Überblendregler anschließen
– 220-Volt-Konverter einbauen

– alle Stoffe imprägnieren
– Estrichgitter unter Beifahrerfußmatte nähen
– Teppich Kardantunnel Beifahrerseite: Maschen ersetzen
– Armaturenbrett, Kardantunnel, Rückbank: dämmen

Pöl-Spezifisches:
– Schlauchklemme an Druckanzeigenschlauch
– dicke Spritleitungen, Umbausatz Spritfilter
– Überströmventil und Vorförderpumpe tunen
– Entlüftungsleitung des Tanks ist gebrochen
– Benzinhahn vor Vorfilter
– Bosch-Elektrovorheizer umbauen und einbauen

Teile vom Schrott/Schlachter (bei Gelegenheit):
– Stoßstangenecke vo. und hi. Fahrerseite (40€)
– Vorderrohr 200T hat ein Y-Stück 2-in-1
– Scheinwerfer-Wischwasch (100 €)
– neuer Fahrergurt
– Chromkappen Doppelauspuff
– Innenverkleidung beige, alles
– Kippschalter-Leiste Zebrano
– 240TD-Schild
– guter LuFiKa-Deckel
– Lichtwellenleiter Mittelkonsole
– großer Ölkühler (60,-) + Schläuche

Werkstatt:
– Kabel von Anlasser zum Sicherungshalter Stehwand dicker
– Rost im Lampentopf Fahrerseite (Winkelblech?)
– Stoßstange vorne entrosten und konservieren (Gummi tauschen!)
– Schweller und Lufteinlass grau lackieren
– Klammer Stoßstangen-Gummi-Blech (Scheinwerfer Beifahrers.)?
– Auspuffkrümmer mit Hitzeschutzband isolieren
– Unterdruckschlauch Tempomat anschließen
– Wartungsfuge Scheinwerfer/Kotflügel m. Karosseriewachs füllen
– 2. Thermofühler mit Adapter einbauen

Mercedes-Stützpunkt:

– neuer Fahrergurt
– Dichtring Temperaturfühler Zylinderkopf 240D
– Plastikabdichtung Radhaus Fahrerseite (wo das Gummi dran ist)
– Preis LuFiKa-Deckel?
– Clipshalter für Chromleisten auf Türen

Teilehändler:
– 0,5 oder 1 A Flachstecksicherung in fliegenden LiMa-Halter
– Schlauchklemme für Druckanzeige (Fa. www.tbs-aachen.de)
– neues Batterie-Halteblech
– Carglass: Fensterdichtung vorne mit Fett abdichten
– Auto-Polsterer: Rückbanklehnen-Stoff zwischen Sitzen nähen
– Dressler Spezialhandel: Unterfahrschutz (Innenkotflügel hinten?)
– Pro-Disc Bremsscheibenschoner

Die immerwachsende Done-Liste

Dies haben wir schon hinter uns.

Dezember 2016
Neue Reifen hinten

Juli 2013
Neue pölfeste Gummimanschette für den Tankeinfüllstutzen

August 2012
Türfensterchromleisten gewechselt, Fahrerspiegel gewechselt, Spiegeldreiecke gewechselt, Fenstergummileistenabschlüsse neu

Juni 2011
Unterboden: Längsträger und Schwellerspitzen geschweißt

Mai 2011
Neuer Mittelschalldämpfer, Vorderrohr gekürzt

August 2010
Neue Reifen vorne

Oktober 2009
Generalüberholte Bremssättel vorne

August 2009
Neue Stoßdämpfer vorne
Kühlermaske überholt
Motoranschlag unten neu
Getriebeöl gewechselt
Neues Gepäcknetz an Sitz

Mai 2009
Neues Lederlenkrad
Neuer Teppicheinsatz im Fußraum Fahrerseite

Januar 2009
Neuer Kofferraumdeckel

Juli 2008
Neue Dichtung zwischen Luftfilterkasten und Ansaugbrücke

April 2008

Kurbelwellen-Simmerring erneuert, Motorraum gereinigt

Oktober 2007
Differential durch ein nicht heulendes ersetzt
Hardyscheiben neu
Koppelstangen am Hinterachs-Stabilisator neu
Querträger über Hinterachse entrostet und versiegelt
Motorspülung

September 2007:
Schloss Beifahrertür repariert
Fahrersitz aufgepolstert
Unterdruckpumpe ist dicht
neue 100A-Batterie

August 2007:

Neuen Auspuffkrümmer
Leerlaufdrehzahl-Regulierung repariert
Öl der Servolenkung gewechselt, Filter neu
Scheinwerfer eingestellt
Grünkreuz-Aufkleber auf Erste-Hilfe-Kasten-Deckel
Leckölleitung mit T-Stück an Rücklauf angeschlossen
Kupplungsnehmerzylinder neu
Ventile eingestellt
Einspritzdüsen neu, 265er, 135 bar Druck
Förderbeginn auf 26,5 Grad verstellt
Volllastfördermengenschraube Vierteldrehung aufgedreht
Vitonringe in Einspritzpumpe
Gasgestänge neu eingestellt
Kohlen in Lima-Regler neu
Klemme W in Lima gelötet
Drehzahlmesser angeschlossen
Druckanzeige hinter Spritfilter angeschlossen
Unterdrucksystem repariert (Bremse besser, Sitze verriegeln)
Anhängerblinkkontrollleuchte neu angeschlossen

Juli 2007:
Zwei neue äußere Spurstangen vorne
Spur neu eingestellt
Bremsscheiben hinten neu
Bremsklötze hinten und Befestigungssatz neu
Reifen hinten neu
Tacho für 3,69er Differenzial
240CD-Schild

Juni 2007:
Heckpartie und Radläufe ausgebessert und neu lackiert
Kofferraumbereich mit Schutzwachs versiegelt
Reserveradmulde ausgebeult
Neues 717.400-Getriebe eingebaut
Korrekte Schaltkulisse für 717.400-Getriebe eingebaut
3,69er-Differnzial eingebaut, Öl neu, Lärm-Additiv rein
Neues Stück Kardanwelle (mit Schwingungstilger)
Schwarze Stahlfelgen mit lackierten Chromradkappen
Sicherungshalter Motorraum-Stirnwand neu, jetzt doppelt
Wasserablauf-Schlauch an Motorraum-Stehwand neu
Wasserablauftülle am Schweller neu
Heckstoßstange gewechselt
Anlasser gewechselt

Oktober 2006:
Kupplungsgeberzylinder neu

Juni 2006
Ölwannendichtung neu

Mai 2006:
Stoßdämpfer hinten neu (mit Drei-Noppen-Distanzgummis)
Innenkotflügel vorne
Heckscheibendichtung neu
Chromrahmen Heckscheibe getauscht
Hutablage gereinigt
Blumenvasenhalter
Bremsschläuche mit Distanzgummis zum Radhaus abgesichert
neue Zebrano-Holzleiste übers Armaturenbrett
Chromkappe für Drehzahlmesser jetzt korrekt
Doppelte Wischwasserdüse für Beifahrerseite
Ventildeckeldichtung neu
Dichtung Scheinwerferglas Fahrerseite neu
Tempomatteile eingebaut

April 2006:
Klebstofffleck Beifahrerfußmatte gelöst
L-förmiger Gummistutzen auf Ventildeckel neu
Gasgestänge mit Tempomathalter
Lenkrad-Zentrierschraube neu

November 2005:
Türen und Kotflügel mit Schutzwachs behandelt
Motorlager neu
Elektrolüfter an Kippschalter angschlossen

September 2005:
80-Liter-Tank
Elektrolüfter angeschlossen
K&N-Luftfilter
Magnetische Ölablassschraube
Neuer Getriebe-Haltebock auf Traverse
Neuer (dünner Diesel-)Tankschlauch
Spritfilter in Wasserleitung eingesetzt
Schwarze Scheibenwischerarme
Neue Chromleiste auf Beifahrertür
Chromkappe der Antenne neu ausgerichtet

August 2005:
Kopfstützen in der Rückbank nachgerüstet
Alle Sicherungen neu

Juli 2005:
Elektrolüfter eingebaut
Zebrano-Kippschalterleiste neu (Bramsche)
Luftfiltergehäuse neu
Kühlerplakette neu

Juni 2005
Neue Türen inkl. Lackierung
Oxi-Kat mit neuem Vorderrohr
Becker-Radio eingebaut
Zwei neue Gummileisten auf den Schwellern unter den Türen
Dreifachinstrument auf Tank-Temp-Oel umgebaut
Chromkappe auf Auspuff

Mai 2005:
Neue Kotflügel inkl. Lackierung
Neue Schnellglühkerzen mit Nachglüh-Relais
Bremsscheiben vorne
Bremsbeläge vorne

Luftleitblech zwischen Kotflügeln neu
Kühlerträgertraverse neu
Beide Haltebleche für Stoßstangengummis neu
Tankdeckel-Haltepuffer neu

April 2005
Neue Lima-Spannschraube

An der schönen blauen Donau

Juli 2004. Nach drei Jahren, in denen ich hauptsächlich Falken geflogen bin (Falken mit 65-PS Limbach, Falken mit 80 PS Rotax und Falken mit 100 PS Rotax) gibt es endlich mal wieder einen interessanteren Flug zu erledigen. Peter rief an: Eine DA40 TDI ist von Wiener Neustadt nach Egelsbach zu fliegen. Da simmer dabei!

DA40 in Wiener Neustadt

Das ist das Schätzchen. Endlich wieder ein Viersitzer mit ordentlich Platz im Cockpit. Noch dazu die mit Abstand modernste Maschine, die ich je gesteuert habe. Allein der Engine Check mit automatischem Run-Up ist eine andere Welt.

Der Thielert-Diesel in der DA40

Das ist ihr Herzstück: Der 1,7-Liter-Centurion-Diesel von Thielert, der höchstentwickelte Kolbenmotor der General Aviation.

Über der Donau

Nach dem Start in Wiener Neustadt (LOAN) geht es immer die Donau hoch. Eigentlich ganz einfach.

Kein Pilot ohne Sonnenbrille

Ordentlich Platz im Cockpit hat man natürlich auch, wenn man fast 30 Kilo abgespeckt hat. Endlich mal Fotos, auf denen ich nicht zu viel Kinn habe (vgl. Florida, vgl. Kanada). Und für die Weight & Balance ist das auch besser.

Gelandet in Vilshofen

Zwischenlandung in Vilshofen (EDMV). Der Platz liegt derart unmittelbar am Fluss, dass man in der Platzrunde schon ganz genau hinschauen muss. Je nach Lichtverhältnissen ist das große Graue vor einem nämlich doch nicht die Bahn.

Vilshofen: Stadttor

Während an der Maschine irgendwas gemacht wird (Zoll, Werkstattarbeiten, ich hab’s vergessen), gucken wir uns die Stadt an. Im Bild das imposante Stadttor. Das Nest sieht aus wie eine Touristenfalle.

Ritter Alain in Vilshofen

Was es mit diesem blechernen Gesellen auf sich hat, wird hier erklärt.

Marc glüht schon mal vor...

Meanwhile ist das Dieselross fertig. Letzte Flugvorbereitungen…

…dann ab in die Luft mit uns.

DA40 gestartet

Zugegeben, das bin nicht ich, der da fliegt. Da drehte jemand noch ein paar Platzrunden, bevor wir übernahmen.

Peter und ich nutzen das zweite Leg, um mir ein Biannual Flight Review zum Erhalt des US-PPL zu verschaffen. Jetzt bin ich wieder zwei Jahre lang current und darf N-registrierte Maschinen fliegen.

Nach einigen Übungen unter dem Motto „wie fliege ich möglichst nahe an Frankfurts Air Space Charlie ohne ihn tatsächlich zu berühren“, landen wir in Frankfurt-Egelsbach (EDFE). Bei diesem Platz habe ich immer ein etwas mulmiges Gefühl – wenn man im Queranflug etwas zu weit nach Norden gerät, sieht man statt einer Piste im Endteil gleich zwei, und zwar zwei richtig große und breite.