Skandiblog 9: Norwegen bei Nacht

Ihr habt es gemerkt, liebe Leute. Irgendwann bin ich nicht mehr mitgekommen mit dem Bloggen. Bis Hønefoss nördlich von Oslo ging es noch, weil immer irgendwo ein Rechner in der Nähe war. Danach führte der Weg aber nur noch über kleine Städte und Dörfer, wo es einfach keine Gelegenheit mehr gab, sich mal für ein Stündchen an einen PC zu setzen.

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Jedenfalls nicht zu bezahlbaren Preisen. Der Campingwirt in Lysebotn etwa verlangte für schlappe 15 Minuten Nutzung eines Laptops mit kaputter Maus sagenhafte 30 Norwegische Kronen – etwa 3,50 Euro. Da man für einen Blogbeitrag schnell ein, zwei Stunden braucht, habe ich auf das Vergnügen verzichtet. Anderswo gab es in der Herberge zwar W-LAN, aber keinen öffentlichen Computer. Und ein Laptop hatte ich denn doch nicht mit aufs Motorrad packen wollen, irgendwann ist ja auch mal Schluss.

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Inzwischen bin ich – nach zweieinhalb Wochen und 5.500 gefahrenen Kilometern – längst wieder zuhause in Aachen. Damit ist es mit dem Reisebloggen natürlich vorbei.

Egal. Da mir aber einige Leute zu verstehen gegeben haben, dass ihnen die Bilder bislang ganz gut gefallen haben, werde ich die Tour einfach nach und nach von hier aus abarbeiten. Das ist dann zwar nicht mehr live, aber wenigstens vollständig. Außerdem sind die Fotos von der 600 Meter hohen Preikestolen-Felsklippe wirklich nicht schlecht geworden (das ist kein Eigenlob – es wäre eine Kunst gewesen, so ein spektakuläres Motiv nicht brauchbar abzulichten).

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Die Fotos auf dieser Seite entstanden am Abend nach meiner Ankunft in Hønefoss. Nachts zwischen zwei und drei Uhr.

Wie man sieht, ist es zwar noch nicht ganz die berühmte Mitternachtssonne. Die bleibt nämlich ganz über dem Horizont stehen. Um sie zu sehen, muss man noch ein gutes Stück weiter nach Norden fahren.

Doch es ist kurz vor der längsten Nacht des Jahres, und dann geht auch in Hønefoss die Abenddämmerung nahtlos ins Morgengrauen über. Der Vollmond kommt noch dazu – man könnte fast noch ein Buch lesen, nachts um halb drei in Norwegen.

Oder etwas bloggen. Wenn es einen PC geben würde.

Eine Antwort auf „Skandiblog 9: Norwegen bei Nacht“

  1. Respekt, wenn man das so liest, stellt sich die Frage, ob du noch Zeit zum fahren hast. Tolle Beiträge, echt klasse gemacht.

    War selbst 2009 in Kroatien, 3500km mit meiner Frau als Sozia. Habe aber „nur“ ne Powerpoint für uns gemacht.

    Wünsche dir allzeit gute Reise und alles Gute für 2011,
    ciao Spitz

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