Jetzt muss ich aber wirklich mal Kollegenlob betreiben. Erwähnte ich schon, dass ich nicht aus der Gegend komme (ja? Schon tausendmal?) und mir karnevalistische Bräuche und Riten eher fremd sind? Nun, es gibt Hoffnung.
Zwar ist neulich bei der AKV-Sitzung der karnevalistische Funke noch nicht so ganz auf mich übergesprungen. Heute sieht es da schon besser aus. Freundliche Kollegen aus dem Büro nebenan nahmen sich des verwirrten Nordlichts in ihrer Mitte an, drückten dem stammelnden Unbeholfenen eine Art hohes Schnapsglas mit einem bierähnlichen Getränk in die Hand und hießen ihn lustig sein. Luftschlangen und allerlei Deko formten den Rahmen, jecke Mucke lag in der Luft. Eine ehemalige Kollegin war auch da, kostümiert als Köln. Es war richtig nett.
Der Mann, der noch gestern meinen SexyRosi-Gehörsturz verschuldete, hängte mir heute die oben gezeigte bunte Plakette um (oben im Bild, klicken Sie drauf, um das Ding komplett zu sehen). Das Amulett soll mir bei Begegnungen mit Eingeborenen helfen und sie überzeugen, dass ich einer von ihnen bin. „Vür klammere Öcher Jecke“ steht drauf. Das passt insofern schon ganz gut, dass ich zwar noch kein Öcher bin, dafür aber ständig klamm.
Solcherart kostümiert sitze ich jetzt an der Tastatur. Einen cremegefüllten Berliner im Bauch, das bierähnliche Getränk im Kopf und den Duft von Mettbrötchen in der Nase, schwappt ein warmes Gefühl der Dankbarkeit durch meine Blutbahn.
Karneval, du bist ja gar nicht so. Auf dem Weg der gegenseitigen Annäherung sind wir zwei jedenfalls einen großen Schritt weiter. Nächstes Jahr, das habe ich mir schon vorgenommen, ziehe ich am Fettdonnerstag auch extra einen alten Schlips an. Alaaf.