Was wollte er darstellen, einen Gladiator? Hägar den Schrecklichen? Einen Super-Ninja-Turtle? Was auch immer: Das Ende seines Raubzuges wird sich ein 22-jähriger Aachener anders vorgestellt haben, als er mit einem Schwert bewaffnet am Dienstag einen Kiosk überfiel.
Gegen 18 Uhr war der Klingenträger in den Laden an der Aureliusstraße (schlau gedacht: aurum = lateinisch für Gold) getreten und hatte Geld gefordert. Doch dann wich die Handlung ab vom Drehbuch eines durchschnittlichen Fantasy-Video: Anders als der typische Bewohner eines überfallenen Dorfes verfiel der Mann hinter der Theke nicht in Panik. Statt um Gnade zu wimmern, zog er einen Schlagstock heraus.
Der verhinderte Samurai ließ sich nicht auf ein Duell der Hiebwaffen ein, sondern ergriff ohne Beute das Hasenpanier. Weit kam er nicht, die Stadtbüttel ergriffen den bereits vorbestraften jungen Mann schon kurze Zeit später. Tags drauf sollte der Übeltäter in Ketten vor seinen Richter geschleift werden.
Und damit sind wir bei der Guten Nachricht Des Tages™: Das Schafott wird ihm nicht drohen. Es hat nämlich auch Vorteile, wenn man nicht im Mittelalter lebt.