Antonius wacht

Carl Zeiss Jena Vario-Prakticar 4 80-200, F8, 8s, ISO 125
Carl Zeiss Jena Vario-Prakticar 4 80-200, F8, 8s, ISO 125

Das Zoomobjektiv Vario-Prakticar 4 80-200 von Carl Zeiss Jena war der Traum jedes Amateurfotografen in den letzten Jahren der DDR. Ein fast immer unerfüllbarer Traum: Zum einen wanderten die allermeisten der nur etwa 4800 ab 1987 gebauten Exemplare als Devisenbringer in den Export – und die im Lande gebliebenen waren mit einem Kaufpreis von 2570 Mark für den Normalkonsumenten eh so gut wie unbezahlbar. Das Vario-Prakticar (das mit M42-Gewindeanschluss Vario-Pancolar hieß) war eines von nur zwei Zoomobjektiven, die zu DDR-Zeiten gebaut wurden und die praktisch letzte in nennenswerten Stückzahlen gebaute Eigenentwicklung überhaupt.

Ein Exemplar der einstigen Wunderlinse – die übrigens ihrem westdeutschen Cousin Zeiss 4 80-200 aus der Contax/Yashica-Serie verblüffend ähnelt, innerlich aber mit einer zusätzlichen Planplatte leicht anders aufgebaut ist – hat gestern aus dem ostpolnischen Bialystok ihren Weg zu mir gefunden. Angeblich noch nie benutzt. Heute Abend durfte sie am Rande des Aachener Weihnachtsmarktes zeigen, was sie kann. Ich würde sagen, dass sie sich nicht hinter ihrer Westverwandtschaft zu verstecken braucht.

Jülicher Straße

Sony A7II mit Carl Zeiss Jena Sonnar 2.8 200, ca. F11, 105s, ISO 200
Sony A7II mit Carl Zeiss Jena Sonnar 2.8 200, ca. F11, 105s, ISO 200

Wenn man schon mal da oben ist, kann man gleich auch mal das Stadtinnere ablichten. Im wahrsten Sinne des Wortes.

(Vorne quer durchs Bild die Jülicher Straße mit den Talbot-Werken. Dahinter der Stadtkern mit Dom, St. Foillan (eingerüstet) und Rathaus. Hinten rechts auf dem Bergkamm gerade noch zu sehen: der belgische Aussichtsturm am Dreiländerpunkt.)

Heckflossenfreunde-Feuerzangenbowle

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Sie hat schon jahrelange Tradition, die Feuerzangenbowle des Aachener Stammtischs vom Verein der Heckflossenfreunde. Und sie ist in jedem Jahr wieder: einfach nur angenehm. Ein gemütlicher, langer Abend in der Gesellschaft netter Menschen, die genauso gerne Blech reden wie man selbst.

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Am Anfang heißt es: Den Raum dekorieren. Tische wischen, Stühle stellen, Servietten falten, Nüsschen streuen, Dominos würfeln.

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Währenddessen füllt sich der schöne Speisesaal der Prachtvilla am Lousberg, die einst das belgische Generalkonsulat beherbergte und heute die Studentenverbindung VDSt Aachen-Breslau 2 (es ist eine von den „netten“, nicht-schlagenden Verbindungen).

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Während der Beamer verkabelt wird und man noch rätselt, warum aus den Lautsprechern kein Ton kommt, rutscht die Tischverzierung schon von „heimelig“ in den Sektor „schräg“ ab.

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Dann ist es Zeit für die Suppen – nicht, dass beim Verzehr der in diesem Jahr von der Familie Fischer bereitgestellten Köstlichkeiten in den Geschmacksrichtungen Lauch und Currywurst die sprichwörtliche gefräßige oder gar andächtige Stille aufkäme.

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Dann schließlich ist der erhabende Moment gekommen, an dem Brand-, äh, Bowlenmeister und Stammtischorganisator Dirk Quenter seines feurigen Amtes waltet.

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Spätestens dann ist die Stimmung vollends entbrannt. Es wird beschrieben und übertrieben, gedacht und belacht,  gelinst und gegrinst. Und der Pegel des Bowlentopfes senkt und senkt sich.

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Irgendwann werden sogar die Nüsse der Tischdeko dran glauben müssen. Und noch irgendwannder torkeln ein paar schon etwas verbeulte Altbenzfreunde mit verchromtem Grinsen – nein, nicht mehr zum Auto, eher zu Fuß die Nizzaallee hinunter. Und sind froh, dass die Belgier bei der Wahl ihres Konsulats so nett waren, an die hilfreiche Schwerkraft zu denken, die den Fußweg nach Hause so viel angenehmer macht als den Aufstieg vor dem Abend.

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Aber vorher noch einmal: Prost! Auf das Christkind und unser Altmetall – und vielleicht die Feuerzangenbowle im nächsten Jahr.

Alle Fotos: Sony A7II mit Carl Zeiss Jena Prakticar 1.4 50 II

„Eine Verbesserung jeder Aufnahme“

Sony A7II mit Carl Zeiss Jena Prakticar 1.8/80, ca. F4, 0,8s, ISO 250
Sony A7II mit Carl Zeiss Jena Prakticar 1.8/80, ca. F4, 0,8s, ISO 250

Aufgemerkt: Ein gutes Objektiv braucht eine gute Sonnenblende! Vertrauen auch Sie deshalb auf die bewährte Beda-Qualität! Denn:

„Die Beda-Sonnenblende ist die notwendige Ergänzung jeder Kamera, um bei allen Lichtverhältnissen gut ausgeglichene Bilder zu erhalten.

Malerisch reizvolle Stimmungen, wie auch überraschend lebenstreue Wirkungen werden oft gerade bei den früher meist gemiedenen Aufnahmen gegen das Licht erzielt. Zur Verhütung von Verschleierung oder Spiegelflecken werden die direkt ins Objektiv scheinenden Strahlen abgeblendet.

Bei reflektierenden Objekten im Vordergrunde, wie grell beleuchtete und nassglänzende Straßen, Wasser- oder Schneeflächen, sowie für Farbenbilder ist die Blende unentbehrlich.

Aber auch in allen anderen Fällen bewirkt die Beda-Sonnenblende eine Verbesserung jeder Aufnahme.“

Sagt der Beipackzettel in der originalen DDR-Pappschachtel mit Kantenheftung. Damit sich der Neuzugang aus dem Hause Beda auch gleich wie zu Hause fühlt, darf er einen Teil der Familie gleich mal persönlich kennenlernen.

Ausblick

Sony A7II mit Carl Zeiss Jena Prakticar 1.4 50 II, F11, 30s, ISO 100
Sony A7II mit Carl Zeiss Jena Prakticar 1.4 50 II, F11, 30s, ISO 100

Wenn man schon mal da ist, dann muss man auch versuchen, ein Foto zu machen. Und wenn man sich ein Behelfsstativ aus Schlüsselbund und Kameragurt zurechtfuddeln muss.

Na, wo war der Aufnahmeort?