Baskenblog: Bilbao, Museo Guggenheim

Dienstag, 30. September. Mein Geburtstag. Für heute habe ich mir etwas Besonderes vorgenommen: einen Besuch im Guggenheim-Museum.

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Das 1997 vom amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry gebaute Museum ist das Highlight der Stadt.

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Wie eine Mischung aus Ozeandampfer und Zeppelin liegt es am Ufer des Nevión.

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Die große Straßenbrücke über den Fluss in das Gebäude zu integrieren, war für Gehry eine echte Herausforderung.

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Die Rückseite. Neben Titan bestehen die Wände aus Kalksandstein.

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Dieser blühende Blumenwelpe auf dem Platz vor dem Eingang heißt Puppy (ja, das ist das englische Wort für „Welpe“) und ist in seiner bunten Harmlosigkeit ein typisches Werk des amerikanischen Kitschkünstlers Jeff Koons. Eigentlich war er nur für die Eröffnungsausstellung gedacht, doch weil ihn die Bewohner der Stadt sofort ins Herz geschlossen hatten, steht er heute noch da. Was viel über die Anfälligkeit des modernen Menschen für Kitschkunst aussagt. Aber ist er nicht soooo süß, wie er so sitzt und guckt?

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Schon etwas schwerer zu verstehen sind die Skulpturen von Juan Muñoz auf der Eingangstreppe heißen „Thirteen Laughing at Each Other“.

Im Museum selber gibt’s dann leider eine kleine Enttäuschung, weil man im Gebäude nicht fotografieren darf. Meine Canon wird eigens in eine Plastiktüte eingesiegelt. Was das Innenleben und die Dauerausstellung angeht, kann ich darum nur auf die Wikipedia-Bildergalerie und Seiten wie Fernweh.de verweisen, wo mehr zu lesen und zu sehen steht. Etwa über die begehbaren rostigen Stahlellipsen von Richard Serra. Mit Muñoz dagegen, dessen Lebenswerk gerade im ersten Stock gewürdigt wird, kann ich dagegen nicht soviel anfangen. Ein leerer Raum mit schmiedeeisernen Balkonen an den Wänden – äh…?

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Geht man durch das zentrale Atrium des Museums, das ähnlich wie ein Herz gestaltet ist, gelangt man auf die hintere Besucherplattform. Hier ist Fotografieren wieder erlaubt. Gut, dass die Plastiktüte Grifföffnungen hat, durch die eine Powershot A 2000 IS gerade durchpasst. Die spinnen, die Spanier.

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Moderne Kunst: die tägliche Nebelinstallation von Fujiko Nakaya.

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„Maman“ von Louise Bourgois, eine fast zehn Meter hohe Bronzefigur in Spinnenform. Erstaunlicherweise wollte die Künstlerin ihrer Mutter mit diesem Werk ein liebevolles Denkmal setzen: Die Spinne ist für sie Symbol für das weise, hegende und webende Wesen der Mutter. Man darf halt nicht immer gleich an Tarantula denken.

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Mutter Natur hat’s lieber eine Nummer kleiner. Freifliegende Installation aus Chitin an der Außenwand. Deren Platten aus gewalztem Titan übrigens nur hauchdünn sind.

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Es ist quietschbunt, es ist irgendwie appetitlich… es ist natürlich ebenfalls von Jeff Koons.

Für das Museum sollte man sich ein paar Stunden Zeit nehmen – und einen Audioguide. Der ist nämlich sehr hilfreich beim Verständnis der Werke. Moderne Kunst, sage ich nur.

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Soviel Kreativität weckt den Wunsch des Betrachters, selbst zu schaffen, zu bauen und zum Leben zu erwecken. Hier seht Ihr die Installation „Freier Wind“ von Marc Heckert, September 2008, Material: Suzuki vor Titan.

Es ist Nachmittag und damit Zeit, Bilbao den Rücken zu kehren. Aber wohin? Weiter nach Westen, die Küste runter in Richtung Galizien? Vielleicht sogar nach Santiago de Compostela? Aber irgendwie habe ich keine Lust mehr, mich noch weiter von zu Hause zu entfernen. Schließlich muss ich die ganze Strecke auch wieder zurück. Also entscheide ich mich, wieder zurück nach Osten zu fahren, dafür aber weiter ins Landesinnere. In Vitoria, der Hauptstadt der autonomen Region Baskenland, gibt es eine Jugendherberge. Und sie hat ein Zimmer für mich.

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