Die Dieselcoupésaision 2008 ist eröffnet. Gestern Abend habe ich ihn aus der Garage geholt. Natürlich sprang er sofort an.
Ja, man kann sich schon gewöhnen an ein Alltagsauto wie den Golf III. Kompakt, praktisch, wendig, selbst mit 60 PS ausreichend motorisiert. Nie muss man Angst ums Blech haben, alles ist so schön funktionell, modern und angenehm. Steuer und Versicherung sind überaus günstig, die Spritkosten bei LPG ein Witz.
Aber eine einzige kurze Fahrt durch die City mit dem W123 reicht aus, um wieder zu wissen, wo man zu Hause ist. Dieses unglaublich warme, solide Brummeln des Diesels da vorne. Dieses majestätische Gleiten. Wie selbstverständlich der linke Ellenbogen und der rechte Unterarm ihre Plätze auf Türpolster und Mittelarmlehne einnehmen. Die plötzliche Entschleunigung des gesamten Verkehrs. Wieviel Zeit man plötzlich hat. Ganz vorne auf der Haube teilt der Stern den Verkehr wie Moses‘ Stab die Wasser des Roten Meeres.
Trotz grotesker Steuersätze und leidiger Biospritdebatte: Als ich nach dem Parken am Straßenrand den Bürgersteig nach Hause ging und die halbe Straße nach Pöl roch, wusste ich wieder: Das ist mein Auto.