Moorbraun in Ornbau, endlich mal wieder. Zum fünften Mal seit 2008 war ich in diesem Jahr wieder beim Jahrestreffen des Vereins der Heckflossenfreunde im fränkischen Ornbau. Mein erstes seit 2013 (hier geht es zu den älteren Berichten) und mein erstes, nachdem der Moorbraune anderthalb Jahre lang in der Werkstatt verschwunden war.
Wie hatte ich es vermisst. Das Schlafen auf dem Campingplatz, das Duschen in der Sporthalle, das Buffet im Tennisheim mit den herzlichen Helfern und den schinkenumwickelten Honigmelonenschnitzen.
Wie hatte ich es vermisst. Die Aufkleber auf Strichachter-Kofferraumdeckeln, an 111er-Heckfenstern, an 123er-Frontscheiben. Die T-Shirts mit den Schrauberwitzen. Den alten und neuen Humor der Sterngemeinde.
Wie hatte ich es vermisst. Das Bummeln über den Acker mit all den Heckflossen, Pontons, SLs und 124ern. Das Fachsimpeln. Das Farbenraten („Weizengelb?“ – „Ahorn!“). Das Wühlen in Flohmarktkästen voller Kippschalter (ich habe einen ganz neuen Umluftschalter gefunden dieses Jahr!).
Wie habe ich es vermisst, mit dem Moorbraunen am Freitag vor Pfingsten über die prallvolle A61 zu dieseln. Am Technikmuseum Sinsheim die Tupolev 144 und die Concorde zu erspähen.
Jetzt war alles wie früher. Und doch ganz anders. Es war kein klassisches Pfingsttreffen in diesem Jahr mit vollem Programm, Workshops, Aktionen und Auktionen, Fressbudengasse und Teilemärkten. Es war ein OpenVdH, also ein eher zwangloses Treffen mit reduziertem Programm. Und es war schön: Man hatte Zeit, es drängte kein Programmpunkt, die Leute waren entspannt.
Allen Organisatoren und Mitwirkenden an dieser Stelle ein warmes „habt Dank“ für das wieder einmal unvergleichliche Erlebnis. Sollten auf meinen Fotos Menschen zu sehen sein, die das nicht wünschen, bitte ich um Nachricht in den Kommentaren. Und um Entschuldigung.
Und zum Schluss noch der Hinweis für Altglasfreunde: Begleiten durften mich erstmals bei einem „großen Einsatz“ das Xenon 1.9 50, das Curtagon 4 28 und das Xenar 3.5 135 aus dem Hause Schneider Kreuznach (passenderweise führte der Weg nach Ornbau an dieser Stadt vorbei). Die westdeutschen Luxusprodukte aus den späten 1950er Jahren mit ihrer irren mechanischen Schärfentiefe-Skala haben nicht enttäuscht. Vor allem das Xenar gefiel mir durch seine eindringliche Bildwirkung, zu sehen etwa bei der „Rostflosse“.