Die Freuden des Walkings im Wald

Ein großer Vorteil gegenüber dem Joggen: Man kann mal für ein Foto stoppen, ohne gleich in heftige Gewissensverwindungen wegen des sinkenden Pulses zu verfallen.

Ansonsten ist es ein brauchbarer Ersatz. Jahrelang war ich durch den Öcher Bosch gejoggt – bis das Ziepen im Knie so fies wurde, dass ich mich unters MRT legte (nein: hinein). Und man mir einen Knorpel diagnostizierte, oder so ähnlich. Danach war’s Essig mit dem Joggen. Nun also Walking. Wenn man den verletzten Stolz beim Grüßen entgegentrabender Läufer herunterschluckt, macht es durchaus Spaß. Und zum Eschweiler Stadtwald kann man sogar zu Fuß gehen. Nein, Verzeihung: walken.

Wir sind wieder da

Er war lange weg. Wurde zerlegt. Zerschnitten. Geschweißt. Zusammengebaut. Bezahlt. Zerlegt. Abgeschliffen. Lackiert. Zusammengebaut. Bezahlt. Jetzt glänzt er wieder wie frisch mit Schokolade überzogen. Und als Krönung hat er wieder „sein“ selbstgebautes Typenschild 240CD. On the Road again. Darauf ein sonniges Feierabendgetränk in einem schönen Biergarten.

Kleine Überraschungen

Ich dachte, als Sony-Nutzer seit 2013 kenne ich das (zugegebenmaßen verschlungene) Menü der Alpha-Kameras ganz gut. Doch als ich heute die Festung Sedan mit dem Sony Zeiss 1.8 24 fotografieren wollte, fror erst das Objektiv und dann das Blut in meinen (zugegebenermaßen verkalkten) Gefäßen. Blende und Verschlusszeit ließen sich partout nicht mehr einstellen, weder im M-Modus, noch auf S oder A. Verzweiflung machte sich breit, war die noch neue Kamera kaputt oder das gebraucht gekaufte Edelobjektiv? Weder Ausschalten, Moduswechsel, noch Akkuentzug halfen.

Erst wieder zu Hause, nach langem Tauchgang in den Menüsparten und kurz vorm Drücken der infamösen Werkseinstellungs-Taste, fand ich schließlich die Funktion, mit der Sonys Ingenieure etwas Abwechslung in den allzu eintönig-perfekten Arbeitstag des Alphatiers bringen – und selbiges Demut lehren wollen. „Regler-/Radsperre“ heißt sie und bewirkt, dass man Rädchen rotierenlassen und Fluchen kann wie man will, ohne einen Einfluss aufs Bild nehmen zu können.

Was mag ihr Sinn wohl sein? Den Nutzer bei irrtümlicher Betätigung mal wieder zur intensiven Benutzung des Menüs zu zwingen? So wie allzu routinierte Beziehungen angeblich der eine oder andere Knatsch samt folgender Aussprache gut tun soll? Wenn das der Fall sein sollte: Danke, Sony, dann können die Alpha und ich den vor uns liegenden Urlaub ja mal locker auf uns zukommen lassen. Nach heute kann es nur besser werden.

[Okay, hier noch die humorfreie Auflösung des Rätsels, die ich später in einer Facebookgruppe aufgeschnappt habe: Längeres Drücken der Fn-Taste für das Funktionsmenü aktiviert und deaktiviert die Sperre. Sie dient wohl dazu, versehentliche Verstellungen zu vermeiden, etwa im Dunkeln.]