Abendlektüre

Sony A7II mit Minolta MD 4 75-150, ca. F8, 1/25s, ISO 400
Sony A7II mit Minolta MD 4 75-150, ca. F8, 1/25s, ISO 400

Es geht doch nichts über ein gutes Buch zu später Stunde. 1200 Jahre alter bibliophiler Heiliger mit 1000-jährigem Hildesheimer Rosenstock am Aachener Dom.

Kuckuck

Sony A7II mit Minolta MD 4 75-150, ca F8, 10s, ISO 50
Sony A7II mit Minolta MD 4 75-150, ca F8, 10s, ISO 50

Der Wahnsinn hat ja bekanntlich viele Gesichter, aber nachts um 0.45 Uhr die Figuren am Aachener Puppenbrunnen zurechtzudrehen, um sie anschließend mit der Handykameraleuchte anzuleuchten, ist schon ein ganz spezielles davon.

Friedhofspause, I.

Sony A7II mit Minolta MD 2.5 100, 1/60s, ISO 50
Sony A7II mit Minolta MD 2.5 100, 1/60s, ISO 50

Der Friedhof Auf der Hüls ist nur ein paar hundert Meter weit vom Zeitungsverlag entfernt. Der perfekte Ort, um in der Mittagspause mal schnell ein hübsches Motiv einzufangen. Schauen wir mal, ob eine Serie draus wird.

Alt vs. Neu

Der Fischmarkt ist einer meiner Lieblingsorte in Aachen. Auf dem kleinen Platz zwischen Albrecht-Dürer-Stuben, dem historischen Grashaus, dem Blumenladen „Blütezeit“ und natürlich dem Fischpüddelchen-Brunnen ist der Jahrhunderte alte Herzschlag der Stadt besonders spürbar. Vor allem abends, wenn das Licht der Straßenlaternen dem Straßenpflaster und den roten Backsteinen der Ziegelwände einen goldenen Schimmer verleiht und die letzten Nachtschwärmer achtlos über den Platz nach Hause hasten, liegt eine ganz besondere Stimmung über dieser Ecke.

Nicht umsonst habe ich am 18. August vergangenen Jahres, als ich zum ersten Mal mit einer alten manuellen Festbrennweite – einem Minolta MD 1.7/50 – fotografiert hatte und im Thai-Restaurant meinen „Whow-Moment“ wegen der Schärfe, der lebendigen Farben und des traumschönen Hintergrundes erlebte, nach den ersten Bildern von Entenbrust und Cocktailschirmchen auf dem Nachhauseweg genau diese Aachener Ecke abgelichtet. Es war nicht das letzte Mal.

Sony A7II mit Sony FE 2/28, F8, 20s, ISO 50
Sony A7II mit Sony FE 2/28, F8, 20s, ISO 50

Das 28-mm-Weitwinkelobjektiv Sony FE 2/28 ist bislang meine einzige „moderne“ Linse für die A7II. Also eine mit Autofokus, Ultraschallmotor, interner Bildkorrektur, Übertragung von Blenden- und Belichtungsdaten an die Kamera und all dem Pipapo. Und ja, es produziert eine astreine Bildqualität. Gestochen scharf, mit lebendigen Farben. (Phillip Reeve hat ihm auf dem Systemkamera-Blog eine exzellente Leistung bescheinigt.)

Man könnte versucht sein, nach dieser Erfahrung zu sagen: Was so eine High-Tech-Linse kann, das können die alten Glasklunker nimmer, die in den vergangenen Monaten nach und nach vom DHL-Boten in meine Wohnung getragen wurden. Da bleibt einem wohl nichts übrig, als nach und nach immer mal wieder einen runden Tausender auf den Tisch zu legen, um seinen Objektivpark auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen.

Doch was tun die 30 Jahre alten Klunker? Sie geben sich einfach nicht geschlagen.

Sony A7II mit Tamron SP 2.8/90 Macro, F4, 30s, ISO 50
Sony A7II mit Tamron SP 2.8/90 Macro, F4, 30s, ISO 50

Neuester Zugang im erwähnten Objektivpark ist ein Klassiker unter den Makroobjektiven, das Tamron SP 2.8/90 Macro. Es geht beruht auf einem Vorgänger aus den 70er-Jahren und wurde bis vor wenigen Jahren optisch unverändert gebaut. Ersteigert habe ich es, weil ich gerade einen Kurs in Makrofotografie an der VHS Köln belege und ich mit meinen bisherigen 50-Millimeter-Makroobjektiven von Sigma und Canon zu nah an die anvisierten Käfer, Insekten und sonstiges Kleingetier herankriechen muss, um sie ausreichend groß ins Bild zu bekommen. Was das Gefleuch meist verscheucht. Mit dem 90-Millimeter-Tele kann man mehr Abstand halten.

Und wie man sieht, lassen sich damit sogar Fische fotografieren. Die Schärfe ist fantastisch (das Bild lässt sich in der Galerieansicht mit dem X-Button oben rechts noch einmal auf volle Bildschirmgröße vergrößern). Die Farben leben. Der Hintergrund cremt, wie es schöner kaum sein könnte.

Das Altglas schlägt sich bravourös – nein, im Moment sehe ich da noch keinen akuten Modernisierungsbedarf.

Karlsblick

Sony A7II mit Canon FD 3.5 35-105, 105mm, F 5.6, 6s, ISO 200
Sony A7II mit Canon FD 3.5 35-105, 105mm, F 5.6, 6s, ISO 200

„Aachen ist schön, nicht?“ fragt die ältere Dame im Vorübergehen, während ich am Stativ herumnestele. Wie könnte man ihr nicht zustimmen?

Aachenspaziergang

Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/50s, ISO 100
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/50s, ISO 100
Sony A7II mit Canon FD 20 2.8, 1/60s, ISO 320
Sony A7II mit Canon FD 20 2.8, 1/60s, ISO 320
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/80s, ISO 100
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/80s, ISO 100
Sony A7II mit Canon FD 28 2.8, 1/60s, ISO 100
Sony A7II mit Canon FD 28 2.8, 1/60s, ISO 100
Sony A7 II mit Minolta MD 100 2.5, 1/25s, ISO 125
Sony A7 II mit Minolta MD 100 2.5, 1/25s, ISO 125
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/50s, ISO 100
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/50s, ISO 100
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/60s, ISO 400
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/60s, ISO 400
Sony A7II mit Canon FD 50 1.4, 1/20s, ISO 125
Sony A7II mit Canon FD 50 1.4, 1/20s, ISO 125
Sony A7II mit Canon FD 20 2.8, 1/20s, ISO 640
Sony A7II mit Canon FD 20 2.8, 1/20s, ISO 640
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/20s, ISO 100
Sony A7II mit Minolta MD 100 2.5, 1/20s, ISO 100
Sony A7II mit Canon FD 20 2.8, 1/6s, ISO 100
Sony A7II mit Canon FD 20 2.8, 1/6s, ISO 100

Erste Gehversuche am 22. Januar mit der A7 II, dem Minolta MD 100 2.5 und dem Canon FD 20 2.8. Und natürlich: einem Stativ. Wetter war ja nicht ganz so.

Nächtliches Wollen, Teil 2

Es hat mir keine Ruhe gelassen. Der wulstige Versuch an der Domschatzkammer in der vergangenen Woche, der am Ende doch nicht ganz befriedigte. Und das Foto vom Brunnen „Kreislauf des Geldes“ bei der Stadtführung für meinen Couchsurfer Fabian, das – obwohl für ein freihändig geschossenes Motiv gar nicht mal ganz schlecht – auch nicht hundertprozentig begeisterte. Und natürlich der Vergleich mit der bildgewaltigen Spitzenkamera Canon EOS 5D III von James, die mit ihrem Zoomobjektiv gezeigt hat, was in der Profiliga geht.

Was geht bei mir?

Weltenentrückt, wie ich derzeit bin, schwang ich mich also um 23.30 Uhr – mein Freund (und ebenfalls EOS-5D-Besitzer) Andreas hatte mir vorher noch einige gute Ratschläge gechattet – nochmal aufs Rad, die Nex, eine Objektivauswahl und das Stativ im Kamerarucksack.

Sony Nex-6 mit Zeiss Touit 1.8/32, f16, 30s, ISO 200, 32 mm
Sony Nex-6 mit Zeiss Touit 1.8/32, f16, 30s, ISO 200, 32 mm

Nachtfotografie ist etwas, das mich seit Teenagerzeiten fasziniert. Die herrlichen Dampflokfotos in Schwarz-Weiß des US-Fotografen O. Winston Link dürften dazu beigetragen haben.

Einer der Vorteile der Sony-Systemkameras ist, dass man sie per WLAN vom Smartphone aus fernsteuern kann. Das hat den Vorteil, dass man das Sucherbild auf dem viel größeren Display des Handys sehen, bewerten und viele Kameraeinstellungen gleich auch dort verändern kann. So lassen sich Fokuspunkt setzen, Blende oder ISO-Wert verändern und schließlich der Auslöser drücken. Angenehmer Nebeneffekt: Hat man das Stativ etwas tiefer eingestellt, ersparrt man sich Nackenstarre und schmerzende Kniegelenke, weil man das Fotografieren weitgehend im Stehen erledigen kann.

Sony Nex-6 mit Sony SEL 18200LE, f11, 30s, ISO 200, 64 mm
Sony Nex-6 mit Sony SEL 18200LE, f11, 30s, ISO 200, 64 mm

Hat die Kamera das Bild dann verarbeitet – was bei einer 30-sekündigen Belichtungszeit, so wie oben, schon mal eine weitere halbe Minute dauern kann, sieht man das fertige Ergebnis gleich auf dem Smartphone. Gefallen Bildausschnitt oder Lichteinfall nicht, oder ist gar ein Auto durchs Foto gefahren und hat Streiflichter quer durchs Motiv gezaubert, kann man es gleich noch ein zweites Mal versuchen.

Okay, von Kunst sind wir hier immer noch weit entfernt. Aber ich bin ziemlich sicher, dass ich den Bettler am Brunnen im Moment nicht wirklich besser hinbekomme.