Desert Storm

Man trägt wieder Tüpfeltarnung – dem militärischen Ambiente angemessen (der Flugplatz Merzbrück war mal ein belgischer Fliegerhorst). Klickt das Bild groß, dann kommt das beige-braune Gesprenkel erst richtig zur Geltung.

197_Tuepfeltower_800

Den Leo-Look verdanken wir diesmal übrigens nicht fränkischem Blütenstaub, sondern Sand aus der Sahara. Ich staune immer wieder, wie so etwas über tausende von Kilometern genau auf mein Auto geweht werden kann.

Billigflieger

Die 13 Minuten im Heli am 5. Mai haben fast 70 Euro gekostet. Dafür kann man auch etwas länger in der Luft bleiben, wenn man bereit ist, am Fluggerät den Prestigefaktor herunterzuschrauben. Mein treuer Einradfalke D-KGAH bringt mich ein paar Stunden später am selben Tag für’s gleiche Geld in mehr als einer Stunde von Porta nach Bielefeld und zurück.

Nach dem Start in EDVY

Ungewöhnlich: Wir haben Nordwind, also Start auf der Piste 23 mit Rechtsplatzrunde. Nach dem Abheben fliegt man direkt auf die Porta zu.

Brücke an der Autobahn A2

Ich habe kein besonderes Ziel, bin einfach nur in der Gegend und will ein bisschen fliegen. Also geht Alpha Hotel auf vagen Südkurs in Richtung Bielefeld.

Golfplatz bei Herford

Extra für meine Kollegin Yvonne: ein Golfplatz. Möglicherweise Widukindland bei Herford.

Fliegerheld

Kein Flug ohne Fliegerheldenfoto. Man trägt wieder Pony. Warum schaffe ich es nie, auf einem Foto einfach mal nur nett zu lächeln?

Bielefeld

Ehrenrunde über der alten Heimat Bielefeld. Gerade waren wir noch mit dem Heli von Süden her gekommen, jetzt von oben mit dem MoSe.

Bielefelds Bahnhofsviertel

Das neue Bahnhofsviertel, Bielefelds Amüsiermeile.

Bielefelder Alm

Die Alm, wo die Alemannia Arminia schon manches Mal von der Arminia Alemannia geputzt worden ist. Oder andersherum.

Stadthalle Bielefeld

Unten im Bild sind Hauptbahnhof und Stadthalle zu erkennen.

Containerbahnhof

Der Containerbahnhof. In dieser Gegend habe ich von 2002 bis 2007 gewohnt…

Obersee

Der Obersee, jahrelang mein Joggingrevier. Davor das Eisenbahnviadukt.

Jetzt aber zurück nach Norden. Wird spät, und wir müssen heute noch nach Aachen zurück.

Kraftwerk Veltheim

Vor uns das Kraftwerk Veltheim bei Vlotho. Der ideale Punkt, sich am Platz anzumelden und in den Gegenanflug zu gehen. „Porta Info, Delta Kilo Golf Alpha Hotel…“

Ein schöner Flug. Ein schöner Tag. So entspannt und angenehm darf es gerne immer sein. War schon ein Unterschied zum 20. März mit Schneesturm und maximaler Seitenwindkomponente.

In die Luft gegangen

Eigentlich, also eigentlich wollte ich ja nur ganz schnell mal eben in Bielefeld-Windelsbleiche vorbeischauen, weil ich noch eine aktuelle ICAO-Karte für’s Motorseglerfliegen in Porta brauchte. Mal abgesehen davon, dass EDLI der einzige mir bekante Ort in Ostwestfalen-Lippe ist, wo man auch am Sonntag noch Flugplanungsmaterial kaufen kann, lohnt sich ein Besuch dort natürlich immer. Und das nicht nur für fliegendes Personal.

Alte Schönheiten

Unglaublich: Das barocke Mercedes-Flossencoupé ist ein Jahrzehnt jünger als die Cessna im Hintergrund…

Cessna 172 in der Ursprungsversion

…die auch der Schreiber dieser Zeilen schon einmal die Ehre hatte, ein Stück durch die Luft zu pilotieren.

Cessna-Propeller

In puncto Glanz wetteifern der Chrom des Autos und das polierte Aluminium des Fliegers miteinander. Ist das nicht ein prächtiger Anblick?

Venturirohr

Das Venturirohr. Solide Fünfziger-Jahre-Technik. Warum Elektronik, wenn’s auch pneumatisch geht?

Es ist ein wunderschöner Samstagnachmittag, in Windelsbleiche herrscht Hochbetrieb. Alles gibt sich die Ehre, vom Ultraleicht…

Schönes UL

…bis zur Socata Trinidad.

Socata Trinidad

Deren Cockpit sich etwas von dem des Falken unterscheidet, mit dem ich selbst anschließend noch eine Runde drehen möchte.

Socata Cockpit

Tatsächlich ist an diesem Tag die ganze Bandbreite an Einmots am Platz vertreten. Von der Piper Cup über die Beech Bonanza bis zur Mooney, dazu allerlei kleine Krauter, etwa Motorsegler wie diese Fournier…

Fournier

…deren optischer Zustand den Spruch auf der Motorhaube zu bestätigen scheint.

Poor Man's Messerschmitt

Wie ich gerade mit Carsten plaudere, kündigt sich in seiner Luftaufsichts-Funke die Delta Hotel Sierra Papa Sierra zur Landung an. Mit verdächtig heller Stimme. „Ist das etwa Sabine?“ frage ich Carsten. „Ach ja, ihr kennt euch ja“, erinnert er sich. In der Tat. Sabine „Turbine“ Nendza ist nicht nur die einzige weibliche Helikopterpilotin, die ich kenne, sondern auch einer der zielstrebigsten Menschen überhaupt. Ihren Traum von der Berufspilotenlizenz verfolgt sie seit Jahren mit unglaublicher Energie. Nach einem ausgeklügelten System fährt sie ständig quer durch die Republik, um irgendwo einen Heli von Dingsdorf nach Bumsstadt Transfer fliegen zu können. Irgendwie muss man ja auf seine Stunden kommen, auch wenn sie das vier- bis fünffache von dem kosten, was für einen Flächenflieger an Chartergebühren verlangt wird.

Heli in Sicht

Papa Sierra kommt von Westen her in Sicht…

Heli kommt näher

…und lässt sich auf dem Vorfeld nieder.

Heli hovert

Sabine ist natürlich überrascht, mich zu treffen. Hätte ich nicht zufällig ihre Stimme erkannt, säße ich ja jetzt auch schon wieder im Auto in Richtung Porta Westfalica.

Heli gelandet

Sie macht gerade eine Serie halbstündiger Rundflüge mit einer Gruppe von Freunden und Firmenkollegen. „Willst du auch mal ne Runde mitd drehen?“ fragt sie mich – na und ob!

Erinnerungsbild im Heli

Schnell noch ein kleines Erinnerungsbild für später…

Startbahn Bielefeld

…und dann geht’s ab in die Luft.

Abgehoben in Bielefeld

Die A 2 Dortmund-Hannover, Auffahrt Bielefeld-Sennestadt. Hier werde ich selber später nach links aus dem Bild verschwinden.

Der Teutoburger Wald

Ein Stück weiter nördlich führt die Autobahn über den Teutoburger Wald. Dieser Pass ist bei Piloten, die sich unter einer tiefhängenden Wolkendecke über den Bergrücken mogeln wollen, gefürchtet, weil die Straße ganz oben einen scharfen Knick macht. Schon mehrmals sind an dieser Stelle Maschinen zerschellt.

Blick nach unten

Seitlich an der Tür herunterfotografiert. Da man zu allen Seiten völlig freie Sicht hat, ist im Heli zu sitzen ein komplett anderes Gefühl als „Fläche“ zu fliegen.

Britischer Heliport

Auch ein Heliport – auf dem Gelände einer Britenkaserne in Stieghorst.

Bielefeld-Stieghorst

Und das ist Stieghorst, wo ich vier Jahre lang gewohnt habe.

Bielefeld, Detmolder Straße

Die Detmolder Straße, an der meine erste Bielefelder Wohnung steht.

Pilotenduo

Im Cockpit ist die Stimmung derweil glänzend.

Blick auf die ICE-Strecke

Einziger Wermutstropfen: Das Doppelsteuer ist nicht an Bord. Ich hätte ja soooo gerne nochmal „Hand aufgelegt“ und gespürt, wie sich Helifliegen anfühlt.

Brackwede

Der eingemeindete Stadtteil Brackwede südlich des „Teuto“…

Der Bielefelder Ikea-Markt

…wo auch der Bielefelder Ikea-Markt steht.

Helikopter im Endteil

Dann ist die erweiterte Platzrunde schon zu Ende, wir gehen ins Endteil.

Heli-Heck

Nach der Landung. Die nächsten Paxe warten bereits. Drehflügler sind schon ein extrem teures Hobby. 13 Minuten à 7 Euro – für das gleich Geld werde ich später am Tag mit dem Motorsegler nochmal von Porta bis Bielefeld und zurück fliegen. Allerdings mit weniger guter Sicht nach vorne.

Trotzdem: Sollte ich mal im Lotto gewinnen… ein PPL-H stünde auf der To-Do-Liste.

Notgelandet. Sprit geklaut. Eingebuchtet.

Die Augsburger Allgemeine berichtete gestern in einem größeren Artikel über die Notlandung einer Cessna 150 bei Jesenwang. Der 63-jährige Pilot musste gegen 22 Uhr mit leerem Tank auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe des Platzes landen. Statt die Landung anzuzeigen und auf legalem Weg neuen Treibstoff zu organisieren, versuchte er, am nahegelegenen Flugplatz aus geparkten Maschinen Sprit abzuzapfen.

Es hatte nicht sollen sein: Die Polizei erwischte ihn noch auf dem Platz mit einem Kanister. Im Lauf der Vernehmung musste er mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden. Jetzt erwartet ihn neben einer Prüfung seiner Flugtauglichkeit auch eine Anzeige wegen versuchten Diebstahls. Beklagen darf er sich trotzdem nicht: Wer in völliger Dunkelheit ohne Sprit heil auf einem Acker runterkommt, hat sein Fliegerglück vermutlich für mehrere Jahre erstmal aufgebraucht.

Baustelle

FVA-Werkstatt

Das, liebe Kinder, ist eine Werkstatt. Es ist die Werkstatt der FVA. Ganz schön groß, was? Das haben die jungen Leute alles selbst gebaut. Naja, bauen lassen. Trotzdem ein ziemlicher Palast – da wäre mancher Verein neidisch.

FVA-Werkstatt von innen

Das, liebe Kinder, ist die Werkstatt von innen. Ganz schön leer, was? Kein Wunder, denn die FVA-ler sind ja auch alle in Fleurs. Das ist in Frankreich, und man kann da toll mit Segelflugzeugen fliegen. Darum sind auch alle FVA-Segelflugzeuge weg und darum ist die Werkstatt so schön leer.

Grob G 109 Tragfläche

Das, liebe Kinder, ist eine Baustelle. Es ist meine Baustelle. Es ist die Tragfläche eines Motorseglers, einer Messerschmitt Grob 109 (das Ding, was da so unscheinbar im Hintergrund steht, ist der Rumpf). Die Tragfläche war kaputt, wurde repariert und muss jetzt noch geschliffen und lackiert werden.

Das ist die Aufgabe, mit der ich mich jetzt in den nächsten Wochen und vielleicht sogar Monaten beschäftigen darf. 300 Pflicht-Baustunden bis zum ersten Flug sind eine Menge.

Seit heute sind es übrigens nur noch 278. Ich kann sagen, dass es sich schon viel, viel besser anfühlt.

Flugwetter

Frühling! Vorbei ist das ständige nasskalte Schmuddelwetter, vorbei die dunklen Monate ohne Gelegenheit zu fliegen. Also gleich mal ein neues Foto für die Titelgrafik des Blogs gemacht, um das alte Hauptwolkenuntergrenzfoto zu ersetzen.

Alt:

Wolkenuntergrenze

Neu:

Blogheader Frühling

Ein herrlicher Tag, nicht wahr? Also flugs den alten „Falken“ aus der Halle gerollt und startklar gemacht. Keine fünf Minuten, nachdem das zweite Foto entstand, sah es dann allerdings schon wieder so aus:

Schneeplatz

Von wegen, vorbei das nasskalte Schmuddelwetter. Also flugs den alten Falken wieder so weit es ging in die Halle gerollt und den Schnee von den Klamotten geschüttelt. Bah.

Schneefalke

Wer sich die Platzfotos etwas genauer ansieht, dem wird auffallen, dass der Windsack etwas ungewöhnlich aussieht: Er steht nämlich exakt quer zur Bahn. Und stehen tut er tatsächlich. 30015KT, sagte der Wetterbericht – 15 Knoten. Und was sagt das Flughandbuch der SF 25C?

Falke Flughandbuch

Oha. Na schön, wann bekommt man schon mal eine Übungseinheit „Landen bei maximaler Seitenwindkomponente“ geboten. Ganz ehrlich: Es war gut, dass mit Jochen ein überaus erfahrener Fluglehrer auf dem rechten Sitz saß. Alleine hätte ich den Vogel nach der langen Pause bei solchen Verhältnissen kaum vernünftig hoch- und wieder runtergekriegt.

Gegen 18 Uhr sah es dann in puncto Wind etwas besser aus, und kurz vor einem weiteren Schneeschauer gingen wir nochmal in die Luft. Selten habe ich mich so geärgert, keine Kamera dabei gehabt zu haben. Der ganze Platz samt Umgebung bis zum Wiehengebirge war in eine massive Säule gehüllt, mit weißen Schlieren außen und dunkelgrauem Kern. Es sah aus wie eine Naturkatastrophe, wie ein Flächenbrand. Im Westen ging währenddessen die Sonne hinter einigen Wolken unter, deren Ränder einen gelb-goldenen Rand bekamen. Es sah fantastisch aus. Und nach Norden freie Sicht bis fast nach Oldenburg.

Bei milden sechs Knoten aus 230 Grad war dann auch die letzte Landung – endlich wieder solo – ein butterweiches Vergnügen. Minuten später war es dann schon richtig dunkel. Fast wie bei meinem ersten Solo überhaupt, 1999 in Clearwater.
(Hach ja. Ich muss unbedingt mal wieder einen Nachtflug machen.)

Airborne

Mittwoch war Flugtag. Den Urlaub hatte ich schon vor Wochen eingereicht. Endlich wieder auf den Platz! Zum ersten Mal seit dem JAR-Flug im November komme ich wieder in die Luft. Schon während der Fahrt zur Halle auf der Nordseite des Platzes steigt die Stimmung – eine C 172 des Sportfliegerclubs Porta übt Platzrunden. Gelegenheit, die Brennweite der Fuji einmal voll auszureizen.

Cessna 172 startet in Porta Westfalica

Cessna 172 startet in Porta Westfalica

Cessna 172 startet in Porta Westfalica

Cessna 172 startet in Porta Westfalica

Alles nicht billig

Wo ich gerade dabei war: Welche Vereine gibt es überhaupt in der Gegend und was kosten sie?

Aachen-Merzbrück EDKA:
SFG Nordstern: keine Angaben (1 DR 400, 1 Falke, 1 Dimona, 6 Segelflugzeuge)
Philips Fluggruppe: keine Angaben (1 Falke, 2 Segelflugzeuge)
LSV Aachen: 460 € Aufnahmegebühr plus 310 € Jahresbeitrag (1 DR 400, 1 Falke, 5 Segelflugzeuge)
FC Merzbrück: 400 € Aufnahmegebühr plus 240 € Jahresbeitrag (2 DR 400 [141 €/h], 2 PA 28 [141 €/h], 1 C 172 [99 €/h])
Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft: keine Homepage gefunden (Motor- und Segelflug?)

Westflug: C 42 91 €/h, Flight Design 115 €/h, C 150 120 €/h…

Dahlemer Binz EDKV:
Fluggruppe Rheinbraun: 360 € Jahresgebühr (1 Dimona, 1 Segelflugzeug)
Polizei-Sportverein Köln: 200 € Jahresbeitrag, 50 € Fluggebühr, (1 Super-Dimona [75 €/h], 4 Segelflugzeuge). Der PSV bildet eine Fluggemeinschaft mit LSC Eifelflug und LSV Rodenkirchen
LSV Rodenkirchen: keine Aufnahmegebühr, 264 € Jahresbeitrag plus 130 € Fachgruppenbeitrag (4 Segelflugzeuge?)
LSC Eifelflug: Aufnahmegebühr ubekannt, Jahresbeitrag 350 €?, (1 Remos UL)
FTHA: 200 € Aufnahmegebühr plus 360 € Jahresbeitrag (5 Segelflugzeuge)
FS Aachen: keine Aufnahmegebühr, 255 € Jahresbeitrag plus 180 € Flugpauschale (2 Segelflugzeuge)
Akaflieg Köln: 3 Segelflugzeuge
LSG Köln-Niehl: 495 € Jahresbeitrag, 50 € Quax-Fond (1 FK9 [45 €/h], 3 Segelflugzeuge). 2 Monate Schnuppermitglieschaft: 50 €.
Luftsportgruppe Bayer Wuppertal: keine Homepage gefunden
Flugsportgruppe Sportavia: keine Homepage gefunden
Luftsportfreunde Dahlemer Binz: keine Homepage gefunden
Motorfliegerverein Dahlemer Binz: keine Homepage gefunden
Luftsportverein Bergisches Land: keine Homepage gefunden
Luftsportgemeinschaft Milan-Köln: keine Homepage gefunden
LSC Euskirchen: keine Homepage gefunden

Stolberg-Diepenlinchen:
LV Stolberg 205 € Aufnahmegebühr plus 334 € Jahresbeitrag (3 – 4 Segelflugzeuge)

Düren-Hürtgenwald:
LSV Düren-Hürtgenwald: 150 € Aufnahmegebühr, 240 € Jahresbeitrag (nur Segelflugzeuge)

(Liste nicht endgültig)

Was mich bei der Zusammenstellung dieser Übersicht erstaunt hat ist: Wie schlecht die Internetseiten vieler Vereine sind. Da fehlen die grundlegendsten Angaben über Gebühren – oder sind schlicht völlig unverständlich. Manche verraten nicht einmal, welche Flugzeuge sie im Bestand haben. Das Layout stammt aus der tiefsten Web-Steinzeit. Wie glauben die denn, dass sie neue Mitglieder ansprechen? Oder rennen die ihnen von selber die Türen ein?

Studentenleben

Am vergangenen Donnerstag hatte ich mal ganz unverbindlich bei der Flugwissenschaftlichen Vereinigung der RWTH (FVA) vorbeigeschaut, einer Akademischen Fliegergruppe (Akaflieg) mit besonders langer Geschichte – Gründungsjahr 1920. Gestern wurde es ernst. So stand ich an einem Sonntagabend um 19 Uhr mit Arbeitsklamotten in der Werkstatt im Gewerbegebiet Würselen, um mich und meine beiden linken Hände anzubieten.

Es stimmt schon: Wer ins Cockpit will, muss vorher eine elende Schleiferei mitmachen.

FVA-Schuhe

Geschlagene fünf Stunden lang habe ich Kratzer aus einer DG-1000-Tragfläche herausgeschliffen. Erst mit grobem 600er Schleifpapier, dann mit 1000er, dazwischen immer wieder mit Nitro verdünnte rote Farbe zum Kenntlichmachen der Riefen draufgeschmiert und wieder abgeschliffen. Als ich dann mit der dritten Schicht (1200er Papier) halb fertig war, sagte man mir, dieser letzte Arbeitsgang werde als einziger nicht diagonal kreuzweise geschliffen, sondern ausschließlich längs zum Flügel. Also nochmal rote Farbe drauf und wieder von vorn… da hatte ich dann erstmal genug.

Beigetreten bin ich trotzdem. Ein Verein, der nicht gleich -zig hundert Euro Aufnahmegebühr plus Jahresbeitrag von mir haben möchte, ist schon mal ein sympathischer Verein.

Außerdem waren die Leute lustig und die Musik in der Werkstatt (Gloria Gaynor) durchaus erträglich.

Fliegerlatein

saint-exuperyDas Leben schreibt immer noch die seltsamsten Geschichten. Das Rätsel um den mysteriösen Tod von Antoine de Saint-Exupéry ist offenbar gelöst. Der Autor („Der kleine Prinz“, „Nachtflug“, „Flug nach Arras“) war am 31. Juli 1944 in seiner Lockheed P-38 Lightning überm Mittelmeer verschwunden. Erst im Jahre 2000 wurden Wrackteile seiner Maschine gefunden, 2004 konnten sie eindeutig identifiziert werden.

Die jahrzehntelang offene Frage, ob es ein Unfall, Selbstmord oder ein Abschuss war, scheint nun geklärt zu sein. Horst Rippert, im Krieg als deutscher Jagdflieger aktiv und später als Journalist für das ZDF tätig, outete sich jetzt als verantwortlich für den Tod des berühmten Schriftstellers. „Wenn ich gewusst hätte, dass das Saint-Exupéry war, hätte ich niemals geschossen, niemals“, sagte der 85-Jährige. „Saint-Ex“ sei einer seiner Lieblingsautoren gewesen. Rippert ist Bruder der kürzlich verstorbenen Sängers Ivan Rebroff alias Hans Rolf Rippert. Sein Geheimnis hat er jahrzehntelang mit sich herumgetragen.

Nachtrag (21.3.08): Auf FAZ.net gibt es ein Interview mit Horst Rippert.