Pilotengezwitscher

  • Erster Versuch, per Handy zu twittern. XT9, die siebte Plage aus dem alten Testament.
  • Funktioniert aber. Weiß jetzt schon, wofür ab jetzt die 100 Frei-SMS draufgehen.
  • Baumarktkasse. „Ihre Postleitzahl bitte.“ – „12345.“ Stutzen. „Das ist nicht Ihr Ernst, oder?“ – „Tschüß.“ Immerhin, sie hat’s noch gemerkt.
  • Am Montagabend war die Tanke in Eynatten 20 Min. vor Feierabend schon zu. Heute klemmte nur die Zapfpistole. Belgien.
  • Schraubereien im Hangar. Wenn man lange genug über das Wort „Poppniete“ nachdenkt, wird es irgendwann doch wieder lustig.
  • Von innen verschlossene Hangartür mit Rohrzange aufgekriegt. Ich Held. Schade, sonst wären wir heute auf alle Fälle noch fertig geworden.

Mehr hier.

Flugkunst

Flugkunst made by Aaron Koblin

Anscheinend hat Wired gerade eine abgehobene Phase, anders lassen sich die vielen guten Fliegerthemen derzeit nicht erklären. Das Bild oben ist ein Ausschnitt aus einer Google-Map, die der Künstler Aaron Koblin angefertigt hat. Sie zeigt die Tracks aller mehr als 205.000 Flüge in den USA am 12. August 2008. Da sag noch einer, Fliegen sei keine Kunst. Hier geht es zum Artikel.

Sehr hübsch ist auch die Galerie mit Aufnahmen von Airlinern von unten von Jeffrey Milstein.

Alles simuliert

Das Techmagazin Wired zeigt heute diese brillante 3D-Rekonstruktion des Flugs von US Airways 1549 bis zur Landung im Hudson, erstellt von Scenesystems. Sehr schön gemacht, bis zum Übergang zum echten Foto am Ende.

Als Bonus gibt es bei Wired noch einige andere Sims des Fluges, allerdings in kleinerer Auflösung. Ist einen Klick wert – auch wenn man sich dann unwillkürlich fragt, wie man selber am Stick bei einem Engine Loss reagiert hätte.

Räumungsaktion

Ein belebter Sonntagnachmittag am Merzbrücker Luftverkehrskreuz. Der Kampfmittelräumdienst hat seine Arbeit – für die anstehende Bahnverlängerung muss der Boden untersucht werden – längst eingestellt. Vor den Hallen stehen zwei DR 400 Robins, und während der KAOD-Falke darauf wartet, wieder in die Halle geräumt zu werden, dreht im Hintergrund eine C 152 unermüdlich ihre Platzrunden.

Flugbetrieb in Merzbrück

Simon und ich räumen die FVA-Halle frei. Da steht nämlich noch eine rote DR 400 drin – es soll aber eine blaue rein. Und zwar unsere Blaue. Die neue Remo, von der FVA just in Karlsruhe gekauft und auf dem Überführungsflug nach Aachen. Wir räumen also fleißig um. Merzbrück ist fest in Robin-Hand: In der anderen Halle hinten wartet bereits seine vierte Knickflügelkiste aus Frankreich. Eine edle DR 500 President.

Die neue DR 400 der FVA

Aber da ist auch schon unser Neuzugang. Blau und angenehm anzuschauen. Und wenn auch die eine oder andere Macke zu sehen ist: Die Flächen sollen eh neu bespannt werden.

Bitte einen Blick in die Kamera, die Herren
Bitte einmal hier herüberschauen, die Herren

Noch einen Blick in die Kamera, die den historischen Moment festhält, bevor die Maschine in die Halle geschoben wird und die Räumaktion zu ihrem Ende kommt. Einem guten Ende: Die Stimmung der beiden tollkühnen Flieger ist offensichtlich ziemlich… aufgeräumt.

Neben der Spur

Noch einer aus der Reihe „Lustiges aus der Medienwelt“. Die Nachrichtenagentur AFP meldet „Piloten in Hongkong wegen Startversuch auf Taxispur gefeuert„. Es gibt diese Redaktionen, da fehlt einfach das Geld für ein Wörterbuch. Und es ist niemand da, der LEO kennt.

Die Zeitung mit den vier Buchstaben drehte es dann natürlich noch ein Stück weiter: „Piloten wegen Startversuch auf Taxispur entlassen„. Zitat:

Vielleicht wollten sie einfach nur mal Taxi spielen…

Haha, wie lustig. Wo es für Passagierflugzeuge doch auf jedem größeren Flughafen extra eine eigene AirBusspur gibt!

[Gefunden natürlich im Bildblog.]

Fernreise

Wenn mir nochmal jemand erzählt, Motorfliegen sei eigentlich ja total langweilig, man wird ja die ganze Zeit eh nur vom Propeller durch die Gegend gezogen, zeige ich ihm diesen Beitrag hier im schweizerischen Flightforum. (Inklusive Start in St. Petersburg-Clearwater, wo ich 1999 die Controlled Take-Offs und Landings für meinen Schein gemacht hab, und Cedar Key, wohin mein erster Solo Cross Country führte.)

Bis dahin überlege ich mir, wie ich das Geld für den nächsten Fliegerurlaub in den USA zusammenkratze.

Ziemlich perfekt

Sollte ich jemals mit kaputter Maschine runter müssen, dann hoffe ich, dass ich es ebenso gut hinkriege wie der Pilot dieser Cessna 310. Das Bugrad war nicht eingerastet, und dem Mann gelang vor laufender Kamera eine ziemlich glatte Landung.

Man beachte, wie kurz vorm Aufsetzen die Motoren abgestellt werden (Brandhähne auf „off“) und er sogar noch Zeit hat, die Props durch kurzes Anticken mit dem Startknopf in möglichst waagerechte Position zu bringen, was allerdings nicht ganz gelingt.

Nach dem Aufsetzen hält er die Maschine so lange wie möglich mit dem Schwanz nach unten. Erst als er offenbar bremsen muss, kippt die Nase recht sanft auf den Beton. Na, irgendwann geht halt auch die längste Bahn zu Ende.

Wie heißt es so schön: Eine gute Landung ist, wenn die Insassen das Flugzeug aus eigener Kraft verlassen können. Eine sehr gute Landung ist, wenn man die Maschine danach noch verwenden kann. Das dürfte bei dieser Zweimot der Fall sein – also congratulations an den PIC.

(Hier der Link zur Videoseite. Und hier ein Video einer noch spektakuläreren – allerdings nicht ganz so echten – Notlandung.)

Kurzbesuch

Nach einem halben Jahr Auszeit, in der ich ziemlich viel mit dem Motorrad unterwegs war, geht es jetzt plötzlich wieder weiter mit dem Fliegen. Bei der FVA sammele ich weiter Baustunden (die haben sich jetzt eine DR 400 gekauft) und just auf dem Weg zum Fliegerarzt komme ich noch einmal hautnah selbst in Berührung mit dem Thema Luftfahrt.

Christoph Europa 1 vor dem Hirsch-Center in Aachen

Christoph Europa 1, der Rettungshubschrauber für die Euregio, landet vor dem Eingang des Hirsch-Centers, als ich gerade an Breslauer Straße vor der Ampel stehe. Wie oft sieht man schon eine EC 135 auf einem Supermarktparkplatz?

Lizenz zum Fliegen

Endlich. Ich bin wieder current. Nachdem mein Medical im Juli ausgelaufen war, habe ich mich jetzt endlich mal aufgerafft, zwei Tage Urlaub genommen, und habe den Termin beim Fliegerarzt angesetzt.

Was für ein schönes Gefühl. Der Doktor musste sich durch fünf Firewalls durchloggen, bis er meine neuen Daten ins JAR-System eingeben konnte. Der Vorteil ist, dass er mir das wertvolle Papier gleich ausdrucken konnte. Tataaa.

Und noch mehr gefreut hat mich, dass ich erst 2012 wieder hin muss. Piloten unter 40 müssen nur alle fünf Jahre hin – eine jüngst eingeführte Lockerung (dass ich sowas noch erleben darf…). Da ich jetzt 38 Jahre alt bin, komme ich zwar nicht mehr in den Genuss der vollen fünf Jahre, aber vier sind auch schon mal nicht schlecht. Wie außergewöhnlich bürgerfreundllich.

Lizenz zum Lesen

Der Lacher des Tages geht heute an die Zeitung mit den vier Buchstaben. Sie hatte über den Fall eine Copiloten berichtet, der im Cockpit einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, weshalb eine Flugbegleiterin auf dem rechten Sitz einsprang. Die Dame konnte mehr als nur Saft schubsen: Sie hat eine Commercial Pilot License mit Multi-Engine-Rating sowie ein IFR-Rating, war bei letzterem allerdings nicht current.

Bei Bild liest sich das unter der Überschrift „Stewardess absolviert Notlandung“ so:

Schließlich meldete sich eine Flugbegleiterin: Sie habe eine Pilotenausbildung, allerdings sei ihre Lizenz zum Ablesen von Fluginstrumenten abgelaufen.

Den originalen Incident Report kann man übrigens hier bei der AAIU nachlesen. Darin heißt es, etwas nüchterner:

…one of the Cabin attendants held a Commercial Pilot’s Licence, with a Multi-engine Rating, and a non-current Instrument Rating. The Commander requested that the Flight Attendant occupy the right-hand (First Officers) seat for the remainder of the flight to assist as necessary. The Flight Attendant provided useful assistance to the Commander, who remarked in a statement to the Investigation that she was ‘not out of place’ while occupying the right-hand seat.

Nachtrag: Noch falscher steht’s hier:

Warum der Pilot die Maschine nicht alleine landen konnte, ist unklar. Normaler Weise werden Passagiermaschinen standartmäßig [sic!] mit zwei Piloten besetzt, um dem Ausfall einer Person vorzubeugen.