Neues vom Straßenrand

Eigentlich habe ich doch überhaupt nichts gemacht. Wenn, dann nur ganz kurz. Keine fünf Minuten, ach was sag ich, keine Viertelstunde! Auf jeden Fall nicht länger als eine Halbe. Und jetzt das.

Parkverbot61_800

Ich meine, was hätte ich denn tun sollen? Die ganze Innenstadt war voller Autos gestern Abend. Das Aachener Kreuz war dicht, wegen des brennenden Zwiebellasters auf der A4. Weit und breit war keine Parklücke mehr frei und wegen des Dauerstaus konnte ich auch nicht einfach wenden und wieder zurück. Ich musste ja nur kurz in die Wohnung, schnell eine Stulle einwerfen, und gleich wieder weiter. Leerer Bauch sucht nicht gern, logisch, oder?

Verdammt, dabei bin ich noch gewarnt worden. Die Öcher Politessen sind auf Zack, hieß es, sie sind gnadenlos und überall. Und immer – sogar noch um 19.30 Uhr.

Das ist so ungerecht. Da stehen ständig Autos an derselben Stelle, ich kann mich jeden Tag drüber aufregen. Die schreibt auch keiner auf. Und erst der Bürgersteig! Alles voller Hundehaufen. Ein Minenfeld. Man müsste sich wirklich mal beschweren. Für alles haben sie Geld.

A propos Geld. Was kommt da eigentlich auf mich zu? Fragen wir das allwissende Internet. Mein Gott, das versteht ja keiner. 35 Euro, kann das sein? Für die paar Minuten? In der Wikipedia steht, dass „bei Vorliegen besonderer Umstände wie dem Notstand“ doch gehalten werden darf. Könnte man da nicht…? Nein?

Na schön. Was soll’s. Immerhin nicht abgeschleppt, ha! Sei’s drum. Ein richtiger Mann sieht seinen Fehler ein und zahlt seine Buße, ohne die Ruhe zu verlieren. Rumjammern ist was für Weicheier. Wie bitte? Das war kein Jammern, das war ein… geistiges Auseinandersetzen mit einem Sachverhalt. Wird ja wohl erlaubt sein.

Verbuchen wir’s unter Neubürgerbegrüßung. Man ist erst wirklich zu Hause in einer Stadt, wenn man sein erstes Knöllchen unterm Scheibenwischer hatte. Also: Moin Oche!