Angekommen

Ich staune. Die Hamburger Crosswind Landing samt Touch ’n‘ Go (hehe) hat es auf die Startseite von CNN geschafft. Die wiederum verweist hierhin:

A320-Landung bei CNN

Screenshot: CNN

Und bevor ich den Screenshot gemacht hab, war sie auf der Rangliste der meistgeklickten Videos sogar auf Platz 1. In der Redaktion lief das Video auch den ganzen Tag im Fernsehen.

Am nettesten finde ich den nordischen Akzent der Planespotter.

Neues vom Licht

Früher war alles anders. Manche sagen: besser. Auf alle Fälle: einfacher. Wenn früher zum Beispiel die Steuern gar zu drückend wurden, schnappte man sich ein paar Fackeln, rottete sich mit den anderen Dorfbewohnern zusammen und steckte die Burg des Grafen in Brand. Und heute?

Wollen wir doch mal sehen. Das mit den hohen Steuern funktioniert auch heute noch, zeigt mir ein Blick auf meine jüngste Gehaltsabrechnung. Das ist nicht mehr der gute alte „Zehnte“, den uns die Büttel der Obrigkeit da abpressen. Das ist eher der „Zweite“. Sowas hätten sie mal im Mittelalter versuchen sollen.

Wäre es da nicht mal an der Zeit, noch weitere alte Volksbräuche wieder zum Leben zu erwecken? Man reiche mir etwas zum Brandschatzen… dieses Teelicht dürfte genügen. Doch was flattert da für ein Zettel zu Boden?

Kerzen63_800

Es ist eine Packungsbeilage. Für Kerzen. Ja, Sie lesen richtig. Eine Gebrauchsanleitung. So etwas gibt es wirklich. Weil Kerzen ja nicht ganz unproblematisch in der Handhabung sind. Hier der Text:

Kerzen nicht unbeaufsichtigt brennen lassen.

Kerzen außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren brennen lassen.

Die Kerze nicht auf oder in der Nähe von leicht entflammbaren Gegenständen brennen lassen.

Zugluft vermeiden.

Kerzen senkrecht aufstellen.

Wenn Kerze rußt Docht etwas kürzen.

Das geschmolzene Wachs frei von Streichhölzern und anderen Verunreinigungen halten, um das Entflammen Zu vermeiden,

Eine brennende Kerze nicht bewegen.

Immer die Flamme ersticken. Nicht ausblasen. Nie eine Flüssigkeit zum Löschen verwenden.

Ein geeignetes Glas oder Behälter verwenden.

Die Krönung folgt zum Schluss, wie es sich für eine Krönung gehört:

Achtung!
Artikel wird heiß, bitte nicht berühren.

Oh je, das konnte keiner ahnen.

Da ist es wieder, dieses Rührei-Gefühl. Diese dumpfe Ahnung, dass wir alle auf dem Holzweg sind. Dass diese Gesellschaft zum Untergang verurteilt ist wie weiland der verirrte Fußgänger in den Sümpfen des Hohen Venn.

Es wird also nichts mit dem Brandschatzen. Es sei denn, wir zünden erstmal den Kerzenfabrikanten an. Oder zumindest seine Rechtsabteilung. Aber wie kommen wir dahin? Weiß jemand, wie man sich Schuhe anzieht? Hallo?

Touché

Natürlich möchte man da weder am Steuerknüppel gesessen haben noch als Pax in der Kabine. Und trotzdem finde ich es irgendwie… hmja, beruhigend, dass selbst Profis sowas passiert wie die Sache heute mit dem Lufthansa-A320 in Hamburg. Und dass nicht gleich eine Katastrophe draus werden muss. „Das ist extrem, so etwas habe ich auf einem deutschen Flughafen noch nicht gesehen“, zitiert Spiegel Online den Sprecher der DFS. Auch das finde ich beruhigend.

Bilder hier
, Text hier, Video da. Also, DAS nenne ich mal Crosswind Landing. Was kostet eigentlich ein Winglet?

Neues aus der Welt der Untoten

Guter alter Acrobat Reader. Manchmal nervt er ja mit seinen ständigen Updates – vor etwa zwei Jahren gab es eine Zeit, da war vor jedem Angucken eines PDFs ein satter 60-MB-Download fällig. Dafür kann man heute sogar den Text aus den Dokumenten rauskopieren. Aber jetzt stürzt er mich noch vor dem Frühstück in eine Identitätskrise.

Acrobat_Vertrauen_gross

Schnell noch vor dem ersten Kaffee des Tages ein Mail-Attachment geöffnet, dachte ich. Und dann das:

„Möchten Sie die vertrauenswürdigen Identitäten einer früheren Acrobat-Version importieren?“

Möchte ich was bitteschön? Im Hause Adobe scheint man an Reinkarnation zu glauben, die Lehre von der Wiedergeburt. Welche früheren Identitäten sind wohl gemeint? Ist es die alte Version 6.0.1, damals schlanke 17,8 MB klein? Ist es Ausgabe 7.0.9, die bereits 90 MB Festplattenplatz als Spielwiese verlangte?

Doch viel wichtiger: Warum will mein aktueller Reader (Modell 8.1.1. – sind diese dreistelligen Versionsnummern nicht unglaublich sexy?) Kontakt mit den Geistern seiner dahingeschiedenen Vorfahren aufnehmen? Ist er einsam? Aus welch morbidem Grund sucht jemand Umgang mit Zombies?

Was also ist nun zu tun? Den alternativ angebotenen „Standardsatz vertrauenswürdiger Identitäten“ anlegen, was immer dann auch geschehen mag?

Ruhe bewahren. Nachdenken. An sich ist der Reader ja ein ganz umgängliches Programm. Das mit den Updates hat sich auch mittlerweile wieder beruhigt (in der Wikipedia heißt es: „In die Kritik geraten ist der Acrobat Reader in den letzten Jahren wegen seiner automatischen nicht deaktivierbaren Updates und wegen seines enormen Ressourcenhungers, der sich jedoch seit Version 8 etwas gebessert hat.“).

Na schön. Ich habe also „Ja“ angeklickt und auf eine Art Voodoo-Zeremonie gewartet. Es wurde dann aber nur ganz normal die Version 8.1.2. installiert. Reine Routine – bis am Ende dieses Fenster hier aufging:

Acrobat_Aufgaben_gross

Mein eigener Reader stellt mir Aufgaben! Wohl übermütig geworden, der Kleine. So nicht, mein Freund – Herrchen trinkt jetzt erstmal Kaffee.