Normal null

Tja, das war’s wohl. Heute Abend, Shell-Tanke an der Stolberger Straße.

Normalbenzinweg48_800

„Niemand hat die Absicht, das Normalbenzin abzuschaffen“… es sei denn natürlich, es gibt keins mehr.

An der Aral, zweihundert Meter weiter, kosteten Normal und Super das selbe: 1,429. (Zur allgemeinen Preisentwicklung siehe die Beiträge vom 7.11., 5. und 6.11., 14.9. und 11.9.. Ich habe inzwischen tatsächlich eine Rubrik eingerichtet: Tankstellenpreise.)

Adieu, guter Freund 91-Oktan. Du war so… normal.

Nicht simuliert

Wo ich grad vom Flugsimulator sprach. Wir sind ja wohl alle schon mal in die Cockpits von Mustang, Spitfire, Me 109 oder ähnlichen Warbirds geklettert, um am eigenen PC wahlweise die Battle of Britain oder die Luftschlacht um Deutschland nachzufliegen. Und solange man sich nicht allzusehr in die Sache reinsteigert, ist das ja auch ein eher harmloses Vergnügen. Whow, wie da die Splitter aus den Tragflächen fetzen, hast du gesehen, wie der Motor explodiert ist, Wahnsinn, wie einem der feindliche Bordschütze seine Kugeln um die Ohren haut. Fliegen wir noch eine zweite Runde?

Für die Jungs, die vor etwas über 60 Jahren im Cockpit saßen, war es kein harmloses Vergnügen. Ganz im Gegenteil. Dieses Youtube-Video zeigt In-Flight-Aufnahmen von Luftkämpfen, ungewöhnlicherweise von deutschen Maschinen aus aufgenommen. Die gespenstische Stille der kurzen Szenen (mit Mikrofonen waren FW 190 und Me 110 natürlich nicht ausgerüstet) macht die tödlichen Duelle noch unheimlicher. Hier wird nicht auf starre Ziele, sondern auf lebende Menschen geschossen, und an Bord der B-17s und Liberators schießen diese Menschen verzweifelt zurück.

Für Deutsche, Amerikaner, Briten und Russen galt dasselbe: Wenn man getroffen wurde, gab es keine zweite Runde.

Happy Landings

Jagt dieses Szenario nicht jedem Pilotenschüler ein wohliges Prickeln den Rücken hinunter? Interkontinentalflug, das Rotbarschfilet in der Bordküche ist unbemerkt jenseits des Verfallsdatums, beide Piloten winden sich in Krämpfen auf dem Cockpitboden, Stewardessen gehen leise flüsternd die Sitzreihen entlang, ist zufällig jemand von Ihnen Pilot? Die Stunde des Helden hat geschlagen.

Könntest du es?

Patrick Smith, Autor der Kolumne Ask the Pilot auf Salon.com, ist der Frage nachgegangen, ob eine völlig untrainierte Personen in der Lage wäre, einen Passagierjet zu landen. Auslöser war eine Sendung im DiscoveryChannel, bei der zwei Moderatoren im Simulator unter Anleitung eines „Lotsen“ im zweiten Versuch eine Landung tatsächlich halbwegs hinbekommen hatten. Ihre Antwort auf die Frage lautete damals: Es ist möglich. Patrick Smith, selber Verkehrspilot, sagt dagegen:

The correct answer, of course, is no, absolutely not.

Es sei nun mal ein Unterschied, ob die Maschine in idealem Wetter, schön ausgerichtet auf die Bahn und wenige hundert Fuß über dem Boden schwebe, oder ob man sie aus Reiseflughöhe und -Geschwindigkeit herunterbekommen müsse, sämtliche Neukonfigurationen und Umprogrammierungen der Flugkontrollsysteme inbegriffen. Da helfen auch Autopilot und sonstige elektronischen Helferlein nicht. Smith vergleicht die Arbeit eines modernen Piloten mit der eines Chirurgen: Auch ihm stehen heutzutage viele High-Tech-Werkzeuge zur Seite, doch mit Knöpfchendrücken und Zurücklehnen ist es nicht ganz getan. Smith‘ Fazit: Die Chance eines Nichtpiloten im Cockpit beträgt „approximately zero percent“.

Werfen Sie einen Blick in das Cockpit einer Boeing 737, sagt er. Das Ding direkt unterhalb der Windschutzscheibe ist der Autopilot. Der Knopf „Landung auf dem nächstgelegenen Flughafen“ fehlt allerdings.

Könntest du es?