Ich sage JAR zur neuen Lizenz

Am Sonntag klappt’s denn doch noch. Hermann hat Zeit und Lust, mit mir den einstündigen Übungsflug zu machen, den ich für die JAR-Lizenz benötige. Wir nehmen den Flieger, der vorne in der Halle steht: die D-KIET, den schnellsten Falken am Platz.

D-KIET

Auch wenn ich über ein Jahr nicht mehr in einer Maschine gesessen habe – es geht alles wie von selbst. Nach dem Tanken (das erste Mal an der neuen Zapfanlage in Porta) rollen wir auf die Bahn… und sind schon in der Luft.

Wolkendecke

Jeder Flug ist anders. Zwischen zwei Wolkendecken – die untere ist zum Glück durchlässig – geht es in Richtung Bielefeld.

Unter den Wolken...

Hier ein Blick nach Westen, etwa auf Höhe Herford.

Etwas ernster, bitte!

Fliegerei ist eine ernste Sache, das muss man durch strenge Blicke auch klarmachen.

Flugplatz Rinteln

Auf dem Rückflug ist noch Zeit über. Der 100-PS-Falke ist einfach zu schnell. Also geht es noch ein Stückchen die Weser herunter. Dies ist der Platz Rinteln. Dort herrscht allerdings tote Hose, während der Funkverkehr aus Porta die ganze Zeit in unseren Kopfhörern hängt.

Der Flug endet mit einer glatten Landung auf der 05. Spitze – jetzt kann JAR kommen.

Biokraftstoffe continued

Bin übrigens am Porta-Wochenende insgesamt rund 640 Kilometer mit einer Mischung von 66 Prozent Bioethanol E85 zu 33 Prozent Normalbenzin gefahren. Tadellos, auch bei Tempo 140.

Übrigens kommt man tatsächlich mit viertel-leerem Tank gerade noch nach Aachen. Bei der Ankunft stand die Nadel fast direkt über Null.

Am Montagabend dann wieder 40 Liter E85 und 10 Liter Normal getankt. Läuft.

Abenteuer regenerative Energie

Sonntag. Die Rückfahrt. Saab-Autohaus Oestreich, Vohwinkeler Straße 158, Wuppertal. 20.45 Uhr.

Bioethanol-Wuppertal85_800

In Betrieb während der Öffnungszeiten 7.30 bis 18 Uhr.

Kommt man mit einem knapp viertelvollen Tank aus dem Bergischen Land noch nach Aachen?

Ride & Fly

Zwei Stunden geschlafen. Drei Stunden Autobahn gefahren. Vier Stunden beim Hallenputztag körperlich geackert.

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Und dann das. Hauptwolkenuntergrenze unter 1.000 Fuß. Das einzige, was hier fliegt, sind Möwen. Und zwar verdammt tief.

Apocalypse Eschweiler

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Das, liebe Kinder, ist ein Kraftwerk. Und wofür braucht man ein Kraftwerk? Damit kann man tolles C02 machen. Und was macht man mit dem ganzen CO2? Damit macht man die ganze Welt so richtig schön warm. Dann könnt Ihr bald mit Mami und Papi auf dem Lousberg sitzen und mit den Füßen in der Nordsee plantschen.

Aber bis es soweit ist, gibt es noch eine Welt nördlich von Köln. Und einen Ort namens Porta Westfalica.

Paris am Morgen

…ist doch immer wieder bezaubernd.

Parisrennen

Betrachtet diesen französischen Kurzfilm, liebe Freunde, und genießt den Blick auf die Straßen der aufregendsten Stadt des Universums.

[Update 9. Mai 2013: Das Mashup aus „C’etait un Rendezvous“ und paralleler Google-Maps-Animation funktioniert leider nicht mehr. Hier gibt es den Film auf Youtube.]

Gedreht wurde der Streifen zweifellos mit Hilfe eines Mercedes 240CD, und zwar mit ausgebautem Starrlüfter, denn kein anderes Fahrzeug war 1978 zu derartigen Kapriolen in der Lage.

Bedienungsanleitung: Videoplayer oben starten und sofort wieder stoppen. Warten, bis sich ein genügend großer Puffer (grauer Balken in der Fortschrittsanzeige) aufgebaut hat. Video starten. Nach vier Sekunden den „Go“-Button bei Google Maps drücken. So kann man die Route des Zweitürers nachvollziehen. Bonne plaisir.
[via Titanic]

Nachtrag I: Jemand hat den Clip überarbeitet und den Song „Open Your Eyes“ von Snow Patrol drübergelegt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir die Version fast noch besser gefällt.
[via pacecar im Forum]

Nachtrag II: Die ganze Hintergrundgeschichte zum Film (der Irre am Steuer ist übrigens Regisseur Claude Lelouch höchstpersönlich) hat die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 2004 erläutert.
[via rkl-ihap im Forum]

Update 9. Mai 2013: Es war denn doch kein Dieselcoupé, mit dem Lelouch durch das morgendliche Paris raste. In dieser Dokumentation wird das Geheimnis verraten: Es war ein Mercedes 450 SEL 6.9 – das Topmodell der W116-S-Klasse bot mit seiner Luftfederung eine stabile Kameraplattform. Lelouch ist die Strecke mit einem Ferrari 275 nachgefahren, um den Sound des V12-Motors darüberzulegen.

Neues aus Australien

Es dringen ja nicht allzu oft Nachrichten vom fünften Kontinent bis zu uns nach Mitteleuropa. Zur Erinnerung: Australien, das ist das Land „da unten“ mit den Känguruhs, der heimlichen (und für Nicht-Australier weitgehend unverständlichen) Nationalhymne Waltzing Matilda sowie jeder Menge Sand. Aber sie machen auch hübsche Videos.

So wie dieses hier. Schlicht, verständlich, eingängig. Kann man sich durchaus mal angucken, auch wenn man keine Kinder hat.

Manchmal lohnt es sich, ans andere Ende der Welt zu gucken. Ich kenne jedenfalls eine Menge Leute, denen ich den Streifen gerne mal vorspielen würde.

[via Olaf in off-the-record]

Wer die URL am Ende nicht entziffern kann: Hinter „Children See, Children Do“ steckt die Initiative Childfriendly. Das ist eine Aktion der NAPCAN, der National Association for Prevention of Child Abuse and Neglect, zu deutsch Nationale Vereinigung zur Verhinderung von Kindesmissbrauch und -vernachlässigung.

Es wird langsam Routine

Ich fordere es ja geradezu heraus. Nach 115 Kilometern mit einer gemütlichen 60 : 40-Mischung E85 zu Normal im Tank (Heimweg nach Aachen seit dem Auftanken in Remscheid) ist es am Mittwochabend wieder soweit.

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Stawag, die Zwote. 10 Liter, voll. Jetzt ist wieder eine kritische Masse im Tank: 36 Liter E85 und 19 Liter Normal. Macht 65 : 35 Prozent. Spiel mit dem Feuer. Aber er läuft gut, springt auch noch fein an, obwohl es schon fast friert draußen.

Die Stawag-Pförtnerin lacht schon, wenn ich vor die Schranke fahre. Wahrscheinlich hat sie mich mit der Kamera rumhantieren sehen. Mit der rechten Hand den Rüssel Tankstutzen halten und mit der linken fotografieren ist übrigens gar nicht so einfach. Was tu ich nicht alles für meine Leser.

Nachtrag: Ach ja, ich bin jetzt bei den Heckflossen. Heute kam der Teilekatalog. Prima Service.

Noch ein Nachtrag: Ich hatte am Donnerstag bei der FELTA-Tankstellenkette angefragt, woher sie ihr Bioethanol beziehen. Einen Tag darauf kam die Antwort vom Geschäftsführer Ludger Feldhaus persönlich: Das E85 beziehen sie von der Südzucker AG, es ist also deutsche Ware.

Bioethanolpraxistesterfahrungsbericht

Hier die Zusammenfassung zum Bookmarken

Testwagen Golf III, Baujahr 1/1995, 1,4 Liter, 60 PS, Motorkennung ABD. Laufleistung etwa 310.000 Kilometer. Keinerlei Umbauten oder Umrüstungen.

Testdauer Freitag, 9. November, bis Montag, 12. November 2007. Außentemperatur 5 – 10 Grad Celsius, Wetter: fies regnerisch.

Teststrecke: Autobahn 90 Prozent, Landstraße 10 Prozent, bisschen Stadtverkehr. Fahrweise vorsichtig, Autobahn 100 bis maximal 120 km/h, Landstraße zurückhaltend, Stadtverkehr normal.

1. Ein Drittel E85 – zwei Drittel Normalbenzin (33 Prozent E85, entspricht Gesamt-Ethanolgehalt E28):

  • gefahrene Strecke 360 Kilometer
  • Fahrverhalten deutlich spritziger als zuvor (bei 110 Oktan auch zu erwarten)
  • Startverhalten (warm und kalt) unverändert gut
  • Motorlauf eher ruhiger als vorher
  • Verbrauch 6,8 Liter, also um etwa 0,5 Liter erhöht (= 5 – 10 Prozent Mehrverbrauch).
  • Fazit: 30 Prozent reines Ethanol (E100) im Tank erhöhen die Leistung.

2. Zwei Drittel E85 – ein Drittel Normalbenzin (66 Prozent E85, entspricht Gesamt-Ethanolgehalt E56):

  • gefahrene Strecke 410 Kilometer
  • Startverhalten (warm und kalt) unverändert gut
  • Motorlauf immer noch ruhig, keine Veränderung spürbar
  • allerdings auch keine große Mehrleistung mehr zu merken
  • Verbrauch 7,5 Liter, also etwa 1 Liter erhöht (= 15 – 20 Prozent Mehrverbrauch).
  • Fazit: 50 Prozent reines Ethanol (E100) im Tank sind unproblematisch.

3. Vier Fünftel E85 – ein Fünftel Normalbenzin (80 Prozent E85, entspricht Gesamt-Ethanolgehalt E68):

  • gefahrene Strecke 60 Kilometer
  • Startverhalten (warm) unverändert gut
  • Motorlauf unruhig, deutliches Rasselgeräusch, Wagen vibriert
  • deutlicher Leistungsabfall
  • Fazit: 70 Prozent reines Ethanol (E100) im Tank sind zuviel.

Gesamtbilanz: 70 bis 75 Prozent E85 dürften ohne Umbauten noch machbar sein (entspricht E60 bis E63). Ich werde das in den nächsten Tagen mal austesten.

E85-Preise: 95 Cent in Aachen, 93.9 Cent im Südoldenburgischen (da gibt’s stolze 15 Bioethanol-Tankstellen der FELTA-Kette, das dürfte die höchste E85-Dichte in ganz Mitteleuropa sein) und 89.9 Cent in Hagen/NRW.

Disclaimer: Es handelt sich um einen reinen persönlichen Erfahrungsbericht, nicht um eine Empfehlung.

Liste aller Tankstellen in Deutschland: www.ethanol-tanken.com
Liste aller Tankstellen in Europa: www.fuelcat.de (unten)

Bioethanolverträglichkeitsberechnung

Nochmal nachgerechnet. Mit einem Verhältnis von E85 zu Normalbenzin von 2 : 1 (66,6 zu 33,3 Prozent) ist der Wagen 427 km gut gefahren. Dabei hat er im Schnitt 7,5 Liter verbraucht, macht ziemlich genau 32 Liter. Beim Nachtanken in Hagen waren im Tank also noch 23 Liter, 15 Ethanol und 8 Benzin.

In Hagen habe ich 20 Liter draufgetankt, so dass danach 35 Liter Ethanol und 8 Liter Benzin drin waren, also gut 4,37 : 1 oder etwa 81,4 : 18,6. Damit lief der Motor nicht mehr gut.

Nach dem Volltanken von 15 Litern Normal in Remscheid waren 32 Liter E85 und 23 Liter Normal drin. Macht 3 : 2 oder 60 zu 40. Damit läuft er natürlich wieder prima.

Als nächstes müssen wir mal wieder auf 75 : 25 erhöhen. Nach langem Nachrechnen bin ich zur Überzeugung gelangt, dass das drei Viertel zu einem Viertel sein könnten. Oder 41,25 zu 13,75 Liter. Oder…