Braun ist das neue Weiß (5)

Es muss ja nicht immer Moorbraun sein. Auch die Kollegen von Jaguar hatten in den Fünfzigern bei ihrem XK 150 einen schönen Ton auf der Palette, den sie vermutlich Chestnut nannten. Spiegel-Leser wissen mehr und wenn sie dann noch hier klicken, können sie die Farbtöne auch gleich vergleichen.

Auf fällt mir,

– dass die Kombination aus braunem Lack und beigefarbenem Inneren auch mit britischem Style-Verständnis kompatibel ist,

– dass auch Fahrer von Oldtimer-Jags Elektrolüfter vor den Kühler schrauben,

– und dass die altväterlichen MB-Blechradkappen nach wie vor die optimale Lösung sind. Speichenputzen ist für mich einfach kein richtiges Hobby.

(Ob die Spiegel-Jungs mich so einen Artikel archivieren lassen würden?)

Die kleinen Dinge (4)

Jahrelang habe ich nach einer passenden Aufbewahrungsbox für all die Dinge gesucht, die man halt so dabei haben muss, wenn man ein großes, altes und potenziell nicht mehr zu 100 Prozent funktionierendes und kontinentes Auto fährt.

Da ist auf längeren Strecken mal etwas Öl nachzukippen, da hat man besser etwas Bremsflüssigkeit dabei, eine Dose Reifenspray sowieso, denn wer fährt schon ständig das schwere Reserverad durch die Gegend, Starthilfespray ist bei Pflanzenölbetrieb sicher auch nicht verkehrt, der Wintereinbruch kommt schließlich schneller als man denkt, Handschuhe und Küchenrolle sind auch besser gleich greifbar und fliegen nicht unten in der Reserveradmulde rum, denn auf deren Abdeckung stehen im Ernstfall garantiert diverse schwere und dicht gepackte Kisten und Taschen.

Hier ist sie nun, die ideale Box.

Kleinkramkiste_1879

Erhältlich bei Bauhaus, keine zehn Euro, mit schön fest verschließbarem Deckel, genau die richtige Höhe für Öldosen, solide Konstruktion. Wieder einen kleinen Schritt weiter auf dem Weg zur Perfektion.

Was mich dazu bringt, mal eine Liste der immer dabeizuhabenden Dinge aufzustellen:

– 0,5 l Öl
– 0,5 l Bremsflüssigkeit
– Reifenhilfespray
– Starthilfespray
– Handschuhe
– Küchenkrepp-Rolle
– Gelbe Säcke
– Panzerband
– Notfallwindschutzscheibe
– Teleskop-Radmutternschlüssel
– ein Stück Leckölleitung
– Originalwerkzeugsatz
– moderner Werkzeugsatz (Louis)
– Schlauchpumpe, falls mal wer Sprit spenden muss
– Überbrückungskabel
– Unterleg-Keil
– alle Relais (Wischer, Blinker)
– Glühlampen-Satz
– Ersatz-Stern
– …

Was muss noch rein? Irgendwelche Vorschläge?

Nachtfahrt

Beim Sternentreffen am 5. August hat P.S. ein wunderschönes Nachtbild vom Coupé mit é gemacht (als Simon und ich noch eine Runde damit gedreht haben).

PS-Foto_moorbrdark4kh

Sieht das nicht toll aus? Viel stimmungsvoller als die vier anderen ebenfalls nachts entstandenen Aufnahmen, die ich heute hier reingestellt habe.

(Warum sind die eigentlich alle in Schwarz-Weiß?)

Nachtrag: Fotos vom Wintermöhrentreffen am Flugplatz Bielefeld im Februar 2006 sind jetzt (dank der Hilfe von Nils) ebenso online wie meine Bilder vom 2. Bielefelder W123-Treffen im Schatten der Sparrenburg.

Die kleinen Dinge (3)

Der Einstieg ins professionelle Schrauben beginnt mit professionellem Werkzeug. Nach über 14 Jahren am Steuer des Moorbraunen wird es Zeit, in diesem Bereich zu investieren.

Cockpithaken_1840

Man muss ja nicht gleich übertreiben. Cockpit-Ausziehhaken, Teilenummer steht drauf, rund 10 Euro.

Weiteres:

Eine traurige Meldung. Heute Nacht hat es auf der A4 am Kreuz Aachen einen schweren Unfall gegeben (siehe AN/AZ). Ein 22-Jähriger ist in einer Kurve von der Straße abgekommen (vermutlich an der durch den kleinen Pfeil markierten Stelle); der Wagen überschlug sich.

Kreuz-Aachen(Größere Kartenansicht)

Der junge Soldat hat den Unfall nicht überlebt. Laut Polizeibericht fuhr er vermutlich deutlich schneller als die erlaubten 80 km/h und war offenbar nicht angeschnallt.

Ich war nicht dabei, ich weiß nicht, was genau geschehen ist. Aber ich weiß, dass jedes Kreuz am Straßenrand eines zuviel ist.

In eigener Sache:

Ich staune über die Besucherzahlen. Wenn ich dem W3-Counter trauen darf, schauen tatsächlich etwa 50 Leute pro Tag hier vorbei, Tendenz steigend. Herzlich willkommen!

Heute habe ich angefangen, auf die Bilder hier Links zu legen zu den großen Versionen auf flickr. Nach und nach sollen so alle Bilder verlinkt werden. Kann etwas dauern, bitte habt Geduld.

Und: Schreibt ruhig mal Kommentare, wenn Euch etwas gefällt oder nicht. Ich freue mich über jedes Feedback.

Die kleinen Dinge (2)

Wenn noch jemand Zweifel hatte, dass pflanzenölgetriebene Diesel-Mercedes mit der Natur im Einklang stehen – dieser freundliche kleine Besucher hier beweist es:

Grashuepfer_1846Mehr frisches Grün ins Auto!

Im Hintergrund erkennbar ist übrigens die neue Rücklaufleitung an der vierten Einspritzdüse, die wir hiermit aufs herzlichste neu an Bord begrüßen dürfen.

Ruecklauf_1851Mit einem T-Stück in die Leitung zur ersten Düse (links) eingebaut, soll sie künftig Sauereien wie neulich beim TÜV verhindern (siehe den Eintrag vom 26. Juli und davor).

Dass es an der vierten Düse öfter mal sifft, liegt am höheren Druck, den Pflanzenöl auf den werksmäßigen Blindstopfen auf der Düse ausübt. Durch die neue zweite Leitung kann der von der Einspritzpumpe zuviel geförderte Kraftstoff leichter wieder zurückfließen.

Und wieder ist die Immerwährende To-Do-Liste um einen Eintrag kürzer und die Immerwachsende Done-Liste um einen länger geworden.

Was zum Gucken

Für den Herrenfahrer ist jetzt auch das Pendant zum Spiegel-Heft für die Hutablage an Bord.

66_Playboy

Bitte keine Muschi-Witze. Das ist ein historisches Druckwerk, natürlich vom Mai 1981 (hätte dann nicht Nastassja Kinski oder Désirée Nosbusch drauf sein können?). Mit zeitgenössischer Werbung:

71_Playboy

Und nicht, dass der C123 ein reines Männerauto wäre. Ich habe schon eine Menge schöner Frauen hinterm Coupésteuer gesehen, und der Wagen hat ihnen ziemlich gut gestanden.

Weiteres:

Mercedes plant einen neuen SLC. Der echte, alte 107er aus den Siebzigern war ja das Traumauto meiner Jugend. Der Friseur um die Ecke fuhr so ein Ding in Dunkelblau. Wie wohl der Neue wird?
www.auto-motor-und-sport.de

Es gab mal von Playbig – das war so ein Playmobil-Surrogat aus den Siebzigern, erinnert sich noch wer? – einen Mercedes W123 (als Cabrio!):
www.collecting-toys.com

Und sonst? Das Thema Bioethanol wird mit Sicherheit noch spannend. Zwar nicht für das Dieselcoupé, aber vielleicht für die Winterschlampe den Wintergolf. Ein Umrüstsatz kostet 200 bis 250 Euro, habe ich schon eruiert (www.fuelcat.de)

Bedingt durch neue Gesetzgebung in Schweden, wird die Nachrüstung konventioneller Fahrzeuge auf Bioethanol wohl bald noch weiter verbreitet sein – und damit für unsereinen billiger. Volvo plant jetzt schon neue Flexi-Fuel-Modelle:
www.auto-motor-und-sport.de

Offtoppisch, aber mit diversen gut geschnittenen 116er-Ansichten sehr nett anzusehen ist das Leichenwagen-Video:

Juhu.

Er fährt wieder. Juhu. Die neue Werkstatt M. war nicht nur freundlich und überaus schnell, sie hat auch den angekündigten Kostenrahmen eingehalten. Was für eine angenehme Erfahrung.

Das war aber auch schon alles, was angenehm war. Auf die immerwährende Mängelliste ist nämlich jetzt noch eine ausgeschlagene Hardyscheibe hinten an der Kardanwelle hinzugekommen. Juhu.

Nachtrag:
Halt, es gab doch noch etwas Angenehmes. Jemand in Landau hat wohl mitbekommen, dass ich übers Wochenende etwas niedergeschlagen war. Und mir einfach so per Post einen Meter Leckölleitung geschickt. Zum Dranstöpseln anstelle des Blindstutzens an der vierten Einspritzdüse. Mann, das ist nett.

Unterwegs zu Fuß

Ich habe mich dann doch noch vom Video loseisen können und sogar das Haus verlassen.

Wenn man zwangsweise zum Fußgänger wird, hat das die Eigenart, dass man zu Fuß geht. Dabei sieht man manchmal Dinge, die man vielleicht nicht wahrgenommen hätte, hätte man auf die Straße achten müssen.

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Müsste ein P142 sein, wie er von 1967 bis 1974 gebaut wurde – sagt diese Fanseite. Ein fast vierzig Jahre alter, ziemlich exotischer Vogel also.

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Was mir an diesem Exemplar der schwedischen Variante eines Coupés der oberen Mittelklasse besonders gut gefällt: Es ist eindeutig ein Alltagsfahrzeug, kein Museumsstück. Hier behandelt jemand seinen Youngtimer, wie ein Auto eben behandelt werden will. Es wird einfach gefahren. Kann es sein, dass der Fahrer ähnlich tickt wie ich?