Gruseliges aus Rüsselsheim

Wenn man sich etwas intensiver mit der Geschichte des W123er-Coupés beschäftigt, kommt man irgendwann auch zu den entsprechenden Produkten der Mitbewerber (was die Strichachter-Ära angeht, ist mir ja neulich mal die schwedische Alternative vor die Linse gekommen).

Wir beginnen mal mit einem tiefen Griff in die Kiste mit dem Plastikspielzeug. Kein Gejammer! Das Leben ist kein Ponyhof, Leute.

Opel-Monza-Prospekt_1889

Einen Vorteil haben diese Joghurtbecher ja. Die Schüsseln sind heute um ein Vielfaches exklusiver als W123-Coupés. Welche Gründe das wohl hat…

Habt ihr euch wieder beruhigt? Dann kommt jetzt der Nachschlag.

Gaaanz… vorsichtig…. hier… klicken

Ich hatte euch gewarnt.

Vorfreude

Das Wochenende wirft Schatten voraus. Christian hat angeboten, sich am Samstag mal diverse Gebrechen des Moorbraunen anzusehen. Die nötigen Teile habe ich schon besorgt.

Kruemmerdichtung_1886

Das wird bestimmt interessant. Und versöhnt mich vielleicht etwas mit der Macke, die eine Wermelskirchener Gartenmauer gestern Abend in der Beifahrertür hinterlassen hat.

Weiteres:

Mal wieder was zu meinem beliebten Thema Hybrid. Opel bastelt an einem Diesel-Hybrid-Corsa, meldet der Spiegel. Dabei hilft der Elektromotor nicht nur beim Anfahren und Beschleunigen, sondern übernimmt auch die Rolle des Anlassers. Was ja nahe liegt – warum sollte man auch zwei Elektromotoren am Hauptaggregat herumwerkeln lassen? 3,75 Liter Verbrauch soll der 75-PS-Corsa so erreichen.

Ich prophezeihe mal, dass Anlasser und Hybrid-Elektromotor in der nächsten Autogeneration miteinander verschmolzen sein werden. Das ist natürlich keine echte Revolution, aber doch ein Schritt zu mehr Effizienz und intelligenter Ressourcenverwertung.

Und hier noch ein paar doppelt dämliche Dänen: Erst schraubten die Jungs bei Tempo 100 das Lenkrad ab, dann stellten sie ein Video von der Aktion ins Netz. Die Polizei hatte keine Probleme, den deutlich erkennbaren Fahrer des Wagens anhand des deutlich erkennbaren Kennzeichens zu identifizieren. (Der Nordschleswiger)

Neues aus der weiten Welt

Ich mag diese Stadt. Klingt albern, aber irgendwann muss es ja mal raus. Was mir als Eingewandertem an Aachen gefällt, ist diese europäische Leichtigkeit, dieser selbstverständliche internationale Hauch, der hier in der Luft liegt. Gut, man kann es damit übertreiben, aber dazu später.

Es gab diesen einen Moment, da ich mich in die Stadt verliebte. Letztes Jahr war’s, wir saßen an einem sonnigen Samstagnachmittag auf den Stufen des Denkmals auf dem Münsterplatz. In der Hand belgischen Reisfladen, im Blick Touristen aus dem fernen Osten und dem nahen Holland, im Ohr den Ungarischen Tanz Nr. 5, virtuos gefiedelt von drei jungen Musikern im Schatten des Doms. Ja, dachte ich. Hier lässt sich’s leben.

Auch heute, ein Jahr später, ist der Duft von weiter Welt noch nicht verflogen. Die neue Heimat, das Ostviertel, ist mit seinem Vielvölkergemisch wie ein quirliger Kiez. Gemeinsam mit Leuten aus aller Herren Länder wartet man in der traditionellen Schlange vor der Eisdiele…

Delzepich…und bummelt dann mit seiner Riesenportion Italien plus Schokostreusel durchs prächtige Frankenberger Viertel. Dort, wo einst zu Wohlstand gekommene Aachener ihren eigenen Weitblick am Hausgiebel in Stein verewigten.

GiebelWen es dann nach Abgeschiedenheit verlangt, der überquert den vierspurigen Adalbertsteinweg mit seinen Afro-Shops, Dönerstuben und Internet-Cafés und setzt den Spaziergang auf dem Ostfriedhof fort. Dort sind die Aachener wieder unter sich. Vom einstigen Wohlstand der hier Liegenden zeugen noch die Engel auf ihren Gräbern.

Engel1Engel2Engel3Gedämpft fällt das Licht durch grünes Laub, gedämpft dringt der Straßenlärm über die Friedhofsmauer. Nichts erinnert an die Welt dort draußen. Nichts, außer dem grün gewandeten Polizisten, der plötzlich vor den Flanierenden steht. Ob man eine verdächtige Person beobachtet habe, fragt er höflich. Männlich, blond, mache sich an den Grabkreuzen zu schaffen.

Die Angesprochenen sehen sich brüsk ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Die moderne Version des Grabräubers zupft keine goldenen Skarabäus-Ringe mehr von Mumienhänden. Lara Crofts hiesige Kollegen klauen ganz profanes Schwermetall, von der Blechgießkanne bis zum Kerzenständer, um es an Schrotthändler zu verhökern. Der gewaltige Hunger auf Stahl in Ländern wie China und Indien hat weltweit die Metallpreise in die Höhe getrieben. Und hierzulande machen allerlei üble Gestalten in ihrer Gier auf schnelles Geld nicht einmal vor Gräbern halt.

Da ist sie wieder, die große weite Welt. Der kalte Wind der Globalisierung weht über den Aachener Ostfriedhof. Man geht nach Hause mit der neu gewonnen Erkenntnis, dass manchmal auch etwas weniger Internationalität ganz nett wäre.

Braun ist das neue Weiß (5)

Es muss ja nicht immer Moorbraun sein. Auch die Kollegen von Jaguar hatten in den Fünfzigern bei ihrem XK 150 einen schönen Ton auf der Palette, den sie vermutlich Chestnut nannten. Spiegel-Leser wissen mehr und wenn sie dann noch hier klicken, können sie die Farbtöne auch gleich vergleichen.

Auf fällt mir,

– dass die Kombination aus braunem Lack und beigefarbenem Inneren auch mit britischem Style-Verständnis kompatibel ist,

– dass auch Fahrer von Oldtimer-Jags Elektrolüfter vor den Kühler schrauben,

– und dass die altväterlichen MB-Blechradkappen nach wie vor die optimale Lösung sind. Speichenputzen ist für mich einfach kein richtiges Hobby.

(Ob die Spiegel-Jungs mich so einen Artikel archivieren lassen würden?)